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Im Sturm erobert

Titel: Im Sturm erobert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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mein Erstaunen vorstellen, als ich erfuhr, daß meine verehrte Mrs. York auch Lord Glassonbys Verwandte Mrs. Poole war?«
    »In der Tat.« Leo stellte sein Brandyglas bedächtig auf den Kaminsims.
    »Ich nahm es als Zeichen des Schicksals.« Saltmarsh sah Beatrice eindringlich an. »Aber ich war mir nicht sicher, ob Ihr meine Einmischung begrüßen würdet. Besonders nachdem Ihr bereits eine Verbindung mit dem Irren, äh, mit Monkcrest hattet. Ich habe beschlossen, mich Euch auf Umwegen zu nähern, um nicht Euren Zorn zu erregen.«
    Wieder dieses verfluchte Wort erregen, dachte Leo. Er fragte sich, wieso sowohl Beatrice als auch Saltmarsh scheinbar nicht fähig waren, eine intelligente Konversation ohne dieses Wort zu führen.
    »Ich verstehe vollkommen.« Beatrice lächelte huldvoll. »Ihr habt Euch mir neulich in Hook’s Buchladen vorgestellt und Trulls Museum erwähnt, um zu sehen, wie ich reagiere.« »Ich nahm an, Euer Onkel hätte irgendeine Aufzeichnung über seine Recherchen hinterlassen. Warum sollte Monkcrest ansonsten Interesse zeigen?«
    »Warum wohl«, murmelte Beatrice.
    »Und nachdem Lord Glassonby am Tag, als er starb, Trulls noch einen weiteren Besuch abgestattet hatte -«
    »Wolltet Ihr sehen, ob ich selbst Interesse an Trulls zeigen würde«, vollendete Beatrice den Satz. »Vollkommen logisch, Sir.«
    »Danke.« Saltmarsh schüttelte den Kopf. »Aber ihr kanntet das Museum gar nicht. Und Monkcrest machte deutlich, daß das Museum seiner Meinung nach nur Fälschungen und Kopien enthielt. Ich wußte nicht, was ich von all dem halten sollte. Ich fragte mich, ob ich mich geirrt hatte, als ich annahm, Ihr würdet nach den Ringen suchen.«
    »Also habt Ihr Eure Sache allein fortgesetzt«, murmelte Beatrice.
    »Um ehrlich zu sein«, erwiderte Saltmarsh betreten, »ich faßte einen Plan, der mir zu dieser Zeit brillant schien.«
    Leo wandte sich ihm zu. »Was war das für ein Plan?« Saltmarsh neigte den Kopf. »Ich schwor, daß ich die Suche vollenden und die Verbotenen Ringe der Aphrodite und möglicherweise die Statue selbst meiner Muse zu Füßen legen würde. Sie sollten Zeichen meiner großen Bewunderung sein.«
    Leo verdrehte die Augen und betete um Geduld, doch das Gebet wurde nicht erhört.
    »Ihr hattet vor, die Kunstgegenstände zu finden und sie mir zu schenken?« Beatrice Lächeln konnte man nur noch als betörend bezeichnen. »Aber Mr. Saltmarsh, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich fühle mich tief geehrt.«
    Saltmarsh hob den Kopf und errötete bis in die Haarspitzen. »Es schien mir wie etwas, das einer der Helden in Euren Romanen für eine Eurer außergewöhnlichen Heldinnen tun könnte.«
    Leo mußte all seine Willenskraft aufbieten, um Saltmarsh nicht am Kragen zu packen und ihn auf die Straße zu werfen.
    Er ahnte, daß Beatrice einen solchen Vorgang nicht billigen würde.
    »Wenden wir uns wieder den Ereignissen dieses Nachmittags zu, Saltmarsh«, sagte er statt dessen. »Was genau ist Euch heute in Trulls Museum passiert?«
    »Ich wünschte, ich könnte Euch mehr erzählen, als ich bereits getan habe«, erwiderte Saltmarsh. »Ich habe das Museum in den letzten paar Wochen häufig besucht, weil ich überzeugt war, daß Lord Glassonby dort etwas Wichtiges entdeckt hatte. Der einzige Unterschied heute war, daß der unfreundliche Türmann mir eine Tasse Tee anbot und ich den Fehler machte, sie zu trinken.«
    »Und an mehr erinnert Ihr Euch nicht?« fragte Beatrice. »Nein.« Er sah sie anbetungsvoll an. »Ich kann nur hinzufügen, daß, als ich meine Augen aufschlug und Euch knieend über mir sah, es mir in den Sinn kam, ein metaphysisches Erlebnis zu haben. Ich kann die Gefühle gar nicht beschreiben, die der Anblick meiner Muse in diesem Augenblick bei mir erregt hat.«
    Leo fragte sich, wieso der Sims nicht unter dem Griff seiner Hände zerbarst. »Und dann habt Ihr natürlich erkannt, daß Ihr mit Mrs. Poole in einem unterirdischen Lagerraum eingeschlossen seid. Eine Situation, die sie kompromittieren und ihre Karriere als Mrs. York ruinieren hätte können.«
    Saltmarsh richtete sich auf. »Ich versichere Euch, ich fühle die ganze Last meiner Verantwortung in dieser Angelegenheit. Wenn ich überlege, was hätte passieren können, wenn wir gezwungen gewesen wären, die Nacht an diesem Ort zu verbringen -« Er verstummte und schloß kurz die Augen. »Nun, Ihr könnt Euch sicher vorstellen, welches Maß an Angst dieser Gedanke erregt -«
    »Glücklicherweise«, unterbrach ihn

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