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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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gepanzerter Fahrzeuge in den Fluß stürzen.
    Nur noch eine Aufgabe zu erledigen, sagte sich Ellington – dort! Auf der parallel zum Fluß verlaufenden Nebenstraße hatten die Sowjets Ausrüstungsgegenstände zum Brückenschlagen gelagert. Die Pioniere konnten nicht weit sein. Die Frisbee überflog kreischend die Kolonne Lastwagen, die jeweils eine Brückenkomponente trugen, und warf eine Reihe von Leuchtbomben ab, ehe sie auf Baumwipfelhöhe zurück nach Westdeutschland und damit in die Sicherheit sauste. Die drei überlebenden Aardvark flogen einzeln an und warfen jeweils zwei Rockeye-Streubomben, von denen die Brückenteile in Fetzen gerissen wurden. Dann drehten die F-III nach Westen ab und folgten dem F-19 nach Hause.
    Inzwischen war ein zweites Team F-15 Eagle nach Ostdeutschland geflogen, um vier Korridore für die zurückkehrenden Nato-Flugzeuge freizumachen. Sie schossen ihre durch Radar und Infrarot gelenkten Raketen auf die MiGs ab, die auf die zurückkehrenden Nato-Jagdbomber zuhielten, doch den Sowjets fehlten nun, worüber die Amerikaner noch verfügten – ihre AWACS-Flugzeuge. Das Resultat war dementsprechend. Den sowjetischen Jägern war nach dem Verlust der Mainstays keine Zeit zur Neugruppierung geblieben, und ihren Formationen wurde übel mitgespielt. Schlimmer noch, die SAM-Batterien, deren Aufgabe die Unterstützung der MiGs war, erhielten den Befehl, eindringende Flugzeuge anzugreifen, und die Boden-Luft-Raketen begannen wahllos eigene Maschinen vom Himmel zu holen. Derweil hielten sich die Nato-Jagdbomber dicht am Boden.
    Als die letzte Maschine wieder die Grenze nach Westdeutschland überflogen hatte, war Operation Traumland genau siebenundzwanzig Minuten gelaufen. Die Mission war kostspielig gewesen, denn es waren zwei unersetzliche Frisbees und elf Jagdbomber verlorengegangen. Trotzdem war sie ein Erfolg. Die Kampfflugzeuge der Nato hatten über 200 sowjetische Allwetterjäger abgeschossen; vielleicht 100 weitere waren eigenen SAM-Raketen zum Opfer gefallen. Die Eliteverbände der sowjetischen Luftverteidigung waren schwer angeschlagen; aus diesem Grund würde der Nachthimmel über Europa vorerst von der Nato beherrscht werden. Sechsunddreißig wichtige Brücken waren anvisiert gewesen, dreißig zerstört, der Rest schwer beschädigt. Den ersten Angriff der sowjetischen Bodentruppen, der in zwei Stunden beginnen sollte, würde die Unterstützung der zweiten Welle spezieller SAM-Einheiten und anderer Nachzügler von entscheidender Wichtigkeit, die frisch von der Ausbildung in der Sowjetunion herangeführt worden waren, fehlen. Die Luftstreitkräfte der Nato hatten ihren wichtigsten Auftrag erfüllt, und die gefürchtete Überlegenheit der sowjetischen Bodentruppen war entscheidend reduziert. Das Kräfteverhältnis bei der Landschlacht um Europa betrug nun fast I : I.

USS Pharris
    An der amerikanischen Ostküste war noch Vortag. USS Pharris führte um 22 Uhr einen aus dreißig Schiffen und einem Dutzend Begleitfahrzeugen bestehenden Geleitzug aus der Mündung des Delaware River.
    »Kommandant, bitte zum Funkraum«, krächzte die Sprechanlage. Morris begab sich sofort nach achtern zu dem immer verschlossenen Funkraum.
    »Jetzt wird’s ernst.« Der Funkoffizier reichte ihm ein gelbes Nachrichtenformular.
    Z0357z15 JUNI
VON: SACLANT
AN: ALLE SCHIFFE SACLANT
TOP SECRET
     
    1. BEGINNEN SIE UNEINGESCHRÄNKTEN SEE- UND LUFTKRIEG GEGEN STREITKRÄFTE DES WARSCHAUER PAKTES
    2. KRIEGSPLAN GOLF TAK 7.
    3. TAPFERE HERZEN. SACLANT ENDE.
    Kriegsoption 7 – das bedeutete den Verzicht auf den Einsatz von Kernwaffen, wie Morris erfreut feststellte. Die Pharris hatte im Augenblick ohnehin keine an Bord. Er hatte nun freie Hand, jedes Krieges- oder Handelsschiff des Ostblocks ohne Warnung anzugreifen. Morris steckte das Formular in die Tasche, ging zurück auf die Brücke und nahm wortlos das Mikrophon.
    »Hier spricht der Kommandant. Achtung: Es ist offiziell. Wir haben Krieg. Von nun an keine Übungen mehr, meine Herren. Wenn es jetzt Alarm gibt, heißt das, daß da draußen ein Feind lauert, der scharf schießt. Das wäre alles.« Er schaute den Wachhabenden an. »Mr. Johnson, ich wünsche Dauerbetrieb für das Prairie/Masker-System.«
    »Aye, Sir.«
    Bei Prairie/Masker handelte es sich um ein System, das die Horchanlagen von U-Booten stören sollte. Zwei Metallbänder umgaben vor und hinter dem Maschinenraum den Rumpf der Fregatte. Dies war Masker. Die Bänder nahmen Druckluft auf und gaben sie in

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