Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Die Regierung der Sowjetunion wird deshalb heute der Regierung in Bonn eine Note zugchen lassen. Als Preis für unsere Nachsicht, als Preis für die Wahrung des Friedens fordern wir die sofortige Demobilisierung der westdeutschen Streitkräfte auf eine mit der Wahrung des inneren Friedens zu vereinbarende Stärke. Außerdem fordern wir Bonn auf, seine Aggression einzugestehen, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen, damit das deutsche Volk selbst entscheiden kann, wie gut ihm gedient worden ist. Schließlich verlangen und erwarten wir, daß die Regierung der Sowjetunion und die Familien der von revanchistischen deutschen Nationalisten Hingeschlachteten voll entschädigt werden. Die Nichterfüllung dieser Bedingungen wird schwerwiegendste Folgen haben.
    Wie ich bereits sagte, haben wir keinen Anlaß zu der Vermutung, daß bei diesem Akt des internationalen Terrorismus eine Komplizenschaft anderer westlicher Länder besteht. Die Krise ist daher eine Angelegenheit der Regierung der Sowjetunion und der Regierung in Bonn. Es ist unsere Hoffnung, daß diese Krise mit diplomatischen Mitteln beigelegt werden kann. Wir fordern die Regierung in Bonn auf, die Konsequenzen ihrer Handlungen mit größter Sorgfalt abzuwägen und den Frieden zu wahren. Mehr habe ich nicht zu sagen.«
    Der Außenminister sammelte sein Manuskript ein und ging. Die versammelten Reporter unterließen jeden Versuch, ihm Fragen zu stellen.
    Flynn steckte seinen Notizblock in die Tasche und schraubte seinen Füllhalter zu. Der AP-Reporter war in Phnom Penh zurück-gelieben, um das Eintreffen der Khmer Rouge abzuwarten, und war dabei fast ums Leben gekommen. Er hatte über Kriege, Revolutionen und Aufstände berichtet und war dabei zweimal verwundet worden. Doch Kriegsberichterstattung war etwas für junge Männer.
    »Wann wollen Sie abreisen?«
    »Spätestens Mittwoch. Ich habe bei SAS schon zwei Tickets nach Stockholm reserviert«, antwortete Calloway.
    »Ich schicke ein Telegramm nach New York und lasse das Moskauer Büro morgen schließen. Willie, ich warte, bis Sie soweit sind, aber ich kann Ihnen sagen, es ist Zeit zu verschwinden. Über diese Geschichte berichte ich lieber von einem sichereren Ort aus.«
    »Über wie viele Kriege haben Sie berichtet, Patrick?«
    »Seit Korea praktisch über jeden.«

USS Pharris
    DEFCON-2. GEFECHTSBEREITSCHAFT OPTION BRAVO IN KRAFT. DIESER SPRUCH MUSS ALS KRIEGSWARNUNG VERSTANDEN WERDEN. AUSBRUCH VON FEINDSELIGKEITEN ZWISCHEN NATO UND WARSCHAUER PAKT NUN WAHRSCHEINLICH, WENNGLEICH NICHT SICHER. ERGREIFEN SIE ALLE FÜR DIE SICHERHEIT IHRES SCHIFFES ERFORDERLICHEN MASSNAHMEN. FEINDSELIGKEITEN KÖNNEN OHNE WIEDERHOLTE WARNUNG AUSBRECHEN.
    Ed Morris griff in seiner Kajüte zum Telefon. »Rufen Sie den XO in meine Kammer.«
    Der Erste Offizier erschien in weniger als einer Minute. »Wie ich höre, haben Sie einen heißen Spruch, Sir.«
    »DEFCON-2, GB Option Bravo.« Er händigte das Formular mit dem knapp formulierten Spruch aus. »Wir beginnen sofort mit Fahrtkondition 3. ASROC-und Torpedostationen werden rund um die Uhr bemannt.« ASROC war ein U-Jagd-Flugkörper.
    »Und was sagen wir den Männern?«
    »Ich möchte das erst mit den Offizieren durchgehen und dann zur Mannschaft sprechen. Spezifische Einsatzbefehle liegen noch nicht vor. Vermutlich laufen wir zum Geleitschutzdienst entweder nach Norfolk oder nach New York.«

USS Nimitz
    »Gut, Toland, raus damit.« Baker setzte sich zurück.
    »Admiral, die Nato hat ihren Bereitschaftsgrad erhöht; vom Präsident ist DEFCON-2 autorisiert worden. Die Reserveflotte der Navy wird mobilisiert. ›Reforger‹ beginnt um 0100 Zulu-Zeit. Die Briten haben Queens Order 2 in Kraft gesetzt. Und auf vielen Flugplätzen in Deutschland wird es rundgehen.«
    »Wann ist Unternehmen Reforger abgeschlossen?«
    »Die Operation zur Verstärkung unserer Streitkräfte in Europa wird acht bis zwölf Tage in Anspruch nehmen, Sir.«
    »Soviel Zeit wird uns kaum bleiben.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Berichten Sie über die sowjetische Satellitenaufklärung«, befahl Baker.
    »Admiral, im Augenblick haben Sie nur einen Radar-Seeaufklärungssatelliten oben – Kosmos 1801. Gepaart ist er mit Kosmos 1813, einem elektronischen Späher, der vermutlich reaktorgetrieben ist und zur Ergänzung des Radarsystems auch über Kameras verfügt.«
    »Davon höre ich zum ersten Mal.«
    »Die NSA fing vor mehreren Monaten Hinweise auf ein Videosignal auf, aber diese Erkenntnis wurde, weil unbestätigt,

Weitere Kostenlose Bücher