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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Düsentransportflugzeug landete pünktlich. Toland stieg aus der Frachttür und wurde von einer leichten Brise begrüßt. Zwei Seeleute nahmen ihn in Empfang und wiesen auf einen Hubschrauber, dessen Rotor sich bereits drehte. Zusammen mit vier anderen Männern kletterte er rasch an Bord und war Minuten später in der Luft; sein erster Besuch in Spanien hatte genau elf Minuten gewährt. Niemand unternahm den Versuch, eine Unterhaltung anzufangen. Toland schaute aus einem der kleinen Fenster, sah blaues Wasser. Sie befanden sich in einem U-Jagd-Hubschrauber des Typs Sea King. Der Chef der Besatzung war ein Sonar-Operator, der an seinen Geräten drehte, offenbar einen Test durchführte. Im Helikopter war es eng: Achtern waren Sonobojen verstaut, aller verfügbare Raum wurde von Waffen und Sensorinstrumenten eingenommen. Nach halbstündigem Flug begann der Hubschrauber zu kreisen und landete dann auf der USS Nimitz.
    Auf dem Flugdeck war es heiß, laut, und es stank nach Kerosin. Ein Besatzungsmitglied wies sie zu einer Leiter, hinunter zur Laufplanke rings ums Flugdeck und in einen Durchgang. Hier betraten sie eine ruhige, klimatisierte und gegen den Fluglärm von oben abgeschirmte Atmosphäre.
    »Lieutenant Commander Toland?« rief ein Verwaltungsunteroffizier.
    »Hier.«
    »Bitte kommen Sie mit mir, Sir.«
    Toland folgte dem Seemann durch ein Labyrinth von Räumen unter dem Flugdeck und wurde schließlich zu einer offenen Tür gewiesen.
    »Sie müssen Toland sein«, erklärte ein etwas erschöpft wirkender Offizier. »Was wollen Sie zuerst hören – die guten Nachrichten oder die schlechten?«
    »Die schlechten.«
    »Gut, Sie müssen sich die Koje mit anderen teilen, weil nicht genug zur Verfügung stehen. Macht aber nichts; ich hab schon seit drei Tagen nicht mehr geschlafen, deswegen sind Sie unter anderem hier. Willkommen an Bord, Commander. Ich bin Chip Bennett.« Der Offizier reichte Toland ein Fernschreiben. »Sie scheinen beim CINCLANT beliebt zu sein.«
    Das Fernschreiben verkündete knapp, Lieutenant Robert A. Toland sei zum Commander ernannt worden, eine Beförderung, die ihn zum Tragen der drei Goldstreifen, aber vorerst noch nicht zum Kassieren der Bezüge eines Commanders berechtigte. Wie ein Kuß von der Kusine, sann Toland und sagte: »Für den Anfang nicht übel. Was soll ich hier tun?«
    »Theoretisch sind Sie mein Assistent, aber wir werden im Augenblick derart mit Informationen überschwemmt, daß wir das Territorium etwas aufgeteilt haben. Ihnen überlasse ich die morgendlichen und abendlichen Meldungen an den Kommandanten des Verbandes, die um sieben und um zwanzig Uhr erfolgen. Konteradmiral Samuel Baker Jr. ist ein scharfer Hund und früher mal auf Atom-U-Booten gefahren. Er legt auf knappe, präzise Berichte mit Fußnoten und Quellenangaben Wert. Schlafen tut er so gut wie nie. Ihre Station ist in der Gefechtsinformationszentrale CIC beim taktischen Offizier des Verbandes.« Bennett rieb sich die Augen. »Und was geht auf dieser verrückten Welt eigentlich vor?«
    »Wie sieht es aus?« fragte Toland zurück.
    »Beschissen. Heute wurde der Start der Raumfähre Atlantis verschoben, angeblich wegen eines Computerproblems. Eben erfahre ich, daß nur umgeladen wird: Anstelle von vier zivilen Satelliten werden nun Aufklärungssatelliten in die Umlaufbahn gebracht.«
    »Bei uns fängt man wohl an, die Sache ernst zu nehmen.«

Aachen
    Als »Siegfried Baum« sechs Stunden später, noch von der Narkose benommen, erwachte, sah er drei Männer in Chirurgenkitteln.
    »Wie geht es Ihnen?« fragte einer – auf russisch.
    »Was ist passiert?« antwortete der Major auf russisch.
    Aha! »Sie wurden angefahren und liegen jetzt in einem Militärlazarett«, log der Mann. In Wirklichkeit befanden sie sich noch in Aachen.
    »Was – ich wollte gerade«, sagte der Major schwerzüngig und versuchte, klar zu sehen.
    »Es ist alles aus, mein Freund.« Nun schaltete der Sprecher auf Deutsch um. »Wir wissen, daß Sie ein sowjetischer Offizier sind und Geheimdokumente bei sich hatten. Warum interessieren Sie sich für Lammersdorf?«
    »Ich habe nichts zu sagen«, erwiderte »Baum« auf Deutsch.
    »Dafür ist es jetzt zu spät«, rügte der Vernehmende und sprach nun wieder russisch. »Aber wir wollen es Ihnen leichtmachen. Der Arzt hat die Genehmigung gegeben, Ihnen ein neues, äh, Medikament zu verabreichen, das Sie bewegen wird, uns alles zu sagen, was Sie wissen. Sie sollten sich auch über Ihre Lage im klaren

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