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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Schafschererhütten mitgenommen, aber dann wurde ich ihm doch eine zu große Last. Er hat sich um seine Verantwortung gedrückt, weil unsere Mum sich immer um uns Kinder gekümmert hat. Als ich vierzehn war, hatte er keine Lust mehr, sich mit mir zu beschäftigen, und hat gesagt, ich soll verschwinden und auf mich selbst aufpassen.«
    Der eigene Vater? Arabella konnte es kaum glauben.
    »Ich will für meinen Jungen da sein«, sagte Wally.
    »Du wirst ihn Missy doch nicht wegnehmen?«, fragte Arabella, die um die Aborigine besorgt war. Maggie hatte ihr erzählt, dass solche Dinge vorkamen.
    »Nein, nein! Davey liebt sie, sie ist alles, was er bis jetzt hatte. Aber ich will nicht, dass Missy weiter für Geld mit fremden Männern … na, du weißt schon. Sie ist die Mutter meines Sohnes.«
    Arabella konnte sehen, wie sehr ihm der Gedanke zuwider war, dass Missy ihren Körper verkaufte. »Dann wirst du dich um sie kümmern und für sie und Davey sorgen müssen«, sagte sie.
    »Das werde ich. Ich hab mir noch nicht überlegt, wie ich das anstelle, aber ich weiß, dass ich mein Leben ändern muss. Davey hat Angst vor mir, und das kann ich ihm nicht verdenken, denn ich hab ihn und seine Mutter schlimm behandelt. So soll es nicht länger bleiben.«
    »Hoffen wir, dass Goolim bereit ist, die Anschuldigungen gegen dich zurückzunehmen.«
    Wally nickte, schien aber nicht sehr zuversichtlich. In Gedanken versunken kehrte er zum Hotel zurück.
     
    Goolim erklärte sich tatsächlich bereit, seine Anschuldigungen gegen Wally zurückzunehmen, doch Arabella hatte alle Mühe, ihn so weit zu bringen. Letztendlich lenkte er ein – doch erst, nachdem Arabella ihm versichert hatte, Wally werde ihn nie wieder belästigen.
    Im Hotel saß Wally bei Maggie in der Bar und wartete auf Neuigkeiten. Als Arabella ihm sagte, dass Goolim sich bereit erklärt habe, die Anschuldigungen zurückzunehmen, erwartete sie, Wally würde überglücklich darauf reagieren; stattdessen blickte er sie ernst an.
    »Ich bin dir was schuldig, Fitzi«, sagte er leise.
    Arabellas Miene verdüsterte sich.
    »Ich meine … Arabella«, verbesserte er sich.
    »Kümmere dich um Missy und den kleinen Davey«, sagte Arabella. »Ich will nicht bereuen müssen, dass ich bei dir Halunken beide Augen zugedrückt habe.«
    Wally nickte gewichtig.
    »Ich werde schon dafür sorgen, dass er sein Versprechen hält«, sagte Maggie. Dann aber wurde ihre Miene traurig. Ihr wurde plötzlich klar, dass sie die Stadt verlassen musste, sobald die Bank das Hotel übernahm. Den Tränen nahe, erhob sie sich und ging hinaus, bevor Wally und Arabella sehen konnten, wie verzweifelt sie war.
    »Ich wollte, wir könnten irgendwas für Maggie tun «, sagte Wally.
    »Wenn das Bier und das Fleisch morgen doch noch hier eintreffen sollten – und dazu genügend Besucher des Stadtfestes –, könnten wir das Hotel immer noch retten. Aber da müsste schon ein Wunder geschehen«, sagte Arabella.
    »Ich hab heute schon ein Wunder gesehen«, sagte Wally. »Davey hatte Glück, dass er nicht gestorben ist. Deshalb würde ich die Hoffnung noch nicht aufgeben.«
     
    Später an diesem Tag suchte Arabella Maggie in der Küche auf, wo sie den Grill schrubbte.
    »Maggie«, sagte Arabella, »wie war das … ich meine, wie hat es sich angefühlt, als dir zum ersten Mal klar wurde, dass du Tony liebst?«
    Verblüfft sah Maggie auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ein paar Augenblicke lang dachte sie an die Zeit zurück, als sie Tony kennen gelernt hatte, und ein leises Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen. »Ich hatte ein Flattern in der Magengrube, wann immer Tony in meiner Nähe war«, sagte sie. »Ich konnte kein vernünftiges Wort mehr herausbringen und habe Tag und Nacht nur an ihn gedacht.« Maggie lächelte. »Wenn du jemanden wirklich liebst, würdest du alles tun, um ihn glücklich zu machen, selbst wenn das bedeuten würde, ihn aufzugeben.«
    »Danke, Maggie«, sagte Arabella leise und verließ die Küche.
    Maggie fragte sich, ob Arabella sich in Stuart verliebt hatte. Sie hatte eine hohe Meinung von Stuart, und sie wusste, dass er Arabella sehr gern hatte – sie wusste auch, dass Jonathan in sie verliebt war. Maggie konnte es an seiner Miene ablesen, wann immer er Arabella ansah.
    Sie hatte aber auch die Spannungen gespürt, die sich zwischen Jonathan und Stuart aufgebaut hatten. Offensichtlich waren sie zu Rivalen um Arabellas Gunst geworden.

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    Den Rest des

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