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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wäre etwas kaputt, viel metallischer Lärm. Druckluftzischen, er bläst an.«
    »Ruder hart Backbord, neuer Kurs null-eins-null.«
    »Haben wir das Victor nicht versenkt?«
    »Mir reicht es schon, wenn es außer Gefecht gesetzt ist. Was treiben die beiden anderen?«
    »Der auf Sierra Eins angesetzte Fisch peilt, und der Torpedo von Boston auch – ich nehme jedenfalls an, daß er von Boston kommt.«
    Die Konfusion ließ für zehn Minuten etwas nach. Das zweite Ziel kehrte beiden Torpedos das Heck zu und lief nach Nordwesten. Auf Chicagos Bahn erschienen die Linien weiterer Sonobojen. Im Westen wurde noch ein aus der Luft abgeworfener Torpedo ausgemacht, aber man wußte nicht, wem er galt – nur, daß er zu weit entfernt war, um Anlaß zur Sorge zu geben. Der Torpedo, den Chicago auf das zweite Unterseeboot der Victor-Klasse abgeschossen hatte, war bemüht, ein Ziel einzuholen, das sich mit äußerster Kraft entfernte. Möglicherweise hatte Boston auch auf das Alfa geschossen, aber dieses Boot lief fast so schnell wie der Torpedo. McCafferty bekam wieder Sonarkontakt mit Providence und fuhr weiter nach Norden. Er machte sich die Tatsache, daß das Chaos für ihn arbeitete, zunutze und hoffte nur, daß Boston den Torpedos ausweichen konnte.
    »Zwei Explosionen in null-null-drei, Sir.« Dort war das zweite Victor zuletzt geortet worden, aber Sonar empfing nun nichts weiter. Hatten die Fische das U-Boot zerstört, den Köder oder sich womöglich gegenseitig ausgeschaltet?
    Chicago hielt weiter nach Norden, erhöhte die Fahrt auf zehn Knoten und fuhr im Zickzack durch die Sonobojen-Kette, um eine größere Distanz zwischen sich und die beschädigte Providence zu legen. McCafferty schickte seine Männer paarweise zum Essen und ließ sich ein Schinkenbrot bringen, das er am Periskop mit geschlossenen Augen verspeiste. Eine Stunde später ließ er die Mannschaft die Gefechtsstationen verlassen. Die Hälfte der Crew legte sich schlafen.
    Auf dem Sonarschirm tauchte Boston als gespenstischer Schatten im Osten auf. Providence lief noch mit sechs Knoten hinter ihnen und machte viel zuviel Lärm. Nun verging die Zeit rascher. McCafferty blieb sitzen, vergaß seine Würde und dachte an nichts.
    Er hob mit einem Ruck den Kopf, schaute auf die Uhr und stellte fest, daß er eine halbe Stunde lang gedöst hatte. Noch fünf Stunden bis zum Packeis.
    Was war aus dem Alfa geworden? Zehn Sekunden, nachdem er sich diese Frage gestellt hatte, war McCafferty im Sonarraum.
    »Was war Ihre letzte Peilung des Alfa?«
    »Sir, wir verloren den Kontakt vor drei Stunden. Zuletzt fuhr es mit äußerster Kraft nach Nordosten und verklang.«
    »Besteht die Möglichkeit, daß es uns unterm Eis auflauert?«
    »Dann erfassen wir ihn, ehe er uns ortet, Sir. Wenn er in Bewegung ist, erzeugt sein Antrieb eine Menge Lärm im Hoch- und Mittelfrequenzbereich«, erklärte der Sonar-Chief. »Der Niederfrequenzlärm des Eises hindert ihn, uns frühzeitig zu erkennen.« Der Kommandant nickte und ging nach achtern.
    »IO, wo wären Sie, wenn Sie dieses Alfa befehligten?«
    »Zu Hause!« Der Erste lächelte. »Er muß wissen, daß er es mit mindestens zwei Booten zu tun hat. Seine Chancen stehen nicht gerade gut. Ein Victor haben wir außer Gefecht gesetzt, und das andere wurde von Boston wahrscheinlich versenkt. Was soll er nun denken? Der Iwan ist tapfer, aber nicht verrückt. Wenn er seine fünf Sinne beisammen hat, meldet er einen verlorenen Kontakt und läßt es dabei bewenden.«
    »Das nehme ich Ihnen nicht ab. Er hat einen Fisch von uns und wahrscheinlich auch einen von Boston geschlagen«, meinte der Kommandant leise.
    »Da mögen Sie recht haben, Sir, aber er ist nicht auf dem Sonarschirm.«
    Dies mußte McCafferty zugestehen. »Wir werden uns auf jeden Fall dem Eis sehr vorsichtig nähern.«
    Boston lag fünfzehn Meilen im Osten, Providence acht Meilen im Südosten. Noch drei Stunden zum Packeis. Noch achtzehn Seemeilen, vielleicht sogar weniger, dann waren sie in Sicherheit. McCafferty döste wieder ein.
    »Hier Sonar!« McCafferty fuhr hoch.
    »Providence hat die Fahrt etwas erhöht, Sir. Schätzung zehn Knoten.«
    »Wie lange habe ich geschlafen?« fragte McCafferty den Ersten Offizier.
    »Rund anderthalb Stunden. Kein Problem, bis auf unsere Freunde ist der Schirm leer.«
    McCafferty stand auf und streckte sich. »Entfernung zum Eis?«
    »Etwa zwölfhundert Meter.«
    McCafferty schaute auf die Karte. Providence hatte inzwischen aufgeholt. Das

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