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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nach Island zu eskortieren, doch diesen konnte er erst in Bewegung setzen, wenn eine Entscheidung des Feldzugs in Deutschland in Sicht war. Es überlebt eben kein Schlachtplan den ersten Kontakt mit dem Feind, sagte er sich.
    »Genosse Admiral, die Satellitenfotos sind da.« Sein Adjutant reichte ihm eine lederne Kuriertasche. Der höchste Nachrichtendienstoffizier der Flotte traf wenige Minuten später ein und brachte einen auf die Interpretation von Satellitenaufnahmen spezialisierten Mann mit. Die Bilder wurden auf einem Tisch ausgebreitet.
    »Ah, da haben wir ein Problem«, meinte der Experte.
    Für diese Erkenntnis brauchte Nowikow keinen Fachmann. Der Hafen Little Creek in Virginia war verlassen; der amerikanische amphibische Verband war mit einer kompletten Divison Marineinfanteristen ausgelaufen. Nowikow hatte die Verlegung von Einheiten der Pazifikflotte nach Norfolk mit großem Interesse verfolgt, doch dann waren seine beiden Seeaufklärungssatcllitcn abgeschossen worden, und mit der Starterlaubnis für den letzten verbleibenden hielt man sich noch zurück. Das nächste Bild zeigte die Liegeplätze der Flugzeugträger – ebenfalls verlassen.
    »Die Nimitz liegt noch in Southampton«, erklärte der Mann vom Nachrichtendienst, »und ist vorerst nicht einsatzfähig. Den Amerikanern bleiben also drei Träger: Coral Sea, America und Independence. Saratoga ist zum Schutz der Geleitzüge abgestellt. Die restlichen Träger ihrer Atlantikflotte sind im Indischen Ozean.«
    Nowikow grunzte. Pech für die Einheiten im Indischen Ozean, aber um die kümmerte sich die sowjetische Pazifikflotte, sie gingen ihn nichts an. Er hatte auch so schon Probleme genug und zum ersten Mal mit einem Dilemma zu kämpfen, mit dem er bisher die Marineverbände der Nato konfrontiert hatte: mehr Aufgaben, als Schiffe zur Verfügung standen. Und die Tatsache, daß er die Hälfte seiner ASW-Kräfte hinter schon zurückweichenden U-Booten herschicken mußte, war auch nicht gerade hilfreich.

Northwood, England
    »Guten Tag, Admiral«, sagte Toland.
    Beattie sah viel besser aus. Die blauen Augen funkelten wie Kristalle, und der Admiral stand mit verschränkten Armen kerzengerade vor der riesigen Wandkarte.
    »Wie sieht es in Schottland aus, Commander?«
    »Gut, Sir. Die beiden letzten Angriffsverbände wurden aufgerieben. Darf ich fragen, welchen Erfolg Operation Doolittle hatte? Eines der Boote befehligt ein Freund von mir.«
    Beattie drehte sich um. »Welches?«
    »Chicago, Sir. Dan McCafferty.«
    »Oh. Es hat den Anschein, als sei ein Boot beschädigt worden. Chicago eskortiert es zusammen mit einem anderen hinaus. Die Gruppe hat übrigens in der östlichen Barentsscc einen ziemlichen Aufruhr verursacht; die Sowjets schicken beträchtliche Kräfte hinter ihr her. Wie auch immer, Sie kommen zurück zu Ihrer Trägerflotte und werden sich dann zuerst mit meinen Leuten vom Nachrichtendienst besprechen, damit Sie Ihre Kollegen auf den neuesten Stand bringen können. Ich wollte mich persönlich für Ihren Vorschlag bedanken, die Backfire bis zu ihrem Stützpunkt zu verfolgen. Eine nützliche Idee. Warum ließ Ihre Marine sie eigentlich gehen?«
    »Weil ich meinen Zerstörer auf eine Sandbank setzte.«
    »Nun, diesen Fehler haben Sie wieder wettgemacht, Commander.« Beattie streckte ihm die Hand hin.

Wackersleben, DDR
    »Anhalten, verdammt noch mal!« brüllte Alexejew und stellte sich dem Laster in den Weg. Als das Fahrzeug stehenblieb, rannte er zum Führerhaus.
    »Und wer sind Sie?« fragte der Gefreite hinter dem Steuer.
    »Ich bin Generaloberst Alexejew«, kam die erstaunlich umgängliche Antwort. »Und wie heißen Sie, Genosse?«
    »Gefreiter Wladimir Iwanowitsch Marjachin«, brachte der Mann heraus und starrte auf die Schulterklappen des Generals.
    »Da ich anscheinend den höheren Rang habe, Gefreiter, werden Sie mich und meinen Adjutanten zum nächsten Verkehrsregelungspunkt bringen, so schnell dieser Laster fährt. Los!«
    Alexejew und Sergetow kletterten auf die Ladefläche. »Drei Stunden vergeudet!« Der General fluchte.
    »Hätte schlimmer sein können.«

Brüssel
    »Ein Großangriff, Sir, offenbar auf einer achtzig Kilometer breiten Front.«
    Der SACEUR schaute leidenschaftslos auf die Karte. Überraschend kam diese Entwicklung nicht; sie war schon vor zwölf Stunden anhand sowjetischer Fahrzeugbewegungen vorhergesagt worden. Ihm standen für diesen Sektor genau vier Reservebrigaden zur Verfügung. Nun war er froh, die Deutschen

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