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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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ohrenbetäubenden Krachen geweckt. Sie setzte sich kerzengerade im Bett auf, die Augen vor Schreck weit aufgerissen und mit heftig pochendem Herzen. Ihr erster Gedanke war, dass das Dach eingebrochen war. Sie sprang aus dem Bett und riss die Tür auf. In ihrem Zimmer war es stockdunkel, doch als sie die Tür öffnete, flammte wieder ein Blitz auf, und das grelle, flackernde Licht erhellte es für eine Sekunde.
    Arabella sah, dass mit der Zimmerdecke, abgesehen von ein paar feuchten Stellen, alles in Ordnung war. Sie drückte auf den Lichtschalter, doch der Strom war ausgefallen. Dann hörte sie Maggies, Tonys und Jonathans Stimmen. Die drei tasteten sich über den dunklen Flur in ihre Richtung.
    »Was ist passiert?«, fragte Arabella.
    »Das Generatorkabel muss durchgeschmort sein«, sagte Tony. »Wir müssen runtergehen und nachschauen, was los ist.«
    Jonathan streckte eine Hand nach Arabella aus, und zusammen folgten sie Maggie und Tony die Treppe hinunter.
    Les war bereits unten. Sie hörten, wie er eindringlich nach Tony rief. Keinem von ihnen fiel auf, dass Stuart fehlte. Als sie die Küche erreichten, sahen sie, dass diese von flackerndem Licht erhellt wurde.
    »Großer Gott!«, stieß Tony entsetzt hervor, als er sah, woher dieses Licht stammte: Durch das Küchenfenster konnten sie hinter dem Heuschober Flammen lodern sehen. Unglücklicherweise hatte der Regen ausgerechnet jetzt aufgehört.
    Maggie fasste sich an die Brust und taumelte. Les riss die Hintertür auf. Tony drängte sich an ihm vorbei nach draußen. Die anderen folgten ihm ins Freie.
    »Es ist das Heu!«, rief Jonathan und fluchte stumm in sich hinein. Er hatte gleich gewusst, dass es ein Fehler gewesen war, das Heu ins Freie zu schaffen.
    »Ein Blitz muss in die Heuballen eingeschlagen sein«, sagte Tony, der wie benommen wirkte. »Das also war das ohrenbetäubende Krachen, das wir eben gehört haben!«
    Flammen schlugen aus dem Heu empor, Funken flogen in die Zweige der Bäume über ihren Köpfen. Da das Heu neben dem Generator in der Nähe des Heuschobers aufgetürmt worden war, dachte Arabella sofort an das Klavier.
    »Wird der Heuschober verbrennen, Maggie?«, fragte sie ängstlich.
    »Ich hoffe nicht.« Maggie wusste, dass Arabella an das Klavier dachte, doch ihre eigenen Sorgen galten dem Hotel: Die Funken konnten leicht überspringen. Wenn das geschah, konnten sie nichts mehr tun. Das Gebäude würde unweigerlich niederbrennen.
    Tony schnappte sich einen Eimer, rannte zur Pferdetränke und schöpfte Wasser heraus. Ein stechender Schmerz schoss ihm durch den Brustkorb, doch er beachtete es nicht. Während er das Wasser auf die brennenden Heuballen schüttete, holte Maggie zwei weitere Eimer aus der Waschküche und reichte einen davon Arabella.
    Ted kam herbeigeeilt. Auch er war vom Krachen des Blitzes geweckt worden. Als er aus dem Fenster geschaut hatte, hatte er das brennende Heu gesehen und war sofort losgerannt. Maggie wies ihn an, Wasser aus dem Bohrloch zu pumpen, während sie und Arabella es abwechselnd auf die Heuballen schütteten. Sie mussten mit den Eimern durch Pfützen und Schlamm stapfen, um von dem Bohrloch zum brennenden Heu zu kommen. Obwohl das Heu nass war, hatte der Blitz die Ballen entzündet; im Innern waren sie wohl noch trocken gewesen.
    Auch Wally tauchte nun aus dem Dunkeln auf, gefolgt von Fred Powell. Beide waren sichtlich schockiert. Tony rief Wally zu, sich eine Heugabel zu schnappen und das brennende Heu zu zerpflücken. Fred hatte eine Decke mitgebracht, mit der er versuchte, die Flammen auszuschlagen. Tony versuchte unermüdlich, das Feuer zu löschen, konnte den Funkenflug aber nicht gänzlich eindämmen.
    Es war nicht allzu windig; dennoch war Jonathan besorgt wegen des Generators. Die Funken flogen immer näher. Tony wusste nichts von der undichten Stelle im Tank, doch in Jonathan keimte Angst auf, als er daran dachte, was passieren könnte. »Tony, ich mache mir Sorgen wegen des Generators«, rief er über das Tosen der Flammen hinweg. »Vor ein paar Tagen ist Benzin aus einer undichten Stelle im Tank getropft.«
    »Was sagst du da?«, rief Tony, die Augen weit aufgerissen.
    »Ich hab die undichte Stelle repariert, aber um den Generator herum ist der Boden mit Benzin getränkt. Es hat zwar viel geregnet, aber ich mache mir trotzdem Sorgen.«
    »Zu Recht!«, rief Tony und warf einen Blick auf den Generator. Im Schein der Flammen konnte er sehen, wie das Benzin in den Pfützen rings um den Treibstofftank

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