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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Moskau ein ganz neuer Machtblock am Ruder ist? Man knebelt die Medien, bis man seine Macht konsolidiert hat, und wird versuchen, eine Einstellung der Feindseligkeiten zu erreichen. Ein guter Zeitpunkt für eine Offensive«, schloß er.
    »Wenn der Gegner verzweifelt ist?« fragte der SACEUR. »Er hat noch immer massenhaft Kernwaffen. Irgendwelche ungewöhnliche Aktivitäten bei den Sowjets?«
    »Abgesehen von neu eintreffenden Reservedivisionen keine.«
    Kann ich diesem verdammten Krieg ein Ende setzen? fragte sich der SACEUR. »Ich fliege hin«, sagte er, griff nach dem Telefon und informierte den Nato-Generalsekretär von seiner Entscheidung.
     
    Dicht flankiert von zwei sowjetischen Kampfhubschraubern konnte man leicht nervös werden. Der SACEUR widerstand der Versuchung, aus dem Fenster zu sehen, sondern konzentrierte sich auf die Geheimdienstakten von fünf hohen sowjetischen Kommandeuren. Er wußte noch nicht, auf wen er treffen würde. Sein Adjutant saß ihm gegenüber und guckte zum Fenster hinaus.

Potsdam, DDR
    Alexejew ging rastlos auf und ab und fühlte sich nervös, weil er nicht in Moskau war, wo die neuen Parteibosse Ordnung zu schaffen versuchten. Und dieser Idiot hat mich gefragt, ob sie mir noch vertrauen können? dachte er. Dann sah er sich die Unterlagen über sein Nato-Pendant an. Der Vater, ein Offizier der Fallschirmjäger, war bei der Ardennenoffensive westlich von St. Vith gefallen. Militärakademie West Point, fünfzehnter seines Jahrgangs. Viermal in Vietnam, zuletzt als Kommandeur der 101. Fallschirmjägerdivision; bei den Nordvietnamesen hatte er als ungewöhnlich gefährlicher und einfallsreicher Taktiker gegolten - hat er auch bewiesen, grunzte Alexejew in sich hinein. Universitätsgrad über Internationale Beziehungen, angeblich sprachbegabt. Verheiratet, zwei Söhne, eine Tochter, vier Enkel. Tja, wenn ein Mann erst mal Enkel hat... Einzige Leidenschaft: Kartenspiel. Mäßiger Trinker. Sexuelle Perversionen: keine bekannt, stand in der Akte. Darüber mußte Alexejew lächeln. Für solchen Unfug sind wir beide zu alt!
    Durchs Laub drang das Knattern von Rotoren. Alexejew stand auf einer kleinen Lichtung neben einem Kommandowagen. Die Besatzung hatte sich zusammen mit einem Zug Schützen im Wald versteckt. Es bestand immerhin die Möglichkeit, daß die Nato ihn angreifen und töten wollte – nein, dachte der General, so verrückt sind wir nicht, und die auch nicht.
    Ein neuer amerikanischer Blackhawk landete elegant im Gras; die beiden Mi-24 kreisten über ihm. Die Tür öffnete sich nicht sofort. Der Pilot stellte die Triebwerke ab, und der Rotor kam erst nach zwei Minuten zum Stillstand. Dann glitt die Tür auf, und der General stieg barhäuptig aus.
    Groß für einen Fallschirmjäger, dachte Alexejew.
     
    Der SACEUR hätte den 45er Colt mit dem Elfenbeinknauf mitbringen können, zog es aber vor, dem Russen unbewaffnet und nur im Drillich entgegenzutreten. Vier schwarze Sterne zierten seinen Kragen, zwei Abzeichen wiesen ihn als Fallschirmspringer und Infanteriekämpfer aus, und rechts auf der Brust hatte er ein schlichtes Schild: ROBINSON. Ich brauche nicht zu protzen, Iwan, dachte er. Ich habe gewonnen.
     
    »Sagen Sie den Männern im Wald, sie sollen sich zurückziehen.«
    »Aber Genosse General!« Der Adjutant war noch neu und kannte Alexejew nicht.
    »Los! Wenn ich einen Dolmetscher brauche, winke ich.« Alexejew schritt auf den Nato-Befehlshaber zu. Die Adjutanten näherten sich einander.
    Man salutierte, aber keiner wollte als erster die Hand ausstrekken.
    »Sie sind Alexejew«, sagte General Robinson. »Ich hatte jemand anderen erwartet.«
    »Marschall Bucharin ist in den Ruhestand versetzt worden. Ihr Russisch ist vorzüglich, General Robinson.«
    »Vielen Dank, General Alexejew. Vor einigen Jahren begann ich mich für Tschechows Stücke zu interessieren und stellte fest, daß man sie nur in der Originalsprache richtig versteht. Seitdem habe ich mich viel mit russischer Literatur beschäftigt.«
    Alexejew nickte. »Um Ihren Gegner besser zu verstehen.« Auf englisch fuhr er fort: »Sehr vernünftig. Gehen wir ein Stück?«
    »Wie viele Männer haben Sie im Wald?«
    »Eine Kompanie Mot-Schützen.« Alexejew verfiel in seine Muttersprache zurück. Robinsons Russisch war besser als sein Englisch. »Wie sollten wir wissen, was aus dem Hubschrauber kommt?«
    »Stimmt«, räumte der SACEUR ein und fügte in Gedanken hinzu: Trotzdem stand er mitten auf der Lichtung. Das beweist

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