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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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französischen DGSE, der das beste Russisch sprach, führte die Vernehmung. Inzwischen war Tschernjawin ein gebrochener Mann. Das Band mit seinem mittels Drogen herbeigeführten Geständnis brach den letzten Widerstand. Der Major, in den Augen seiner Landsleute schon so gut wie tot, wiederholte, was diese Männer bereits wußten, aber selbst hören wollten.
    Drei Stunden später gingen Blitzmeldungen nach Washington, London und Paris, und Vertreter der drei Nachrichtendienste faßten Berichte an ihre Kollegen in den restlichen Natoländern ab.

14
Gas

Wandlitz, DDR
    Szenarium 6
    Witterungsverhältnisse in Frühling und Sommer (Temperaturen und Luftfeuchtigkeit moderat), Winde aus West und Südwest, 10–30 km/h in Bodennähe, auf Höhe ü. d. M. kompensiert; Einsatz hochpersistenter Kampfstoffe gegen Kommunikationsketten, POMCUS-Anlagen, Flugplätze, Nachschubund Kernwaffenlager (normale Fehlerquote: siehe Anhang 1, Abschnitt F). (Der Staatsratsvorsitzende der Deutschen Demokratischen Republik las das Dokument trotz seiner Magenkrämpfe zu Ende.)
    Wie bei Szenarien 1, 3, 4 und 5 wird jede über einen Zeitraum von 15 Minuten hinausgehende Warnfrist den praktisch kompletten MOPP-4-Schutz von Kampftruppen und Versorgungspersonal sichern. Das Problem der Zivilopfer bleibt bestehen, da sich über hundert der oben aufgeführten Kategorien in der Nähe von Ballungszentren befinden. Der biologische Abbau persistenter Kampfstoffe wie GD (die voraussichtliche Wahl der Sowjets; Anlayse sowjetischer Literatur zu diesem Thema: siehe Anhang 2, Abschnitt C) wird durch allgemein milde Temperaturen und witterungsbedingt reduzierte Photosynthese verlangsamt und führt zu einer Verbreitung des Kampfstoffes in Aerosolform durch den Wind. Eine minimale Quellenkonzentration von 2 mg/m 3 , die erwarteten vertikalen Temperaturengradienten und Wolkenschichten vorausgesetzt, ist das toxische Risiko für die BRD und die DDR in Windrichtung mit geschätzt 0,3 (unseren Berechnungen nach plus oder minus 50 %, abhängig von Kontamination oder chemischer Zersetzung der C-Munition) ebenso groß wie über den Zielen selbst.
    Da die frei zugängliche sowjetische Literatur von Quellenkonzentrationen (über dem Ziel) ausgeht, die deutlich über der mittleren letalen Dosis (LCT-50) liegen, muß mit schwerster Gefährdung der gesamten deutschen Zivilbevölkerung gerechnet werden. Der erwartete Gegenschlag der Nato wird vorwiegend psychologischer Natur sein – der Einsatz sowjetischer C-Waffen allein wird zur effektiven Kontaminierung des Großteils des Territoriums beider deutscher Staaten führen; es ist damit zu rechnen, daß 12 Stunden nach Abschuß der ersten Granaten in ganz Deutschland östlich des Rheins für ungeschütztes Personal ein Risiko besteht. Mit ähnlichen Auswirkungen kann in der CSSR und je nach Windrichtung und -geschwindigkeit auch in Westpolen gerechnet werden. Zudem ist der Fortbestand dieser Kontamination über das 1,5-fache des mittleren Persistenzwertes des eingesetzten Kampfstoffes hinaus zu erwarten.
    Dies ist das letzte (und statistisch wahrscheinlichste) Szenarium gemäß der im Auftrag vorgegebenen Spezifikationen.
     
    Abschnitt VIII: Zusammenfassung
    Wie sich zeigt, haben alarmierte militärische Verbände trotz einer taktischen Warnfrist von nur wenigen Minuten nur eine geringe Zahl an Ausfällen zu befürchten (allerdings auch ein Nachlassen der Kampfkraft um 30–40 %; ein Wert, der übrigens für beide Seiten gilt), aber die Zahl der Zivilopfer wird größer sein als bei einem Schlagabtausch mit taktischen nuklearen Waffen (200 Sprengköpfe à 100 Kilotonnen; siehe Anhang I, Abschnitt A) gegen eine Mixtur von militärischen und zivilen und industriellen Zielen. Es muß also trotz der Tatsache, daß chemische Waffen industrielle Anlagen nicht direkt beschädigen, mit ernsten kurz- und langfristigen Auswirkungen auf die Wirtschaft gerechnet werden. Selbst der Einsatz nichtpersistenter Stoffe an den VRV muß wegen der Bevölkerungsdichte in Deutschland und der offenkundigen Unfähigkeit jeder Regierung, die Bevölkerung adäquat zu schützen, zwangsläufig zu gravierenden Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung führen.
    Was die unmittelbaren Auswirkungen betrifft, stellen die in Szenarium 2 angeführten über zehn Millionen Opfer unter der Zivilbevölkerung eine Belastung des Gesundheitswesens dar, die vergleichsweise größer ist als die Folgen der Sturm flutkatastrophe in Bangladesh 1970 und synergetische

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