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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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heranschleichen wollten, zu orten und zu vernichten. Hierzu »spurtete« die Fregatte mit voller Fahrt voraus und ließ sich dann kurz treiben, um ihre Sonargeräte mit dem bestmöglichsten Wirkungsgrad arbeiten zu lassen. Hätte der Geleitzug mit zwanzig Knoten einen schnurgeraden Kurs eingehalten, wäre dies unmöglich gewesen. Die in drei Kolonnen formierten Frachter fuhren jedoch Zickzack, was allen Beteiligten die Arbeit erleichterte.
    Morris trank einen Schluck Coke.
    »Signal von der Talbot , Sir«, meldete der Wachoffizier.
    Morris erhob sich und ging mit seinem Fernglas hinaus zur Steuerbordnock. Er war stolz darauf, das Morsealphabet fast ebenso schnell lesen zu können wie seine Signalgasten.
    ISLAND VON SOWJETISCHEN VERBÄNDEN ANGEGRIFFEN UND NEUTRALISIERT X MIT NOCH ERNSTEREN LUFTANGRIFFEN UND U-ATTACKEN IST ZU RECHNEN X.
    »Sind ja tolle Nachrichten«, kommentierte der WO.

USS Nimitz
    »Wie haben die das nur fertiggebracht?« fragte Chip sich laut.
    »Kommt jetzt nicht mehr darauf an«, versetzte Toland. »Das muß der Chef sofort erfahren.« Er telefonierte kurz und begab sich dann in die Domäne der Flaggoffiziere.
    Beinahe hätte er sich verlaufen. Nimitz hatte über zweitausend Räume. Der Admiral bewohnte nur einen, und Toland hatte diesen nur einmal betreten. Vor der Tür fand er einen Wachposten der Marines vor. Der Kommandant des Flugzeugträgers, Svenson, war bereits anwesend.
    »Sir, es ging gerade eine Blitzmeldung ein. Die Sowjets haben Island angegriffen und neutralisiert, könnten auch Truppen gelandet haben.«
    »Verfügen sie dort auch über Flugzeuge?« fragte Svenson sofort.
    »Läßt sich nicht sagen. Man versucht, ein Aufklärungsflugzeug hochzuschicken, wahrscheinlich ein britisches, aber mit eindeutigen Informationen ist erst in sechs Stunden zu rechnen. Der letzte Überflug eines Satelliten war vor zwei Stunden, und bis zum nächsten müssen wir neun Stunden warten.«
    »Gut, dann geben Sie mir die Informationen, die Sie haben«, befahl der Admiral.
    Toland ging die dürftigen Daten durch, die er aus Norfolk erhalten hatte. »Soweit wir es beurteilen können, handelte es sich um einen recht unkonventionellen Plan, der aber anscheinend Erfolg hatte.«
    »Es hat noch niemand behauptet, daß der Iwan auf den Kopf gefallen ist«, bemerkte Svenson säuerlich. »Unsere Befehle?«
    »Sind noch nicht eingegangen.«
    »Wie steht es mit der Truppenstärke auf Island?«
    »Darüber liegt noch nichts vor. Die Besatzung der P-3 beobachtete, wie Luftkissenfahrzeuge im Pendelverkehr achthundert Mann an Land brachten, mindestens ein Bataillon, wahrscheinlich eher ein Regiment.«
    »Damit wird ein MAU nicht fertig«, meinte Svenson. Eine amphibische Einheit der Marineinfanterie (Marine Amphibious Unit) bestand aus einem verstärkten Bataillon.
    »Trotz Unterstützung durch drei Träger?« schnaubte Admiral Baker, wurde dann aber nachdenklich. »Da mögen Sie recht haben. Wie wirkt sich die Besetzung Islands auf die Luftbedrohung gegen uns aus?«
    »Auf Island waren eine Staffel F-15 und zwei AWACS stationiert; ein guter Schutz für uns, der nun nicht mehr existiert. Die Fähigkeit dieser Flugzeuge, uns vor Luftangriffen zu warnen, Störangriffe zu fliegen und angreifende Verbände zu verfolgen, fehlt uns jetzt.« Das wollte Svenson gar nicht gefallen. »Wir sollten zwar in der Lage sein, selbst mit den Backfire fertig zu werden, aber Störangriffe der Eagles hätten uns diese Aufgabe erleichtert.«
    Baker trank einen Schluck Kaffee. »Unser Einsatzbefehl steht unverändert.«
    »Was geht sonst noch auf der Welt vor?« fragte Svenson.
    »Schwere Angriffe auf Norwegen, aber Einzelheiten liegen noch nicht vor. Das gleiche in Deutschland. Die Air Force soll den Sowjets schwere Verluste zugefügt haben, aber auch hier fehlen Details. Für eine stichhaltige Einschätzung der Lage ist es zu früh.«
    »Wenn der Iwan in der Lage war, Norwegen niederzuhalten und Island zu neutralisieren, hat sich die Luftbedrohung gegen diesen Kampfverband mindestens verdoppelt«, sagte Svenson. »Ich muß mit meinen Fliegern sprechen.«
    Der Kommandant ging. Admiral Baker schwieg mehrere Minuten lang. Toland, der noch nicht entlassen worden war, mußte sitzen bleiben. »Keflavik ist also gerade angegriffen worden?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Finden Sie heraus, was sich dort sonst noch tut, und melden Sie sich wieder bei mir.«
    »Jawohl, Sir.« Auf dem Rückweg in sein Nachrichtendienst-Kabäuschen sann Toland über das nach,

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