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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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vertrieben hatte. Wenn niemand mehr kam, war das Great Northern so oder so verloren.
    »Weißt du, was die Gäste mit Sicherheit wieder herbringen würde?«, sagte Jonathan, als hätte er Arabellas Gedenken erraten. »Eine Happy Hour.«
    »Was ist das?«
    »In den Bars in der Großstadt gibt es immer eine Stunde, wo es alle Getränke zum halben Preis gibt«, sagte er. »Dann ist es meist gerappelt voll. Die Bars schenken doppelt so viel aus wie sonst. Das heißt, sie machen trotz der geringeren Preise immer noch ein gutes Geschäft.«
    »Keine schlechte Idee, aber für so etwas haben wir nicht mehr genug Bier.«
    »Wir schenken nur die Spirituosen zum halben Preis aus. Das Bier, das wir noch haben, müssen wir ohnehin fürs Stadtfest aufheben.«
    »Das ist wirklich eine gute Idee. Aber Ted sagte, es würden fast alle anschreiben lassen, sodass wir kein Bargeld einnehmen«, sagte Arabella.
    »Das stimmt, aber letztendlich begleichen sie ihre Schulden immer, sobald sie ausbezahlt werden.«
    »Und nach der Happy Hour?«, fragte Arabella. »Werden die Gäste dann bleiben?«
    »O ja, weil sie dann angeheitert sind und weitertrinken, auch zum normalen Preis«, sagte Jonathan. »Sag mal, hast du irgendwo im Hotel eine Tafel gesehen?«
    »Ja«, sagte Arabella. »Im Schrank unter der Treppe, wo die Besen aufbewahrt werden. Was hast du vor?«
    »Wie viel könnten wir für ein Omelett verlangen und dabei noch Gewinn machen?«
    Arabella dachte nach. »Na ja, mit sechs Pence würde es sich schon rechnen, denke ich.«
    Jonathan ging und holte die Tafel. Er schrieb in großen Buchstaben:
    HAPPY HOUR 17 bis 18 Uhr! Spirituosen zum halben Preis. Ein Omelett 6 Pence.
    »Meinst du, das wird klappen, Jonathan?«, fragte Arabella.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden«, sagte er, ging mit der Tafel nach draußen und stellte sie am Ende der Veranda auf.
    Noch vor fünf erschienen Ted, Wally, Les und Fred in der Bar. Sie hatten fünf Minuten damit zugebracht, auf die Tafel zu starren, um sich zu vergewissern, dass sie nicht ausgetrickst wurden. Arabella hatte alles für die Omeletts vorbereitet. Sobald sie die Männer in die Bar kommen sah, verschwand sie in der Küche. Jonathan stand hinter dem Schanktisch.
    »Gibt es die Getränke zum halben Preis?«, fragte Ted, noch immer misstrauisch. So etwas hatte es bei Tony nie gegeben.
    »Nur den Schnaps. Wie viele wollt ihr?«, fragte Jonathan.
    »Vier Whiskey, fürs Erste … aber du kannst uns dann gleich nachschenken«, sagte Ted erfreut.
    Nachdem die Männer ihre erste Runde in Rekordzeit gekippt hatten, schenkte Jonathan ihnen die nächste ein und sprach über das geplante Stadtfest. Er sagte den Männern, er würde ihre Hilfe benötigen, um das Klavier in die Futterscheune zu tragen, sobald diese ausgeräumt sei.
    »Solange du wieder eine Happy Hour machst, helfe ich gern«, sagte Ted.
    »Gut«, erwiderte Jonathan. »Beim nächsten Mal gibt’s dann auch Bier zum halben Preis. Übrigens hat Arabella Dave Brewer überredet, uns Bier zu brauen. Ted sagte, das Zeug schmeckt gar nicht schlecht.«
    »Das stimmt«, meldete Ted sich vom anderen Ende der Bar zu Wort. Er hatte Wally und Les bereits erzählt, dass Arabella nach Farina gereist war, um Dave Brewer zu bitten, Bier für Marree zu brauen. Doch niemand hatte Arabella große Chancen eingeräumt.
    »Ich hab Daves Gebräu auch schon ein paarmal getrunken«, sagte Wally zu Jonathan. »Das Zeug haut dich von den Socken.«
    »In letzter Zeit verträgst du ja sowieso nicht mehr viel«, sagte Ted. »Sogar Frauen können dich unter den Tisch trinken.«
    Wally blickte verlegen bei der Erinnerung an das »Saufduell« mit Rita, sagte aber nichts.
    »Ich habe auch davon gehört«, sagte Jonathan. »Das sollte Terry lieber nicht zu Ohren kommen. Schließlich steht dir wahrscheinlich eine Anklage bevor, und was tust du? Betrinkst dich in aller Öffentlichkeit!«
    »Es wird Terry schon nicht zu Ohren kommen, solange …«, Wally warf einen ängstlichen Blick in Richtung Küche, »solange niemand mich verpfeift.«
    »Ganz bestimmt nicht«, sagte Jonathan, der das Gefühl hatte, Arabella in Schutz nehmen zu müssen.
    Wally war sich da nicht so sicher.
    Als Arabella in die Bar kam, um zu fragen, ob alle ein Omelett wollten, tat sie, als wäre nichts Außergewöhnliches vorgefallen, auch wenn es ihr nicht leichtfiel. »Es gibt Omelett mit Käse und Zwiebeln«, sagte sie. »Wer möchte eine Portion?«
    »Ich«, sagte Ted.
    »Ich auch«, sagte

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