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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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überwachte, mit einem jungen Offizier im Schlepptau von einer Brückennock auf die andere eilte und im Vorbeigehen Ruderkommandos gab. Kapitän Cherow war knapp sechzig und hatte mehr als zwei Drittel seines Lebens auf See verbracht.
    »Aufkommen!« befahl er. »Langsam voraus.«
    Der Rudergänger bestätigte beide Befehle auf der Stelle. Nicht schlecht, dachte der General und entsann sich abfälliger Bemerkungen über die Handelsmarine. Der Kapitän trat wieder neben ihn.
    »So, das Gröbste hätten wir hinter uns.«
    »Immerhin hatten Sie Unterstützung«, bemerkte der General.
    »Ach was, die Schlepper werden von Säufern befehligt und demolieren hier dauernd Schiffe.« Der Kapitän ging an die Seekarte. Vorzüglich: eine tiefe, gerade Fahrrinne bis zur Ostsee. Jetzt konnte er sich etwas entspannen. Der Kapitän machte es sich auf seinem Brückensessel bequem und rief: »Tee!«
    Sofort erschien ein Steward mit einem Tablett.
    »Ist denn kein Schnaps an Bord?« fragte Andrejew überrascht.
    »Nein, es sei denn, Ihre Männer hätten welchen mitgebracht«, erwiderte Cherow. »Auf meinem Schiff dulde ich keinen Alkohol.«
    »Sehr gut.« Der Erste Offizier gesellte sich zu ihnen. »Achtern alles klar. Seewachen aufgestellt, Ausgucks auf ihren Posten, Deckinspektion wird gerade durchgeführt.«
    »Deckinspektion?« fragte Andrejew.
    »Normalerweise prüfen wir bei jeder Wachablösung alle Luken auf Dichtheit«, erklärte der Erste. »Da Ihre Männer an Bord sind, findet diese Kontrolle alle zwei Stunden statt.«
    »Trauen Sie meinen Leuten nicht?« Der General war etwas beleidigt.
    »Würden Sie uns denn in Ihren Flugzeugen trauen?« versetzte der Kapitän.
    »Sie haben natürlich recht.« Andrejew erkannte den Fachmann, wenn er einen vor sich hatte. »Können Sie ein paar Männer entbehren, die meinen Unteroffizieren das Notwendigste beibringen?«
    Der Erste Offizier zog Bögen aus der Tasche. »Der Unterricht beginnt in drei Stunden. In zwei Wochen sind Ihre Männer ordentliche Seeleute.«
    »Besonderen Kummer macht mir die Brandbekämpfung«, meinte der Kapitän. »Ein Kriegseinsatz bedeutet Gefahr. Genosse General, ich möchte wissen, wie Ihre Männer zur Sicherheit und Verteidigung des Schiffes beitragen können.«
    Daran hatte der General nicht gedacht. Bei der für seinen Geschmack viel zu hastigen Vorbereitung der Operation hatte er keine Gelegenheit gehabt, seine Männer auf ihre Pflichten an Bord vorzubereiten. »Mein für die Flugzeugabwehr zuständiger Mann wird mit Ihnen reden, sobald es Ihnen recht ist.« Er machte eine Pause. »Wie schwere Schäden kann das Schiff einstecken, ohne unterzugehen?«
    »Julius Fucik ist kein Kriegsschiff, Genosse General.« Cherow lächelte kryptisch. »Ihnen wird aber aufgefallen sein, daß praktisch unsere gesamte Ladung aus stählernen Leichtern besteht. Diese Leichter haben doppelte Wände mit einem Meter Abstand dazwischen, was die Fucik vielleicht sicherer macht als ein Kriegsschiff mit seinen wasserdichten Abteilungen. Die Brandgefahr macht mir die meisten Sorgen. Wenn es uns gelingt, vernünftige Löschübungen abzuhalten, können wir durchaus einen oder sogar drei Raketentreffer überstehen.«
    Der General nickte nachdenklich. »Meine Männer stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung.«
    »Sobald wir den Ärmelkanal hinter uns haben.« Der Kapitän stand auf und schaute noch einmal auf die Seekarte. »Bedaure, daß wir Ihnen keine Vergnügungsfahrt bieten können. Vielleicht wird der Rückweg angenehmer.«
    Der General hob die Teetasse. »Darauf will ich trinken, Genosse. Auf den Erfolg!«
    »Jawohl, Erfolg!« Kapitän Cherow hob ebenfalls die Tasse und sehnte sich fast nach einem Wodka, um ordentlich auf das Unternehmen zu trinken. Er war bereit. Seit seiner Militärzeit auf Minenräumbooten hatte er zum ersten Mal die Gelegenheit, dem Staat direkt zu dienen. Er war entschlossen, den Auftrag erfolgreich auszuführen.

Koblenz
    »Guten Abend, Major.« In einem abgesperrten Flügel des Militärlazaretts setzte sich der CIA-Chef Bonn mit seinen britischen und französischen Geheimdienstkollegen und zwei Dolmetschern zusammen. »Reden wir von Lammersdorf?« Ohne Wissen der Deutschen verfügten die Briten über eine Akte, die sich mit den Aktivitäten von Major Tschernjawin in Afghanistan befaßte und ein zwar unscharfes, aber doch erkennbares Foto des Mannes enthielt, an den sich die Mudschaheddin als »Teufel von Kandahar« erinnerten. General Jean-Pierre de Ville vom

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