Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
Vom Netzwerk:
Fleisch zur Verfügung gestellt hatten, um für die Gäste und sie selbst zu kochen? Die Kameltreiber, die nach Leigh Creek aufgebrochen waren, um Vorräte zu besorgen, sollten am kommenden Tag zurückkehren. Arabella hoffte, dass sie rechtzeitig kamen.
    »Dankt den Maxwells und sagt ihnen, dass wir morgen Abend alles für sie bereit haben«, sagte Arabella.
     
    Als die Kameltreiber am Spätnachmittag des nächsten Tages noch immer nicht mit den neuen Vorräten erschienen waren, geriet Arabella in Panik. Sie hatte ein paar Dosen Obst und Gemüse bereitgestellt, die sie zu den Mahlzeiten servieren konnte; ansonsten hatten sie nur noch Mehl, um Brot zu backen. Und nachdem die Rüsselkäfer einige Säcke befallen hatten, gab es auch davon nicht mehr viel.
    »Ich werde hinter dem Haus ein Feuer für ein Barbecue machen, wenn ihr wollt«, sagte Ted.
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Jonathan. Das würde es ihm ersparen, sich in der Küche am heißen Herd abzurackern.
    »Aber wir brauchen etwas, das wir zu dem Fleisch servieren können …«, sagte Arabella nachdenklich. Auf einmal hatte sie eine Idee. »Ich bin gleich wieder da«, sagte sie und ging zur Hintertür hinaus.
    Sie traf Rita, Lily und Missy in deren Lager an. »Ich brauche eure Hilfe«, sagte sie. »Zum Abendessen kommen Leute von Lizard Creek Station zu uns. Sie haben uns Fleisch zur Verfügung gestellt, aber wir können nichts dazu servieren. Deshalb hätte ich eine Bitte an euch.«
    »Was können wir für Sie tun, Missus?«, fragte Rita.
    »Ihr könntet Jamswurzeln für mich suchen. Sie haben mir sehr gut geschmeckt. Ich bin sicher, sie schmecken auch den Gästen. Im Tausch gegen die Jamswurzeln bekommt ihr Fleisch von mir. Einverstanden?«
    »Schon gut, Missus. Jimmy hat heute Morgen einen großen Goanna gefangen«, sagte Rita.
    Erleichtert kehrte Arabella zum Hotel zurück.
     
    Rita, Missy und Lily enttäuschten Arabella nicht. Sie brachten ihr reichlich Jamswurzeln und andere Buschfrüchte und erklärten ihr, wie sie zubereitet wurden. Im Gegenzug verlangten sie ein Stück von dem Lamm. Arabella bewunderte die Frauen dafür, dass sie in der eintönigen Wüstenlandschaft überhaupt etwas Essbares finden konnten – eine Welt, die kaum eine Spur von Leben zeigte.
    »Ich weiß, dass die Jamswurzeln genießbar sind«, sagte Arabella, »aber werden die anderen Pflanzen unseren Gästen nicht den Magen verderben wie die bush plums bei Stuart Thompson?«
    »Nein, Missus«, sagte Rita. »Da sind keine bush plums dabei.«
    »Vielen Dank«, sagte Arabella. Jetzt blieb ihr nur noch zu hoffen, dass die Maxwells nichts gegen Buschessen einzuwenden hatten.
    Als sie am frühen Abend eintrafen, war das Barbecue fast fertig. Arabella bedankte sich als Erstes für das Lamm, das sie geschickt hatten.
    »Sie brauchen sich nicht zu bedanken«, sagte Ruth. »Falls Sie noch irgendetwas benötigen, solange Maggie und Tony fort sind, lassen Sie es uns wissen. Hier im Outback hilft man sich gegenseitig. Manchmal ist Nachbarschaftshilfe die einzige Möglichkeit, wie wir hier überleben können.«
    Arabella erkannte immer mehr, wie sehr das stimmte. Obwohl die Nachbarn in diesem schier endlosen Land sehr weit voneinander entfernt lebten, unterstützten sie einander mehr als viele Menschen in England, die Tür an Tür wohnten.
    Arabella hatte im Speisesaal einen großen Tisch gedeckt und mit Maggies bester Tischdecke und silbernen Kerzenhaltern geschmückt. Ruth Maxwell sah zufrieden aus. Sie war eine freundliche, bodenständige Frau, die aufrichtige Sorge um Maggie und Tony zeigte.
    Dann wurden das Fleisch, die Jamswurzeln und die anderen Speisen auf einer großen Platte serviert. Die Wurzeln waren zusammen mit dem Fleisch zubereitet worden, was dem Lamm einen süßlich aromatischen Geschmack verlieh. Die Maxwells zögerten nicht, sich das Essen reichlich auf ihre Teller zu häufen.
    Während Stuart die Getränke servierte, aßen Arabella, Jonathan, Ted und Wally, der immer noch leicht humpelte, draußen vor dem Hotel unter einem Baum.
    »Das Fleisch schmeckt wirklich gut«, bemerkte Arabella. Das Lamm war zart und voller Geschmack, und die Jamswurzeln waren köstlich.
    »Das Essen war ausgezeichnet«, bemerkte Ruth, als Arabella die Teller abräumte. »Jamswurzeln habe ich schon mal gegessen, aber die anderen Früchte nicht. Ich muss unbedingt herausfinden, was das ist. Es hat dem Fleisch sehr viel Geschmack gegeben.«
    »Die Aborigine-Frauen haben die Früchte für uns

Weitere Kostenlose Bücher