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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Ihrer Tochter suchen, Sir«, sagte er. »Ich hoffe, sie werden etwas finden, das uns helfen wird, sie zu identifizieren. Es sind Stammes-Aborigines, keine Trunkenbolde.«
    Edwards Miene hellte sich auf. »Großartig, Sergeant. Meine Frau und ich hoffen noch immer, dass die Überreste, die die Aborigines gefunden haben, nicht die unserer Tochter sind.«
    Sergeant Menner nickte. »Wenn die Aborigines Ihre Tochter finden, werden sie mir Bericht erstatten. Sie wollen zu einem corroborree in der Flinderskette und haben sich bereit erklärt, bis Marree so nah wie möglich der Bahnlinie zu folgen.«
    »Arabella könnte bei irgendwelchen Clanangehörigen leben«, sagte Edward. »Ein paar Einheimische sagten, die Aborigines würden manchmal Weiße bei sich aufnehmen.«
    »Ja, so etwas ist schon vorgekommen, aber es ist …« Der Sergeant hatte sagen wollen, »unwahrscheinlich«, bremste sich aber. »Alles ist möglich«, sagte er stattdessen.
    »So ist es«, sagte Edward. »Außerdem erscheint es mir logisch, dass die Wahrheit verzerrt wird, wenn sie über hunderte von Meilen von einem Clan zum nächsten weitererzählt wird. Vor allem, wenn die Information bei Trunkenbolden wie Billy, Danny und Charlie landet.«
    »Wenn das der Fall ist, werden die Stammes-Aborigines davon erfahren, und dann werden sie es uns mitteilen«, sagte der Sergeant, obwohl er sicher war, dass Arabella gar nicht lange genug überlebt hatte, um von freundlichen Stammesangehörigen aufgenommen zu werden. Der Sergeant war Realist. Er war überzeugt, dass Arabella in der Wüste umgekommen war.
    Edward hingegen war froh, Clarice endlich erfreuliche Neuigkeiten überbringen zu können.
    »Ich komme eben vom Polizeirevier«, sagte er. »Eine Gruppe Aborigines wird die Bahnlinie bis nach Marree ablaufen und nach Arabella suchen!«
    »Du solltest dir keine falschen Hoffnungen machen, Edward«, sagte Clarice. »Was sollen diese Leute denn jetzt noch finden?«
    »Aber Clarice! Arabella könnte von einem Stammesclan aufgenommen worden sein. Der Sergeant hat mir versprochen, dass die Aborigines uns Bericht erstatten, falls sie etwas erfahren. Er sagte mir, dass es keine von den Trunkenbolden aus der Stadt sind, sondern echte Stammesangehörige.«
    Clarice’ Hoffnung flammte wieder auf. »Wann sind sie denn aufgebrochen?«
    »Heute Morgen, soviel ich weiß. Sie wollen an einem corroborree in der Flinderskette teilnehmen.«
    »Was ist ein corroborree ?«
    »Ein großes Treffen, eine Art Stammesfest. Die Aborigines streifen viel umher. Wenn also etwas Außergewöhnliches passiert ist – wenn zum Beispiel ein weißes Mädchen in der Wüste gefunden wurde –, würde diese Nachricht sich herumsprechen. Ich glaube, wir können uns wirklich Hoffnungen machen.«
    »Oh, Edward, das wäre wundervoll!«
     
    »Ich nehme an, die Afghanen werden das Fleisch des Kamelhengstes heute Abend essen«, sagte Arabella zu Jonathan, als sie zurück zum Hotel gingen, gefolgt von Ted und Les. Sie schauderte bei der Vorstellung. Vor ihrem geistigen Auge sah sie immer noch das rasende, wilde Kamel, kurz bevor es erschossen wurde.
    »Wenn das Fleisch nicht verdorben ist, werden sie es tatsächlich essen«, sagte Ted, der Arabella gehört hatte.
    Sie schüttelte sich vor Ekel.
    »Und wenn es verdorben ist, werden es die Hunde der Aborigines fressen«, fügte Ted hinzu.
    »Kamelfleisch habe ich noch nie gekostet«, sagte Jonathan, als fände er die Vorstellung faszinierend.
    »Ich würde es gar nicht erst anrühren«, sagte Arabella schaudernd.
    Stuart war bei Bess und Uri. Während Les und Ted ins Hotel gingen, blieben Jonathan und Arabella bei den Ställen stehen, um zu sehen, wie es dem Pferd und dem jungen Kamel ging.
    »Sie beruhigen sich allmählich, aber heute Morgen hatten sie einen kleinen Schock«, sagte Stuart.
    Uri kam an den Zaun und schnüffelte liebevoll an Arabellas Gesicht.
    »Du hast mir in der Dunkelheit einen schönen Schrecken eingejagt«, sagte sie mit einem Lächeln, während sie in seine warmen braunen Augen mit den dichten Wimpern sah. Das Kameljunge war ihr inzwischen sehr ans Herz gewachsen, und sie wusste, dass sie es schrecklich vermissen würde, wenn sie Marree verließ. Bei diesem Gedanken warf sie einen Blick auf Jonathan, und Traurigkeit überkam sie.
    Ihn würde sie am schmerzlichsten vermissen.
     
    Später an diesem Nachmittag trafen drei Männer im Great Northern Hotel ein. Es waren Arbeiter von Lizard Creek Station, die Grenzzäune überprüft hatten. Da

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