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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einstellen, als zwei Kompanien am südlichen Fuß des Hügels abgesetzt wurden. Die Männer, unterstützt von Cobra-Kampfhubschraubern, gingen im Laufschritt gegen die russischen Stellungen auf der Nordseite der Anhöhe vor.
    Der russische Kommandeur war verwundet worden, und sein Stellvertreter erkannte zu spät, daß er den Feind im Rücken hatte. Aus seiner hoffnungslosen Lage wurde eine verzweifelte. Die Nachricht verbreitete sich nur langsam. Viele russische Funkgeräte waren zerstört worden. Manche Soldaten erfuhren also nichts und mußten in ihren Schützenlöchern sterben. Doch das waren die Ausnahmen. Die meisten hörten, daß das Feuer schwächer wurde, und sahen erhobene Hände. Beschämt und erleichtert zugleich entluden sie ihre Waffen und warteten auf die Gefangennahme. Der Kampf um den Hügel hatte vier Stunden gedauert.
     
    »Höhe 914 antwortet nicht, Genosse General«, sagte der Fernmeldeoffizier.
    »Es ist hoffnungslos«, murmelte Andrejew. Seine Artillerie, seine SAM waren zerstört. Man hatte ihm befohlen, die Insel nur wenige Wochen lang zu halten, hatte ihm Verstärkung von See her versprochen und gesagt, der Krieg in Europa würde nur zwei, höchstens vier Wochen dauern. Nun hatte er viel länger ausgehalten. Eines seiner Regimenter war nördlich von Reykjavik vernichtet worden, und jetzt hatten die Amerikaner Höhe 914 eingenommen; von dort aus konnten sie die Hauptstadt überblicken. Von seinen Soldaten waren zweitausend tot oder vermißt, tausend verwundet. Es war genug.
    »Versuchen Sie, über Funk Verbindung mit dem amerikanischen Kommandeur aufzunehmen. Sagen Sie, ich schlüge einen Waffenstillstand vor und sei bereit, mich an einem Ort seiner Wahl mit ihm zu treffen.«

USS Nassau
    »Sie sind also Beagle?«
    »Jawohl, General.« Edwards versuchte, sich trotz des Gipsbeins im Bett aufzusetzen. Das Lazarett des Landungsschiffs war voller Verwundeter.
    »Und das muß Miss Vigdis sein. Man hat mir erzählt, wie hübsch Sie sind. Ich habe eine Tochter in Ihrem Alter.«
    Sanitäter hatten ihr Kleider besorgt, die einigermaßen paßten. Ein Arzt hatte sie untersucht und bestätigt, daß ihre Schwangerschaft weiter normal verlief.
    »Ich habe Michael mein Leben zu verdanken.«
    »Das hat man mir berichtet. Haben Sie noch irgendwelche Wünsche?«
    Sie schaute auf Edwards hinab, und damit war die Frage beantwortet.
    »Für einen Wetterfrosch haben Sie sich prächtig gehalten, Lieutenant.«
    »Wir haben uns ja nur versteckt, Sir.«
    »Nein, Sie haben uns gemeldet, was der Iwan auf dieser Insel hatte und wo er saß ... nun, wenigstens, wo er nicht saß. Sie haben uns sehr geholfen.« Der General nahm ein Etui aus der Tasche. »Gut gemacht, Marine!«
    »Sir, ich gehöre zur Air Force.«
    »So? Nun, hier steht, daß Sie bei der Marineinfanterie sind.« Der General steckte ein Navy Cross ans Kopfkissen. Ein Major kam auf den General zu und reichte ihm eine Meldung. Der General steckte den Bogen ein und schaute versonnen an der langen Reihe der Betten entlang.
    »Wurde auch Zeit«, hauchte er. »Miss Vigdis, würden Sie sich bitte um diesen Mann kümmern?«

Swerdlowsk, UdSSR
    Noch zwei Tage, dann ging es an die Front. Die 77. Mot-Schützendivision war eine Einheit der Kategorie III, setzte sich aus Reservisten in den Dreißigern zusammen und verfügte über ein gutes Drittel der normalen Ausrüstung. Seit der Mobilmachung war unablässig geübt worden; ältere Männer hatten ihre militärischen Erfahrungen an die frisch eingezogenen Wehrpflichtigen weitergegeben. Es war eine seltsame Kombination. Die Neuankömmlinge waren körperlich fit, aber in militärischen Dingen unerfahren. Die älteren Männer hatten noch manches aus ihrer Wehrdienstzeit behalten, waren aber im Lauf der Jahre weich geworden. Die jungen Männer waren mit dem Eifer der Jugend bereit, ihr Land bis zum Letzten auf dem Schlachtfeld zu verteidigen; die Familienväter hatten mehr zu verlieren. Dann kam die Nachricht: Es ging nach Deutschland. In Moskau sollten kampferprobte Offiziere und Unteroffiziere zu ihnen stoßen. Eine Woche noch, dann sollte die 77. Mot-Schützendivision im Gefecht eingesetzt werden. An diesem Abend war es still im Lager. Männer standen vor den ungeheizten Kasernenblocks und schauten auf die Nadelwälder an den Osthängen des Urals.

Moskau
    »Warum greifen wir nicht an?« forderte der Generalsekretär.
    »General Alexejew hat mir mitgeteilt, daß er eine Großoffensive vorbereitet«, erwiderte

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