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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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alten Maschinen so scharf ab, wie ihre Piloten es wagten, und ergriffen die Flucht. Dank dieses Manövers überlebte die Hälfte, da die Kampfflugzeuge der Navy sie nicht verfolgen konnten, Raketen waren im Anflug auf Stykkisholmur, aber in den Radarflugzeugen rechnete man bereits die Abschüsse zusammen. Die sowjetischen Marineflieger hatten schwere Verluste erlitten.

USS Nassau
    Edwards dämmerte noch in den Nachwirkungen der Narkose, als er den elektronischen Gong des Generalalarms hörte. Er wußte nur vage, wo er war. An den Hubschrauberflug konnte er sich noch erinnern; irgendwann war er dann einmal in einer Koje aufgewacht und hatte festgestellt, daß er vor Nadeln und Schläuchen nur so starrte. Mühsam hob er den Kopf. Vigdis saß auf einem Stuhl an seinem Bett und hielt seine rechte Hand. Er drückte sie, ohne zu merken, daß sie schlief. Einen Augenblick später fiel auch er wieder in den Schlaf.
    Fünf Decks höher stand der Kommandant der Nassau in der Brückennock. Eigentlich war seine Gefechtsstation in der GZ, doch da sich das Schiff nicht bewegte, konnte er auch genausogut von hier aus das Geschehen beobachten. Aus dem Nordosten waren über hundert Raketen im Anflug. Auf die vor einer Stunde ergangene Luftwarnung hin hatten seine Bootsbesatzungen auf den Felsen in diesem sogenannten Hafen Rauchbomben entzündet. Das soll meine beste Verteidigung sein, sagte er sich ungläubig. Die automatischen Abwehrkanonen an den Ecken des Flugdecks waren bereit. Die Läufe der CIWS, wegen ihrer an den kleinen Roboter aus »Krieg der Sterne« erinnernden Form auch R2D2 genannt, waren um zwanzig Grad eleviert und auf die Bedrohungsachse ausgerichtet. Mehr konnte er nicht tun. Luftabwehrexperten waren zu dem Schluß gekommen, daß selbst Doppelraketen mehr schaden als nutzen würden. Der Kommandant zuckte mit den Achseln. In fünf Minuten würde sich erweisen, ob sie recht gehabt hatten.
    Im Osten fuhr der Aegis-Kreuzer Vincennes langsam Kreise. Plötzlich fauchte es, an seinen Raketenstartern erschienen vier Rauchschleppen, und der Abschußzyklus begann. Bald verhängte dicker grauer Rauch den Nordhimmel. Durchs Fernglas machte er die ersten Abschüsse aus, jähe schwarze Explosionswolken. Sie kamen näher, und die Raketen auch: Der Aegis-Kreuzer konnte sie nicht alle ausschalten. Die Vincennes leerte ihre Magazine innerhalb von vier Minuten und raste dann mit voller Kraft zwischen zwei Felseninseln. Der Kommandant wollte seinen Augen nicht trauen: Da steuerte doch tatsächlich jemand ein Milliarden-Dollar-Schiff mit fünfundzwanzig Knoten in den Steingarten. Selbst der Guadalcanal ...
    Eine Explosion erschütterte die vier Meilen entfernte Insel Hrappsey. Dann knallte es auf Seley. Es funktionierte!
    In zehn Meilen Höhe gingen die Radarsuchknöpfe der russischen Raketen an und fanden ihren Zielbereich mit Blips übervölkert. Überlastet suchten sie nach dem Objekt, das die stärkste Hitze ausstrahlte, und wählten sich beim letzten Sturzflug mit Mach 3 das größte aus. Daß sie Vulkangestein angriffen, wußten sie nicht. Dreißig Raketen durchbrachen den SAM-Abwehrgürtel, aber nur fünf davon hielten auf Schiffe zu.
    Zwei R2D2 der Nassau drehten sich gleichzeitig und feuerten auf eine Rakete, die so schnell flog, daß das Auge sie nicht mehr verfolgen konnte. Der Kommandant schaute in die Zielrichtung der Läufe und sah einen weißen Blitz dreihundert Meter über sich. Der folgende Knall raubte ihm fast das Gehör, und Splitter, die geräuschvoll vom Ruderhaus abprallten, zeigten, wie unverantwortlich exponiert er war. Zwei weitere Raketen landeten westlich von ihm auf Stykkisholmur. Dann klärte sich der Himmel wieder auf. Ein Feuerball im Westen: Ein Schiff war getroffen.
    Er griff zum Telefon und rief die GZ. »Hier Brücke. Zwei Raketen haben Stykkisholmur getroffen. Schicken wir einen Hubschrauber rüber, es muß Verwundete gegeben haben.«
     
    Die Bandaufnahmen des Gefechts wurden im schnellen Vorlauf abgespielt; ein Computer zählte die Abschüsse.
    »Sieht besser aus als beim letzten Mal, was?« merkte Jacobson an. »Spaulding, wie sieht es bei der Landungsflotte aus?«
    »Die Meldung geht gerade ein, Sir. Die Charleston wurde getroffen und brach auseinander. Leichte Schäden auf Guam und Ponce – das wäre alles, Admiral.«
    »Und die Wainwright .« Jacobson holte tief Luft. Zwei wertvolle Schiffe und fünfzehnhundert Mann einfach weg, und doch mußte er das Ganze als Erfolg werten.

Keflavik,

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