Im Sturm: Thriller (German Edition)
Hagel von Boden-Luft-Raketen zurück nach Osten.
Doch dies war erst der Anfang. Nun, da der erste Angriff Erfolg gehabt hatte, begann der schwierigste Teil der Schlacht. Die kommandierenden Generale und Obersten mußten ihre Einheiten hinter einer südwärts rollenden Feuerwalze der Artillerie rasch und in intakten Formationen nach vorne bringen. Höchste Priorität hatte die Panzerdivision, die die nächsten deutschen Linien nur Minuten nach den Mot-Schützendivisionen angreifen mußte, wenn Alfeld vor Einbruch der Nacht erreicht werden sollte. Die Militärpolizei richtete vorgeplante Verkehrsregelungspunkte ein und dirigierte Einheiten über Straßen, an denen die Wegweiser von den Deutschen entfernt worden waren. Das Ganze ging nicht so einfach, wie man erwartet hatte. Einheiten waren nicht intakt. Einige Führer waren gefallen, Fahrzeuge liegengeblieben, und Straßenschäden erschwerten das Vorankommen.
Unterdessen waren die Deutschen bemüht, sich zu reorganisieren. Einheiten der Nachhut warteten hinter jeder Straßenbiegung, um ihre Panzerabwehrraketen auf die entschlossen angreifende sowjetische Vorhut abzuschießen. Auch die alliierten Flugzeuge reorganisierten sich; Erdkampfflugzeuge begannen, die sowjetischen Einheiten im offenen Gelände zu attackieren.
Hinter der aufgerissenen Front rollte eine deutsche Panzerbrigade nach Alfeld hinein, dicht gefolgt von einem motorisierten belgischen Regiment. Die Deutschen fuhren auf der Hauptstraße nach Nordosten, angestarrt von Bürgern, denen man gerade befohlen hatte, ihre Häuser zu verlassen.
Faslane, Schottland
»Kein Glück, was?« fragte Todd Simms, Kommandant der USS Boston.
»Nein«, bestätigte McCafferty. Selbst auf der Rückfahrt nach Faslane hatten sie Pech gehabt. HMS Osiris, ein britisches Diesel-U-Boot, das die minenfreie Fahrrinne bewachte, war in Angriffsposition gegangen, ohne von der Besatzung der USS Chicago bemerkt worden zu sein. »Wir hatten eine großartige Chance gegen diesen großen amphibischen Verband. Alles lief perfekt. Die Russen hatten Sonobojen ausgelegt, aber an denen stahlen wir uns vorbei. Gerade, als wir unsere Flugkörper starten wollten – ich hatte vor, später mit Torpedos nachzustoßen –«
»Hört sich gut an«, meinte Simms.
»Da schießt ein anderer Torpedos ab und versaut uns alles. Wir brachten zwar drei Harpoons in die Luft, wurden aber von einem Hubschrauber dabei beobachtet, und – zack! – hatten wir die ganze Bande auf dem Hals.« McCafferty öffnete die Tür zur Offiziersmesse. »Ich brauch was zu trinken.«
»Gute Idee!« Simms lachte. »Nach ein paar Bierchen sieht alles besser aus. Kopf hoch.« Simms ging an die Theke. »Zwei Ale.«
»Kommt sofort, Commander.« Ein Steward in Weiß zapfte. Simms zahlte und führte seinen Freund zu einer Nische in der Ecke. Am anderen Ende der Messe feierte eine kleinere Gruppe.
»Danny, nehmen Sie’s nicht so tragisch. Es ist doch nicht Ihre Schuld, daß der Iwan Ihnen kein Ziel geboten hat.«
McCafferty trank einen herzhaften Schluck. Unterdessen nahm Chicago, Proviant auf und sollte noch zwei Tage im Hafen bleiben. Boston und ein zweites Boot der 688-Klasse lagen am selben Kai. Zwei weitere Boote wurden später erwartet. Diese sollten für einen Sondereinsatz, dessen Natur noch unbekannt war, umgerüstet werden. Die Offiziere und Matrosen nutzten das bißchen Freizeit, frische Luft zu schnappen und sich zu entspannen. »Todd, Sie haben wie immer recht.«
»Klar. Hier, essen Sie eine Brezel. Da drüben scheint ja allerhand los zu sein. Gehen wir mal rüber?« Simms nahm sein Glas und ging zum anderen Ende des Raums.
Dort hatte sich eine Gruppe von U-Boot-Offizieren versammelt, und ihre Aufmerksamkeit galt einem norwegischen Kommandanten, der ganz offensichtlich schon seit mehreren Stunden getrunken hatte. Sobald er ein Glas geleert hatte, reichte ihm ein Commander der Royal Navy ein frisches Bier.
»Ich muß einfach den Mann finden, der uns gerettet hat!« rief der Norweger laut und angetrunken.
»Was gibt’s hier?« fragte Simms. Man stellte sich vor.
»Das ist der Bursche, der die Kirow versenkt hat«, erklärte ein Offizier der Royal Navy, der HMS Oberon befehligte. »Er erzählt die Geschichte alle zehn Minuten. Zeit, daß er wieder mal anfängt.«
»Scheiße«, grunzte McCafferty. Das war also der Mann, der ihm sein Ziel vor der Nase versenkt hatte!
Der Norweger begann wieder mit seiner Geschichte. » ...die Kirow ist nun ganz nahe«, schloß
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