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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Verkehrsunfall erlittenen Verletzungen erlegen. Fernsehen und Presse werden das heute abend melden. Selbstverständlich steht er unseren Verbündeten zwecks weiterer Vernehmungen zur Verfügung. Ich bin sicher, daß CIA und andere ihn noch vor Mitternacht sehen wollen.«
    Der Bundeskanzler starrte aus dem Fenster seines Arbeitszimmers und dachte an seine eigene Militärzeit vor vierzig Jahren; damals war er ein verängstigter kleiner Junge gewesen, der kaum unterm Stahlhelm hervorgucken konnte. »Es gibt also wieder Krieg.« Wie viele Opfer wird dieser fordern?
    »Ja, Herr Bundeskanzler.«

Leningrad
    Der Kapitän stand in der Brückennock und schaute nach Backbord. Schlepper schoben den letzten Schwimmcontainer auf den Aufzug am Heck und fuhren dann zurück. Der Aufzug wurde einige Meter angehoben, und der leichterähnliche Container kam auf einem bereits auf seinen Schienen stehenden Wagen zur Ruhe. Das Laden wurde vom Ersten Offizier der Julius Fucik vom Winsch-Bedienungsstand aus überwacht. Mit den anderen auf dem Achterdeck arbeitenden Männern stand der Offizier über Sprechfunk in Verbindung. Als der Aufzug das dritte Frachtdeck erreicht hatte, öffnete sich eine Tür und gab den Blick in einen riesigen Raum frei. Matrosen befestigten Stahltrossen an den Wagen.
    Winden zogen den Schwimmcontainer aufs dritte, unterste Frachtdeck des Leichtermutterschiffes, auch Seabee oder LASH genannt. Sowie die Wagen die Markierungslinie überfahren hatten, wurde die wasserdichte Tür geschlossen, und das Licht ging an, damit die Matrosen den Leichter verzurren konnten. Saubere Arbeit, dachte der Erste Offizier. Die ganze Ladeaktion hatte nur elf Stunden gedauert, fast ein Rekord.
    »Der letzte Leichter wird in dreißig Minuten gesichert sein«, meldete der Bootsmann dem Ersten, der die Nachricht an die Brücke weitergab.
    Kapitän Cherow rief den Maschinenraum an. »Maschinen in dreißig Minuten klar!«
    Der Ingenieur bestätigte den Befehl und legte auf.
    Auf der Brücke wandte sich der Kapitän an seinen ranghöchsten Passagier, einen Fallschirmjägergeneral, der die blaue Jacke eines Schiffsoffiziers trug. »Was machen Ihre Männer?«
    »Ein paar sind jetzt schon seekrank.« General Andrejew lachte. Sie waren zusammen mit Tonnen militärischer Ausrüstungsgegenstände an Bord gebracht worden. »Danke, daß meine Leute sich auf den unteren Decks die Füße vertreten können.«
    »Ich kommandiere ein Schiff, kein Gefängnis. Solange sie nichts anrühren, ist alles klar.«
    »Das haben sie schon eingeschärft bekommen«, versicherte Andrejew.
    »Gut. In ein paar Tagen werden sie alle Hände voll zu tun haben.«
    »Ich bin übrigens zum ersten Mal auf einem Schiff.«
    »Wirklich? Keine Angst, Genosse General, hier ist es viel sicherer und bequemer als in einem Flugzeug – aus dem Sie auch noch hinausspringen!« Der Kapitän lachte. »Das Schiff ist groß genug und liegt trotz der leichten Ladung ruhig.«
    »Leichte Ladung?« fragte der General. »Sie haben über die Hälfte der Ausrüstung meiner Division an Bord.«
    »Wir können über 35 000 Tonnen tragen. Ihre Ausrüstung ist sperrig, aber nicht besonders schwer.« Ein neuer Gedanke für den General, der gewöhnlich in Lufttransportbegriffen dachte.
    Unter Deck wuselten unter Aufsicht ihrer Unteroffiziere und Offiziere über tausend Mann des 234. Garde-Luftlanderegiments umher. Abgesehen von kurzen Perioden in der Nacht saßen sie hier unten fest, bis die Fucik den Ärmelkanal hinter sich gelassen hatte, und hielten das erstaunlich gut aus, denn die gewaltigen Frachträume, obgleich mit Leichtern und Ausrüstungsgegenständen vollgestellt, boten weitaus mehr Platz, als sie von ihren Transportflugzeugen her gewöhnt waren. Die Schiffsbesatzung hatte zwischen Leichtern Planken aufgeriggt, um Schlafgelegenheiten zu schaffen und die Soldaten von den öligen Arbeitsflächen, wo die Crew Inspektionsgänge machte, fernzuhalten. Bald sollten die Offiziere des Regiments über die Systeme an Bord, besonders die Löschanlage, informiert werden. Es herrschte striktes Rauchverbot. Die Seeleute waren von dem bescheidenen Verhalten der Fallschirmjäger, die die neue Umgebung wohl etwas einschüchterte, überrascht.
    Drei Schlepper strafften die mit dem Schiff verbundenen Trossen und zogen es langsam vom Kai. Zwei andere stießen dazu, als es klar war, und schoben den Bug herum, bis er zur Ausfahrt des Hafens von Leningrad wies. Der General sah zu, wie der Kapitän das Manöver

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