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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Feuers konnten sie Goolims schweißglänzendes Gesicht erkennen.
    »Was treibst du denn da oben, verdammt?«, zischte Wally, als er das Poltern der Felsbrocken hörte. »Mach, dass du wieder runterkommst!«
    Goolim kletterte so schnell herunter, dass er fast gestürzt wäre.
    »Was ist da drüben los?«, fuhr Wally ihn an.
    »Aborigines«, keuchte Goolim. »Sie halten irgendeine Zeremonie ab.«
    »Verdammt! Haben sie dich gesehen?«
    »Ich … ich weiß nicht.« Goolim wusste natürlich, dass die Aborigines ihn gesehen hatten, wagte es aber nicht, Wally die Wahrheit zu sagen.
    »Wenn sie uns hier entdecken, kann ich meine Pläne begraben«, zischte Wally und fuchtelte Goolim mit seinem Revolver vor dem Gesicht herum.
    Der Kameltreiber wankte zurück.
    Im selben Moment ging die Waffe tatsächlich los.
    Arabella schrie gellend.
    Goolim riss die Augen auf und erstarrte. Eine Sekunde lang war er nicht sicher, ob er getroffen worden war.
    Auch Wally stand da wie vom Donner gerührt. Er hatte gar nicht abdrücken wollen!
    Zum Glück hatte die Kugel Goolim um Haaresbreite verfehlt und war von der Felswand hinter ihm abgeprallt. Als Goolim bewusst wurde, dass er unverletzt war, gaben seine Beine unter ihm nach, und er fiel auf die Knie.
    Arabella glaubte, er sei getroffen worden, und schrie noch lauter. Da geriet Wally in Panik und wirbelte zu Arabella herum, den Finger am Abzug.
     
    Jonathan, Terry, Paddy und Jimmy hörten einen Schuss.
    »O Gott!«, rief Jonathan. Er befürchtete das Schlimmste und rannte auf die Hügelkette zu. Terry und Paddy stiegen auf ihre Kamele und trieben sie mit Stockschlägen zu höchstem Tempo an.
    Jimmy eilte ihnen nach, so schnell er konnte.
     
    »Halt’s Maul oder ich knall dich ab!«, fuhr Wally Arabella an, die sich wimmernd vor Angst duckte und beide Arme hochriss.
    Wally wandte sich Goolim zu. »Da siehst du, was du angerichtet hast, du Trottel!« Goolim wälzte sich am Boden, aber Wally sah, dass er unverletzt geblieben war. »Hätte ich dich bloß nicht mitgenommen! Du machst mir nichts als Ärger! Du bist schuld, wenn sie uns umbringen! Ich hätte gute Lust, dich fertigzumachen!«
    »Bitte, tun Sie ihm nichts«, flehte Arabella und ergriff Wallys Arm, doch er schüttelte sie ab, und sie fiel zu Boden. Die Waffe in der Hand, stand Wally unschlüssig über Goolim. Er wusste nicht, wie es nun weitergehen sollte. Er hatte geglaubt, es sei ein Kinderspiel, die Goldader zu finden, doch von dem Augenblick an, da er Goolim aus dem Bett gezerrt hatte, war alles schiefgegangen.
    Ein zischendes Geräusch ließ Wally aufschrecken. Er wandte den Kopf und sah irgendetwas auf sich zufliegen. Eine Sekunde später bohrte sich der Gegenstand in seinen Oberschenkel. Die Wucht des Aufpralls schleuderte Wally zu Boden. Der Revolver glitt ihm aus der Hand. Wilder Schmerz schoss durch seinen Körper. In ungläubigem Staunen schaute er an sich hinunter. Ein Speer steckte in seinem Bein. Wally hob den Blick und sah drei Aborigines auf dem Felsgrat stehen. Zwei hielten ihre Speere wurfbereit in der Hand.
    In diesem Augenblick kamen Terry und Paddy auf ihren Kamelen herangestürmt. Sie stutzten, als sie Wally auf der Erde liegen sahen, von einem Speer niedergestreckt. Dann sprangen sie von ihren Kamelen. Terry nahm Wallys Revolver an sich.
    »Vorsicht!«, rief Arabella ihnen zu, die sich mit Goolim hinter einen großen Felsbrocken geflüchtet hatte. Sie zeigte auf die bewaffneten Aborigines. Geistesgegenwärtig hechteten Paddy und Terry hinter den Felsen.
    Ein paar Augenblicke herrschte Stille. Kein Laut war zu hören.
    »Helft mir«, keuchte Wally. Er lag zwei, drei Meter von den anderen entfernt im offenen Gelände und krümmte sich vor Schmerzen. Sein Hosenbein war blutdurchtränkt. Flehend blickte er Terry an und krächzte: »Helft mir doch …« Dann sank sein Kopf zurück. Abermals trat Stille ein.
    Plötzlich näherten sich eilige Schritte. »In Deckung!«, rief Terry Jonathan zu. »Wir werden angegriffen!«
    Doch Jonathan, der nur an Arabella denken konnte, rannte weiter. Als er in den Schein des Lagerfeuers trat, zischte ein Speer durch die Luft und verfehlte seine linke Schulter nur knapp. Instinktiv warf er sich zu Boden und rollte sich blitzschnell zur Seite. Dann sah er Arabella und robbte zu ihr. Schon flog ein zweiter Speer in seine Richtung.
    Terry wandte sich Goolim zu. »Was ist passiert?«, stieß er aus.
    »Wally hat gesagt, ich soll zum Felskamm raufklettern und nachsehen, was auf der

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