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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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vorgefallen ist«, sagte Arabella, »sonst wäre sie heute vorbeigekommen.«
    »Vielleicht ist sie verkatert.«
    Das hatte Arabella nicht bedacht. »Da könntest du Recht haben …«
    »Ganz bestimmt. Vermutlich erinnert sie sich an gar nichts mehr.«
    »Und wenn doch, Jonathan? Wir brauchen jede Unterstützung für das Stadtfest. Hoffentlich habe ich nicht alles verdorben. Rita mag vergessen haben, was gestern passiert ist, aber Wally, Les und Ted sind ganz bestimmt wütend auf mich, sonst wären sie heute hier erschienen.«
    »Du hast doch zu ihnen gesagt, dass die Bar geschlossen bleibt. Ich nehme an, sie haben dich beim Wort genommen und sind deshalb weggeblieben.«
    »Stimmt«, räumte Arabella ein.
    »Warten wir ab, was morgen passiert, wenn sie den Kater überstanden haben und wieder ihr gewohntes Bier trinken wollen. Übrigens hat Ruth Maxwell sich erkundigt, wie es dir geht«, wechselte Jonathan das Thema. »Ich habe ihr erzählt, dass du in Farina warst und dass Moira Quiggley dir an Heiligabend helfen wird.«
    »Und was hat sie gesagt?«
    Jonathan suchte nach den richtigen Worten. »Sie sagte, Moira kennt jeden im Umkreis von tausend Meilen und wird uns eine große Hilfe sein. Moira sei genau die Richtige, um einen Basar zu organisieren.«
    »Selbst mit Moiras Hilfe habe ich das Gefühl, überfordert zu sein, Jonathan. Ich habe so etwas noch nie gemacht.« Arabella erkannte immer deutlicher, wie sehr ihr behütetes Leben ihr letztlich geschadet hatte. Ihre Eltern, besonders Clarice, hatten zwar immer versucht, sie zu mehr Selbstständigkeit zu ermuntern, doch sie hatte es immer vorgezogen, sich umsorgen zu lassen und eigenen Entscheidungen und Verantwortlichkeiten aus dem Weg zu gehen.
    »Lass Moira tun, was sie am besten kann – die Stände für den Basar organisieren«, sagte Jonathan. »Ich werde meine Fotos ausstellen und mich um die Bar und das Barbecue kümmern. Ted kann mir dabei helfen. Und du sorgst mit deinem Konzert für den Höhepunkt des Festes. Alles andere wird sich von selbst ergeben.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Ja. Wir werden für Tony und Maggie tun, was wir können. Mehr kann man nicht erwarten.«
    »Hoffentlich haben wir Erfolg. Ohne das Hotel könnte Marree genauso gut im Sand der Wüste versinken.«
    Jonathan lächelte. »Es ist noch nicht so lange her, da hättest du dir genau das gewünscht.«
    Arabella lächelte verlegen. »Ich weiß«, sagte sie und hielt die Hand vor den Mund, weil sie gähnen musste. »Wir sollten jetzt ins Bett gehen. Gute Nacht, Jonathan. Ich bin froh, dich wieder hierzuhaben.«
    Jonathan beugte sich vor und küsste sie sanft auf die Lippen. »Gute Nacht, Arabella«, flüsterte er.
    Er ging zu seinem Zimmer. Arabella blickte ihm verträumt hinterher. Sie spürte noch immer seine weichen, warmen Lippen auf den ihren.
     
    Am nächsten Tag war Jonathan bereits im Morgengrauen auf den Beinen. Er arbeitete am Generator, der in einiger Entfernung hinter dem Heuschober stand. Bob Maxwell hatte ihm gezeigt, wie man das Ersatzteil einbauen musste, sodass Jonathan nicht lange dafür brauchte. Er war eben in die Küche zurückgekommen, um sich die Hände zu waschen, als Arabella die Treppe herunterkam.
    »Guten Morgen«, rief er fröhlich. »Der Generator ist repariert.«
    Arabella konnte sehen, dass er zufrieden mit sich war. »Großartig«, sagte sie, in Gedanken noch immer bei dem Kuss, den sie getauscht hatten. »Möchtest du Tee mit Toast?«
    »Danke, gern«, sagte er.
    Das Wissen, dass Jonathan auf der anderen Seite des Flurs schlief, hatte Arabella zwar beruhigt, aber auch geheime Sehnsüchte geweckt. Sie genoss es, dass sie beide allein waren. Es war eine Situation, an die sie sich gewöhnen könnte, aber sie wusste, dass ihre gemeinsame Zeit begrenzt war. Außerdem hoffte sie ja, dass ihre Gäste wiederkamen, allein schon Maggie und Tony zuliebe.
    Nach dem Frühstück nahmen sie ihre morgendlichen Arbeiten in Angriff. Um zehn Uhr hatte Jonathan die Bar für den Betrieb bereit. Üblicherweise kam um diese Zeit schon jemand vorbei, doch um zwölf Uhr hatten sie noch immer keine Gäste.
    Arabella blickte seufzend auf die Uhr. »Was ist, wenn niemand wiederkommt?«
    »Keine Angst«, sagte Jonathan. »Ich kenne diese Bande. Die kommen schon.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, sagte Arabella.
    Sie und Jonathan setzten sich zum Mittagessen. Es gab Eier auf Toast. Arabella wurde immer bedrückter; sie bekam Schuldgefühle, weil sie die ganze Stadt aus dem Hotel

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