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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Chicago
    » – und Feuer!« Drei Stunden qualvoller Arbeit gipfelten in einer halben Sekunde. Das Boot erbebte; Preßluft trieb zwei Torpedos ins schwarze Wasser der Barentssee.
    Der sowjetische Kommandant hatte übereifrig versucht, die Versenkung von Chicago zu verifizieren, und seine Fregatte knapp hinter die verbliebenen beiden Grischa gesetzt. Alle drei Schiffe suchten mit Aktiv-Sonar den Grund nach dem Wrack des U-Bootes ab. McCafferty aber hatte einen weiten Bogen um die Fregatte geschlagen, sich am Rand des Erfassungsbereichs ihres Sonars gehalten und war dann von hinten bis auf zweitausend Yard an sie herangefahren. Ein Torpedo für die Kriwak und einer, der auf das nächste Patrouillenboot zulicf.
    »Kurs und Fahrt der Ziele unverändert, Sir.« Der Torpedo jagte hinter der sowjetischen Fregatte her. »Sie peilen immer noch in die andere Richtung, Sir.«
    Das Wasserfall-Display leuchtete auf. Gleichzeitig hallte die donnernde Explosion durch den Rumpf.
    »Sehrohr ausfahren!« McCafferty schaute schon auf Deckhöhe ins Objektiv und folgte ihm langsam nach oben. »Eindeutig Versenkung. Wir haben ihr das Rückgrat gebrochen. Gut –« Er drehte das Periskop in die Richtung der nächsten Grischa. »Okay, Ziel Zwei dreht ab, erhöht die Geschwindigkeit.«
    »Skipper, Lenkdraht an Torpedo zwei gerissen.«
    »Wie lange hat er noch zu laufen?«
    »Vier Minuten, Sir.« Wenn die Grischa vier Minuten lang mit Höchstfahrt lief, hatte sie sich aus dem Erfassungsbereich des Torpedos entfernt.
    »Verflucht, der geht vorbei. Sehrohr einfahren. Verschwinden wir, diesmal nach Osten. Tiefe vierhundert Fuß, zwei Drittel voraus. Kurs null-fünf-fünf.«
    »Muß die Druckwelle der Explosion gewesen sein, Sir. Eine halbe Sekunde später rissen die Lenkdrähte von Fisch Zwei.« McCafferty und sein Waffenoffizier sahen sich das Display an.
    »Stimmt, da habe ich zu knapp kalkuliert. Okay.« McCafferty trat an den Kartentisch. »Was meinen Sie, wo unsere Freunde sind?«
    »Ungefähr hier, Sir, zwanzig bis fünfundzwanzig Meilen weg.«
    »Na, denen wird die kalte Dusche fürs erste reichen. Mal sehen, ob wir wieder nach vorne kommen, solange der Iwan noch rauszukriegen versucht, was eigentlich gespielt wird.«
    »Wir haben Schwein gehabt, Sir«, bemerkte der IO.
    »Allerdings. Ich muß wissen, wo ihre U-Boote sind. Dieses Victor eben fuhr uns glatt vors Fadenkreuz. Wo stecken die anderen?«
    Bislang war die Beute nicht übel gewesen. Drei Patrouillenboote, eine Fregatte und ein U-Boot. Noch aber war es nicht vorbei. Erst mußte Providence sicher zum Packeis gebracht werden.

38
Verdeckte Operationen

Island
    Die erste Etappe war an sich nur eine dreizehn Kilometer lange gerade Strecke, die sich aber durch Umwege auf der Suche nach Deckung fast verdoppelte. Zum ersten Mal fühlte Edwards sich beobachtet. Was, wenn ein russischer Feldwebel mit einem Fernglas ihre Gewehre und Tornister entdeckt, zum Sprechfunkgerät gegriffen und einen bewaffneten Hubschrauber gerufen hatte? Der anstrengende Marsch und die Furcht ließen ihre Herzen schneller schlagen, ermüdeten sie rascher.
    Sergeant Nichols erwies sich als fähiger und anspruchsvoller Führer. Er war der Älteste, aber sein Durchhaltevermögen – trotz des verletzten Knöchels – verblüffte Edwards. Alle waren still, niemand wollte ein Geräusch machen, und Nichols konnte jene, die nicht mitkamen, nicht anschnauzen. Aber seine verächtlichen Blicke sagten genug. Er ist zehn Jahre älter als ich, dachte Edwards, ich bin Leichtathlet und kann trotzdem nicht mithalten.
    Nichols hielt die Gruppe außer Sichtweite der Küstenstraße, aber an einem Punkt folgte die Straße einer kleinen Bucht und kam ihrem Pfad bis auf eine Meile nahe. Nun standen sie vor einer schweren Entscheidung: Sie konnten entweder von der Straße aus, auf der überwiegend russischer Verkehr herrschte, oder vom Berggipfel aus entdeckt werden. Sie entschieden sich für die Straße, marschierten langsam und behutsam und beobachteten die Fahrzeuge, die alle fünfzehn Minuten vorbeikamen. Die Sonne stand schon tief am Nordwesthimmel, als sie durch eine Klamm kletterten und sich einen Platz für eine kurze Rast vor dem Anstieg zu ihrem Beobachtungsposten suchten.
    »Na, war das kein hübscher Spaziergang?« fragte Nichols von den Royal Marines, der noch nicht einmal ins Schwitzen geraten war.
    »Wollen Sie uns etwas vormachen, Sergeant?« fragte Edwards.
    »Verzeihung, Lieutenant, aber ich hörte, Sie seien

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