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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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in Sicht war. Als er nach seinem Notfunkgerät griff, merkte er, daß er Fleischwunden am Bein hatte – die Tasche mit dem Gerät war beim Aussteigen weggerissen worden. »Was sind wir doch für arme Schweine«, sagte er in Russisch.
    »Wie bitte?«
    »Wo ist Land?« Das Meer war ihm noch nie so riesig vorgekommen.
    »Da drüben, etwa fünfundzwanzig Meilen entfernt. Ihr Bein sieht übel aus, Major.« Davis lachte kalt. »Wir müssen den gleichen Schleudersitz benutzt haben. Verflucht! Tut der Arm weh!«
     
    »He, was ist denn da los?« fragte sich Edwards laut. Sie waren zwar zu weit entfernt, um etwas zu hören, konnten aber nicht übersehen, daß von Keflavik Rauch aufstieg.
    Eine dringlichere Frage warfen in diesem Augenblick aber die Russen auf, die sich nun am Fuß des Gipfels befanden. Nichols, Smith und die vier Soldaten hatten sich um Edwards zu einer hundert Meter breiten Linie gruppiert und mit geschwärzten Gesichtern hinter Felsen Deckung genommen.
    »Doghouse, hier Beagle. Hier gibt’s Probleme. Over.« Erst nach dem dritten Ruf kam eine Antwort.
    »Was ist los, Beagle?«
    »Fünf oder sechs Russen kommen zu uns herauf. Im Augenblick sind sie etwa noch eine halbe Meile entfernt. Und was ist eigentlich in Keflavik los?«
    »Soviel ich weiß, greifen wir gerade den Stützpunkt an. Halten Sie uns auf dem laufenden, Beagle. Will sehen, ob ich Ihnen Hilfe schicken kann.«
    »Danke. Out.«
     
    »Ich könnte schwören, da oben eine Bewegung gesehen zu haben«, sagte der Feldwebel.
    »Mal sehen.« Der Leutnant richtete sein starkes Fernglas auf den Gipfel. »Nichts, überhaupt nichts. War vielleicht ein Vogel.«
    »Mag sein«, räumte der Feldwebel ein und bedauerte nun, Marchowski dort hinaufgejagt zu haben.
    »Schwerer Luftangriff auf den Stützpunkt.«
    »Haben Sie versucht, Funkverbindung aufzunehmen?«
    »Ja, aber ich bekomme keine Antwort.« Der Leutnant klang besorgt. »Warnen Sie Marchowski.«
     
    Edwards sah einen Russen stehenbleiben und mit seinem Sprechfunkgerät hantieren. Vigdis war aufgewacht.
    »Kopf runter, Kleine.«
    »Was ist, Michael?«
    »Es kommen Leute den Berg hoch.«
    »Was für Leute?«
    »Rate mal.«
    »Skipper, die sind eindeutig auf dem Weg zu uns«, warnte Smith über Funk.
    »Ja, sehe ich auch. Sind alle in Deckung?«
    »Lieutenant, ich empfehle, das Feuer erst zu eröffnen, wenn sie ganz nahe herangekommen sind!« rief Nichols.
    »Machen wir, Skipper«, stimmte Smith zu.
    »Gut. Falls Sie Vorschläge haben, möchte ich sie sofort hören. Ich habe übrigens Hilfe angefordert. Vielleicht bekommen wir Luftunterstützung.«
    Mike zog den Spannschieber seines Gewehrs zurück, um sicherzustellen, daß eine Patrone in der Kammer war, sicherte das M-16 und stellte es ab.
    Die Fallschirmjäger drangen weiter vor, hielten in einer Hand ihr Gewehr, suchten mit der anderen Halt oder stützten sich an Felsen ab. Mike bekam wirklich Angst. Diese Russen waren Elitesoldaten. Seine Marines zwar auch, er aber nicht. Am liebsten wäre er weggerannt. Aber was dann? Und Vigdis – konnte er sie im Stich lassen?
    »Ruhig bleiben«, murmelte er vor sich hin.
    »Was?« fragte Vigdis. Sie hatte schon bei seinem Anblick Angst bekommen.
    »Nichts.« Er rang sich mit einigem Erfolg ein Lächeln ab. Die Russen waren noch fünfhundert Meter entfernt und rückten nun vorsichtiger vor. Insgesamt waren es sechs, die sich paarweise bewegten, ausschwärmten und nun nicht mehr den einfachsten Weg zum Gipfel zu nehmen schienen.
    »Skipper, die wissen, daß wir hier sind!« rief Smith über Funk.
    »Nichols, was meinen Sie dazu?«
    »Wir warten ab, bis sie auf hundert Meter heran sind, und ziehen solange die Köpfe ein. Wenn Sie Unterstützung bekommen können, Lieutenant, dann fordern Sie sie jetzt an.«
    Edwards ging ans andere Funkgerät. »Doghouse, hier Beagle. Wir brauchen Hilfe.«
    »Wir sorgen gerade dafür, daß Freunde diese Frequenz abhören. Aber das geht nicht so schnell, Lieutenant.«
    »In spätestens fünf Minuten wird hier geschossen.«
    »Bleiben Sie auf Empfang.«
    Was sollen das für Freunde sein? fragte sich Edwards. Und wo sind sie? Die Felsen, die ihnen sooft Deckung geboten hatten, nahmen ihnen nun die Sicht. Er war der Offizier, er führte das Kommando, er hatte den besten Aussichtspunkt und mußte jetzt nachsehen, was vor sich ging. Edwards bewegte sich ein wenig und schaute nach unten.
     
    »Da ist jemand!« rief der Feldwebel und griff nach dem Funkgerät. »Marchowski, Sie laufen

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