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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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erwähnen, daß Glassonby vergiftet worden war.
    »Ich habe mich natürlich sofort zurückgezogen«, fuhr Saltmarsh fort. »Es war klar, daß Glassonby meine Hilfe nicht wollte. Ich setzte meine Nachforschungen allein fort, machte aber keine Fortschritte. Dann, vierzehn Tage später, sah ich ihn in einer Straße in der Nähe von Trulls und erkannte, daß er gerade aus dem Etablissement kam.«
    »Glaubt Ihr, er hat dort etwas erfahren?« fragte Beatrice. Saltmarsh stellte sich ihrem Blick. »Das werden wir nie wissen, Mrs. Poole, da er später in dieser Nacht starb.«
    Kurzes Schweigen senkte sich über das Arbeitszimmer.
    Leo ließ den Brandy im Glas kreisen. »Und Ihr habt beschlossen, daß der einzige, noch verbliebene Hinweis auf die Ringe die Tatsache wäre, daß Glassonby Trulls Museum vor seinem Tod noch einmal besucht hatte?«
    Saltmarsh zuckte die Schultern. »Das war alles, was ich hatte, aber es hat mir nicht weitergeholfen. Dann seid Ihr in der Stadt aufgetaucht, Monkcrest. Und es war offensichtlich, daß Ihr ein spezielles Interesse an Mrs. Poole und ihrer Familie hattet. Ich konnte den Zufall Eurer Gegenwart wohl kaum ignorieren.«
    »Nein.« Beatrice schürzte nachdenklich die Lippen. »Man konnte wohl kaum den Ruf Seiner Lordschaft als Gelehrter auf dem Gebiet von Legenden und Antiquitäten ignorieren.«
    Leo gefiel die Art, wie sie das sagte, nicht. Er warf ihr einen grimmigen Blick zu, aber sie ignorierte ihn und lächelte Saltmarsh an.
    »War es meine Verbindung mit Monkcrest, die Euer Interesse an mir erregt hat, Mr. Saltmarsh?«
    Erregt, in der Tat, dachte Leo. Unter den gegebenen Umständen fand er Beatrice’ Wortwahl besonders unglücklich. Er ermahnte sich, daß er eigentlich Saltmarsh befragen sollte und nicht überlegen, ob er sich mit ihm duellieren wollte. Er zwang sich, ruhig zu bleiben und sich die Antworten des Mannes genau anzuhören.
    »Bis ich sah, daß Ihr mit Monkcrest bekannt seid, hatte ich geglaubt, Euer Onkel wäre gestorben, ohne mehr als ich über die Ringe zu wissen.« Saltmarsh sah Beatrice an. »An diesem Punkt wußte ich noch nicht, daß Ihr meine Muse seid, Mrs. York. Ich sah keinen Grund, Verbindung mit Euch aufzunehmen, bis der Irre Monk auftauchte und Interesse an diesem Haushalt zeigte.«
    »Seine Lordschaft ist der sechste Earl von Monkcrest«, sagte Beatrice, und zum ersten Mal zeigte sie Stahl in der Stimme. »Er ist ein Freund dieser Familie, und in diesem Haushalt nennen wir ihn nicht bei diesem lächerlichen Beinamen.«
    »Ja, ja, natürlich. Ich bitte um Verzeihung.« Saltmarsh errötete. Sein Glas zuckte in seiner Hand, während er versuchte, sich zu rechtfertigen. »Ich wollte Euch nicht beleidigen, Monkcrest. Hab den Spitznamen seit Jahren in Antiquitätenkreisen gehört, wißt Ihr. Jeder benutzt ihn. Ich fürchte, er ist mir einfach rausgerutscht. Wird nicht mehr passieren, das versichere ich Euch.«
    Leo ignorierte ihn. Seine Aufmerksamkeit war auf Beatrice konzentriert. Eine seltsame Wärme durchdrang sein Inneres. Sie hatte ihn vehement verteidigt. Es war wirklich rührend, dachte er, aber wahrscheinlich sollte er nicht zuviel hineininterpretieren.
    Falls Beatrice spürte, wie eindringlich er sie musterte, zeigte sie es nicht. Ihr Blick konzentrierte sich immer noch auf Saltmarsh.
    »Ihr habt was gesagt, Sir?«
    »Äh, ja.« Er räusperte sich. »Wie ich schon andeutete, ich hatte meine Suche schon fast aufgegeben. Aber die Tatsache, daß der Irre - ich meine, die Tatsache, daß ein so berühmter
    Experte wie Monkcrest sich entschlossen hatte, sich damit zu befassen, ließ mich stutzen.«
    »In welcher Hinsicht?« fragte Beatrice.
    »Ich fragte mich, ob Glassonby mehr erfahren hatte, als ich ahnte, und vielleicht ein paar Hinweise hinterlassen hatte, die hilfreich sein könnten.«
    Leos Blick wanderte zu Saltmarsh. »Mit anderen Worten, Ihr habt Euch gefragt, ob Mrs. Poole im Besitz nützlicher Informationen wäre.«
    Saltmarsh nickte beschämt. »Ich gestehe, es hat meinem Elan für die Suche neuen Auftrieb gegeben. Aber wie es der Zufall will, war ich gleichzeitig mit einer anderen Art von Nachforschung beschäftigt. Ein paar Monate zuvor hatte ich mir vorgenommen, die wahre Identität einer Autorin, die in mir die Leidenschaft zu schreiben geweckt hatte, zu ergründen.« »Ich verstehe.« Beatrice vermied es, Leo anzusehen. »Schließlich kam ich auf die Idee, den Lehrling des Druckers zu bestechen.« Saltmarsh lächelte reumütig. »Könnt Ihr Euch

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