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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Kühnheit.
    Leo hörte das Knacken von Zweigen hinter sich den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Ein weiteres Pferd mit Reiter tauchte aus den Bäumen auf. Das Mondlicht ließ einen Pistolenlauf aufblitzen.
    Der Reiter zielte und drückte, ohne zu zögern, ab.
    Leo warf sich im Sattel zur Seite, aber die Kugel erwischte ihn in der Schulter.
    Einen Augenblick lang herrschte Chaos. Der Aufprall ließ
    Leos Arm erbeben. Er ließ die Pistole fallen. Apollo tänzelte nervös und warf den Kopf hoch. Leo hatte alle Mühe, sich im Sattel zu halten. Der Schrei der Frau hallte durch den Wald. Eisiges Feuer durchzuckte Leos linke Schulter. Es hätte viel schlimmer sein können, dachte er. Wenn er sich nicht zur Seite geworfen hätte, hätte ihn die Kugel im Hals erwischt. Jedes Hobby hatte seine Tücken.
    Der erste Schurke brüllte vor Lachen. »Wie du siehst, Meister Wolfsmann, jage ich heute nacht nicht allein.«
    Das wilde Knurren eines großen Tieres ließ die Nacht in tausend Scherben mondbeschienenen Glases zerbersten.
    Alles erstarrte.
    Leo lächelte. »Wie es der Zufall will, ich auch nicht.«
    Einen Augenblick später war die lähmende Wirkung von Elfs Kriegsgeschrei verpufft. Mit Ausnahme von Apollo gingen die Pferde durch. Die verängstigten Kreaturen jagten los und zerrten die Kutsche hinter sich her. Die Frau kreischte erneut.
    »Harold.«
    Beide Straßenräuber waren zu sehr damit beschäftigt, ihre Pferde wieder unter Kontrolle zu bringen, um der Kutsche, die um die Kurve davonjagte, irgendwelche Aufmerksamkeit zu schenken.
    »Was, im Namen aller Heiligen, war denn das?« schrie der erste Straßenräuber.
    »Es ist dieser Wolf, von dem die Frau im Gasthof erzählt hat«, brüllte der zweite.
    Leo pfiff einmal, und Elf sprang aus dem Unterholz. Er schoß mit gefletschten Zähnen auf den ersten Straßenräuber zu.
    »Erschieß ihn«, rief der erste Mann. »Um Gottes willen, bring ihn um.«
    Leo gelang es, seine Ersatzpistole aus der Tasche in seinem Umhang zu ziehen. Er zielte und feuerte in einer Bewegung. Die Kugel traf den zweiten Räuber in den Schenkel, als er seine Pistole auf Elf richtete. Der Mann schrie auf und rutschte vom Pferd. Er blieb auf dem Boden liegen und hielt sich sein verwundetes Bein.
    Der erste Mann verlor endgültig den Kampf, sein Pferd unter Kontrolle zu bringen. Er rutschte seitlich zu Boden. Elf sprang auf ihn zu.
    »Elf«, sagte Leo. »Wache.«
    Der Hund blieb leise knurrend über dem gestürzten Mann stehen.
    Seltsame Stille legte sich über die Szene. Leo versuchte, das unangenehme schwindelige Gefühl, das sich langsam in ihm ausbreitete, abzuschütteln. Er spürte Nässe in der Nähe seiner brennenden Schulter.
    Der Straßenräuber auf der Erde starrte verängstigt Elf an und richtete dann verzweifelt seinen Blick auf Leo.
    »Sie haben uns im Gasthof gesagt ...« Er verstummte und leckte sich die Lippen. »Sie sagten, der Irre Monk würde nur Monkcrest-Land bewachen.«
    »Das haben sie falsch verstanden«, sagte Leo. »Der Irre Monk kümmert sich um die Seinen. Und dazu gehören auch seine Gäste. Gestern nacht habt Ihr versucht, eine Lady auszurauben, die auf dem Weg nach Monkcrest war. Heute nacht habt Ihr für diesen Fehler bezahlt.«
    »Zur Hölle.« Der Straßenräuber ließ sich verzweifelt auf den Boden zurückfallen. »Ich hab gewußt, daß diese Frau nur Ärger machen wird, schon als ich sie gesehen hab.«

Kapitel 4
    Ein sehr gefährlicher Pakt mit einem Mann, der, wie sich vielleicht herausstellen könnte, der Teufel in Person war.
    Kapitel vier, Die Ruine von Mrs. Amelia York
    Beatrice beobachtete, wie Leo durch das Tor der Abtei geritten kam. Neugier hatte sie an ihrem kühlen Posten am Fenster wachgehalten. Sie wußte, daß sie kein Auge zutun würde, ehe sie nicht herausgefunden hatte, wohin er geritten war und was er getan hatte. Der Mann und das Rätsel faszinierten sie in einer Art und Weise, die sie nicht erklären konnte.
    Sie wußte sofort, daß etwas nicht stimmte. Der riesige Hengst galoppierte nicht in den Hof. Das Tier schritt langsam und stetig durch das Tor. Daneben trabte Elf mit hängender Zunge. Mondlicht ließ die Metallnieten auf seinem ledernen Halsband funkeln.
    Leo saß aufrecht im Sattel, schwankte aber leicht, als wäre er erschöpft.
    Der Hengst hielt an und blieb ruhig stehen. Elf galoppierte die Treppe zur Tür hoch und bellte einmal fordernd.
    Leo schickte sich an, abzusteigen. Aber er stockte mitten in der eleganten, geübten Bewegung und

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