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Im Süden: Die Bayou-Trilogie (German Edition)

Im Süden: Die Bayou-Trilogie (German Edition)

Titel: Im Süden: Die Bayou-Trilogie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Woodrell
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Schmerzen.«
    »Randi hat mir ja gesagt, dass ich Oberscheiße gebaut hab.«
    »Randi hat den Durchblick«, bestätigte Lunch. »Also, wo sind nun die restlichen zweiunddreißig Riesen?«
    »Ach, Freundchen«, klagte John X. »Es wird leider noch schlimmer.« Er bewegte die Arme wie Flügel und gestikulierte in den Himmel. »Ich hab den Einsatz verdoppelt, um mein Geld zurückzukriegen.«
    »Scheiße, das ist doch bescheuert«, sagte Lunch. »Genauso hab ich’s schon an Short Paul verloren.«
    »Aber so ist es nun mal gelaufen«, sagte John X. »Ich meine, hättest du gedacht, dass Notre Dame von der Air Force Academy eingeseift wird?«
    »Das war ’n Hammer.«
    »Natürlich hab ich dann noch ungefähr einen Riesen für Essen und Trinken ausgegeben. Ich mag eben guten Whiskey.«
    »Guten Whiskey und schlechte Karten, hab ich den Eindruck«, sagte Lunch. »Du weißt, dass ich dich umlegen werde, oder?«
    Die Zigarette in der einen Hand, die Flasche Maker’s Mark in der anderen, hob John X die Arme ausgebreitet über den Kopf.
    »Que sera und so weiter.«
    »Gib mir, was du hast«, forderte Lunch. »Und denk gar nicht erst dran, den Fünfziger zu behalten.«
    John X zog die Rolle mit den Dollarscheinen aus der Hosentasche. Er schwankte leicht, als er sich Lunch entgegenbeugte und ihm den Packen gab.
    »Ich hoffe, du hattest viel Spaß«, sagte Lunch, »denn der Spaß ist jetzt vorbei.«
    »Ich weiß«, sagte John X. »Eigentlich sollte ich jetzt auf dem Weg nach Dallas sein.«
    Energisch klappte Lunch die Krempe seines kleinen schwarzen Huts nach unten und deutete mit der Pistole zur Tür hinaus.
    »Machen wir einen kleinen Ausflug in meinem Käfer.«
    »Klar doch«, antwortete John X und hob mit ausholender Geste seine Flasche. »Hörst wohl den Ruf der Landstraße, was, Lunch? Das ist auch immer mein Verhängnis gewesen.«
    Eine Handvoll Blumen, die er in Nachbars Garten ausgerupft hatte, lag auf dem Küchentisch, und im Vorübergehen hielt John X kurz inne, brach eine Blüte ab und steckte sie sich ins Knopfloch. »Ich weiß gar nicht, was das für welche sind«, sagte er. »Du vielleicht?«
    »Könnten Tulpen sein«, meinte Lunch.
    Sie überquerten das Holzdeck, wobei ihre Schritte übers Wasser hinaushallten, und stiegen dann die Betonstufen zum Schotterweg hinunter. Der Kies knirschte unter ihren Sohlen, als sie zu Lunchs VW gingen, den er diskret am Ende der Zufahrt geparkt hatte. John X nahm einen tiefen Atemzug herbstlicher Abendluft und blickte dann hinauf in den Sternenhimmel. Lunchs Pistole stach in seinen Rücken, als sie den VW erreichten.
    »Mach den Kofferraum auf«, befahl Lunch.
    John X drückte den Knopf und hob die Klappe. Die Scharniere stöhnten laut durch die stille Nacht. Er sah hinunter auf drei große Steinbrocken, die im Kofferraum lagen.
    »Wofür sind denn die Steine?«, fragte John X.
    »Also, mach dir um die mal keine Sorgen, Paw-Paw.« Lunch hob die Pistole und setzte sie John X direkt auf den Hinterkopf »Rein mit dir.«
    Der alte Mann kroch hinein und kauerte sich über den Steinen fötusartig zusammen. Er sah zu Lunch hinauf.
    »Sieh dich nur um, Paw-Paw. Achte auf jedes kleine Ding. Freu dich an allem – und sag Lebewohl.«
    Die Geburtstagsparty wurde von einem leeren weißen Teller vor einem leeren Stuhl überschattet. Monique Blanqui Shade hockte gebeugt in ihrem Sessel und rauchte eine lange schwarze Zigarette. Sie trug eine Blume hinter dem Ohr, eine Geste, zu der Etta sie beschwatzt hatte, und jetzt zog sie die gelbe Rose aus dem Haar und warf sie neben einen schmutzigen Teller. Das Essen war vorüber, und ein Krug Rotwein wurde rumgereicht. Die Kinder waren alle versammelt. Rene und Nicole vermieden jeden Blickkontakt, redeten ganz demonstrativ nicht miteinander, sondern tauschten nur ein paar höfliche Floskeln aus. Wann immer der Krug bei ihr ankam, schenkte Nicole sich nach. Big Tip, einsam, weil Gretel von Mrs. Carter keinen Ausgang bekommen hatte, schaufelte sich den Kuchen rein und grinste dabei; François, der sein Sportsakko elegant über die Stuhllehne drapiert hatte, saß neben seiner Frau Charlotte, einer Blondine von robuster Gestalt, die häufig lächelte, aber die Familie unentwegt scharfsinnig beobachtete, als seien ihre Besuche Teil eines soziologischen Forschungsprogramms.
    »Er ist inzwischen schon fast in Dallas«, sagte Etta und blickte auf den leeren Teller. Sie stützte das Kinn in die Hand. »Mom hat’s ja gleich gesagt.«
    »Ist mir egal«, sagte

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