Im Tal der flammenden Sonne - Roman

sich ihr etwas in den Rücken bohrte, und eine dumpfe Stimme knurrte dicht an ihrem Ohr:
    »Was haben Sie mitten in der Nacht hier draußen verloren?«
     
    Maggie suchte das ganze Haus nach Arabella ab. Es war noch früh am Morgen, aber sie hatte zeitig mit Jonathan aufbrechen wollen. Maggie hatte Arabella etwas zu essen eingepackt, damit sie für ihren Ausflug mit Paddy und Jonathan gerüstet war. Letzteren traf sie im Flur.
    »Haben Sie Arabella gesehen?«, fragte Maggie.
    »Nein, ich suche sie auch«, antwortete Jonathan. »Wo kann sie stecken?«
    »In ihrem Zimmer vielleicht?«
    »Nein, da hab ich schon nachgesehen. Draußen oder bei Uri im Stall ist sie auch nicht. Auch nicht in der Ghan-Siedlung.«
    Maggie zog die Stirn in Falten. »Merkwürdig. Sie kann sich nicht in Luft aufgelöst haben.«
    »Sie hat doch gewusst, dass wir heute in aller Frühe aufbrechen wollten. Sie war schon ganz aufgeregt.« Jonathan machte ein besorgtes Gesicht.
    »Ich frag Tony. Vielleicht hat er sie gesehen.«
    Maggie ging in die Bar, wo Tony über den Büchern saß. Jonathan folgte ihr.
    »Hast du Arabella heute Morgen schon gesehen?«, fragte Maggie.
    Tony blickte kurz auf. »Nein. Vielleicht ist sie im Stall.«
    »Da haben wir schon nachgeschaut. Sie wollte Jonathan doch auf diesen Ausflug begleiten.«
    »Ach ja, richtig.« Tony wandte sich an Jonathan. »Heute früh sollte es losgehen, nicht wahr?«
    »Ja, eigentlich sollten wir längst weg sein. Paddy hat die Kamele schon gesattelt. Aber Arabella ist wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Sie wird bestimmt gleich wieder auftauchen«, meinte Tony.
    »Hoffentlich«, erwiderte Jonathan. »Ich lauf schnell mal rüber zum General Store und zu Basheers Laden.«
    Eine Stunde später war Arabella immer noch nicht aufzufinden, und Jonathan machte sich ernsthaft Sorgen. Nach langem Zögern hatte er sogar bei Stuart angeklopft, doch auch der hatte Arabella nicht gesehen. Auf der einen Seite war Jonathan erleichtert, andererseits war er besorgter als zuvor. Schließlich beschloss er, Terry Higgins aufzusuchen.
    »Miss Fitzherbert wird vermisst, Constable.«
    Terry blickte verwundert auf. »Was heißt vermisst?«
    »Wir suchen sie schon den ganzen Morgen. Gestern Abend sind wir zusammen auf unsere Zimmer gegangen, da habe ich sie das letzte Mal gesehen. Ich habe schon alles abgesucht, die ganze Stadt, aber sie ist spurlos verschwunden.«
    »Beruhigen Sie sich«, meinte Terry. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Stadt allein verlassen hat. Mal sehen, ob sonst noch jemand vermisst wird.«
    Die beiden Männer fingen beim Hotel an und suchten von dort aus die ganze Stadt systematisch ab. Sie fanden heraus, dass außer Arabella nur Wally Jackson und Goolim sowie drei seiner Kamele fehlten.
    Im Hotel fasste Terry für Maggie, Tony und Stuart noch einmal zusammen, was er und Jonathan herausgefunden hatten. »Niemand hat Goolim gesehen, und von Wally fehlt ebenfalls jede Spur. Ob von den Aborigines einer fehlt, ist schwer zu sagen, da sie ja ständig kommen und gehen. Aber ich glaube, die können wir außer Acht lassen. Falls Miss Fitzherbert die Stadt verlassen hat, dann höchstwahrscheinlich in Begleitung von Wally oder Goolim.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Jonathan verwirrt. »Was hat sie mit Wally zu schaffen oder mit Goolim?«
    »Wenn wir das wüssten, wären wir einen Schritt weiter«, meinte Terry. »Ich denke, ich sollte mich mal mit Les Mitchell und Ted Wallace unterhalten.«
    »Was haben die damit zu tun?«, fragte Jonathan.
    »Ich habe Wally gestern in der Bar nach Mr Thompsons Rückkehr beobachtet. Er hat sich über irgendetwas schrecklich aufgeregt, und es kam zu einem heftigen Wortwechsel zwischen ihm, Les und Ted. Vielleicht können die beiden Licht in die Angelegenheit bringen.«
    »Ich komme mit«, sagte Jonathan sofort.
    In diesem Moment betraten Barry Bonzarelli, Les und Ted die Bar. Die drei grinsten vor Vorfreude auf ihren ersten Drink. Dann erblickten sie Terry Higgins, der sie finster musterte, und ihr Grinsen erlosch.
    »Wir suchen Jacko«, sagte Terry. »Ihr wisst nicht zufällig, wo wir ihn finden können?«
    Les und Ted wechselten einen nervösen Blick. »Keine Ahnung«, erwiderte Ted achselzuckend. »Wir dachten, er wäre hier.«
    Die beiden fühlten sich unbehaglich, das war nicht zu übersehen. Terry war sicher, dass sie mehr wussten, als sie zugaben. »Drei Personen werden vermisst – Arabella Fitzherbert, Goolim und Wally.«
    Wieder warfen Les und Ted