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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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legte, seine Augen und Ohren an der Front zu haben. Die Fahrt mit gepanzerten Mannschaftstransportern, in deren Verlauf Alexejew zwei schwere Luftangriffe auf russische Kolonnen beobachtete, dauerte vierzig Minuten. Mit dem Hubschrauber wäre es viel zu gefährlich gewesen.
    Inzwischen hatten deutsche und belgische Verstärkungen ins Gefecht eingegriffen, und abgehörten Funksprüchen war zu entnehmen, daß auch amerikanische und britische Einheiten unterwegs waren. Auch Alexejew sorgte für Verstärkung. Was als relativ simpler Vorstoß einer mechanisierten Armee begonnen hatte, entwickelte sich nun zu einer wichtigen Schlacht. Das fand er günstig. Die Nato würde keine Verstärkungen heranführen, wenn sie die Lage nicht für ernst hielt. Aufgabe der Russen war es nun, das gewünschte Resultat zu erzielen, ehe Verstärkungen kamen.
    Der die 20. Garde-Panzerdivision kommandierende General befand sich im Befehlsstand, der bis zur Fertigstellung eines unterirdischen Bunkers in einer neuen Oberschule eingerichtet worden war. Schwierigkeiten bei der Verkehrsregelung und Gegenwehr der Deutschen hatten den Vormarsch verlangsamt.
    »Immer diese Straße entlang bis Sack«, sagte der Chef der 8. Gardearmee zum Panzergeneral. »Meine Mot-Schützen sollten den Ort bis zu Ihrem Eintreffen besetzt haben.«
    »Und dann noch vier Kilometer bis Alfeld. Gut, aber sorgen Sie für Unterstützung, wenn wir die Leine überqueren.« Der Panzergeneral setzte sich den Helm auf und ging zur Tür. Es klappt, dachte Alexejew. Dieser Mann hatte großartige Arbeit geleistet und seine Einheit in fast perfekter Ordnung an die Front gebracht.
    Als nächstes hörte er eine Explosion. Fenster zersplitterten, Dekkenputz fiel herab. Wieder einmal war das Teufelskreuz zurückgekehrt. Alexejew hastete nach draußen und erblickte ein Dutzend brennender gepanzerter Fahrzeuge. Unter seinen Augen kletterte die Besatzung aus einem fabrikneuen T-80, der einen Augenblick später explodierte: Feuer erreichte die Munition, und eine Flammensäule stieg zum Himmel wie aus einem kleinen Vulkan.
    »Der General ist tot – der General ist tot!« schrie ein Feldwebel und wies auf einen BMD-Mannschaftstransporter, aus dem niemand lebendig entkommen war. Der Befehlshaber der 8. Gardearmee erschien fluchend an Alexejews Seite. »Der stellvertretende Kommandeur dieser Division ist ein frischgebackener Oberst.«
    Pawel Leonidowitsch kam zu einem raschen und praktischen Entschluß. »Wie wär’s mit mir, Genosse General?«
    Der Mann starrte ihn verdutzt an, entsann sich dann aber seines Rufes als Panzerkommandeur und fällte seinerseits eine schnelle Entscheidung. »Gut, die Division gehört Ihnen. Den Auftrag kennen Sie ja.«
    Ein Schützenpanzer kam angerollt, Alexejew und Sergetow stiegen ein, und der Fahrer raste los zum Divisionsgefechtsstand, den sie eine halbe Stunde später erreichten. Im Wald standen Reihen von Panzern. Ganz in der Nähe schlugen Granaten ein, aber Alexejew schenkte ihnen keine Beachtung. Als er eintrat, steckten seine Regimentskommandeure die Köpfe zusammen. Er gab ihnen knappe Befehle hinsichtlich Angriffsziel und -zeit. Es sprach für den vor einer Stunde gefallenen General, daß hier jeder seine Aufgabe kannte. Die Division war gut organisiert. Alexejew erkannte sofort, daß er einen guten Stab hatte, schickte seine Truppenführer zu ihren Einheiten und erkundigte sich nach der Lage.
    »Ein deutsches Panzerbataillon ist auf dieser Straße östlich von Sack zum Gegenangriff angetreten, doch den werden wir binden können. Zudem fallen unsere Panzer dem Feind bereits von Südwesten her in den Rücken. Die ersten Mot-Schützen-Einheiten haben den Stadtrand bereits erreicht und melden nur schwachen Widerstand. Unsere Panzerspitzen sind nun in Bewegung und sollten binnen einer Stunde dort sein.«
    »Die Luftlage?«
    »SAM-Starter und Flakpanzer sind kurz hinter den ersten Angriffswellen. Zwei Regimenter MiG-21 stehen zur Luftunterstützung bereit, aber Erdkampfflugzeuge hat man uns noch nicht zugewiesen, weil denen heute vormittag übel mitgespielt wurde – aber auch der anderen Seite. Wir haben zwölf Nato-Maschinen abgeschossen.«
    Alexejew nickte und teilte diese Zahl durch drei, wie er es gelernt hatte.
    »Genosse General, ich bin Oberst Popow, Ihr Politoffizier.«
    »Sehr gut, Genosse Oberst. Mein Mitgliedsbeitrag für die Partei ist bis zum Jahresende bezahlt, und wenn ich Glück habe, entrichte ich ihn auch fürs nächste Jahr. Wenn Sie

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