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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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Tages war Arabella sehr nachdenklich. Jonathan schien ihr aus dem Weg zu gehen. Am Spätnachmittag schaute sie nach, ob Uri noch immer bei Bess war. Sanft streichelte sie dem Kameljungen über die Nase, als Paddy vorbeikam, um ihn abzuholen.
    »Ich dachte mir schon, dass ich ihn hier finde«, sagte er gereizt. Eine seiner Stuten hatte eine schwere Geburt gehabt, und er hatte helfen müssen, sonst hätte er Uri schon früher abgeholt.
    »Er ist hierhergelaufen, weil er Angst vor dem Unwetter hatte«, sagte Arabella. »Da habe ich ihn und Bess zusammen untergebracht, damit sie einander Gesellschaft leisten können.«
    Paddy schwieg, als er dem Kameljungen einen Strick um den Hals legte, doch er wirkte verärgert.
    »Ich habe gehört, mit Uris Ausbildung geht es nicht allzu gut voran«, sagte Arabella vorsichtig.
    »Er macht mir nichts als Probleme«, murrte Paddy.
    »Sie werden ihn doch nicht erschießen …?«
    »Nein, ich werde ihn nicht erschießen. Aber wenn er sich in den nächsten Monaten nicht ans Arbeiten gewöhnt, wird er als Schlachttier verkauft. Seine Zukunft liegt ganz bei ihm.«
    Arabella blickte Paddy entsetzt an.
    »Wenn Uri noch mal hierherkommt«, sagte er, »dann beachten Sie ihn nicht, und halten Sie ihn von der Stute fern. Er ist ein Kamel und muss lernen, sich wie eines zu verhalten.«
    Paddy führte Uri von der Koppel und in Richtung der Ghan-Siedlung. Das Kameljunge drehte den Kopf, um noch einmal einen Blick zu Arabella zurückzuwerfen, doch Paddy riss zornig an dem Strick um seinen Hals und beschimpfte es.
    Arabella traten Tränen in die Augen. Es war ungerecht, aber sie musste dem verwaisten Kameljungen den Rücken kehren – ihm zuliebe. Trotzdem brach es ihr fast das Herz, und sie wusste, dass sie Uri schrecklich vermissen würde.
    Bess kam aus dem Stall und schaute in die Richtung, in die Uri geführt worden war. Die Stute wackelte mit den Ohren und schnaubte, als könnte sie nicht begreifen, dass ihr Gefährte immer wieder von ihr getrennt wurde.
    Arabella musste sich abwenden, während ihr die Tränen über das Gesicht strömten.
     
    Am Abend, Arabella ging gerade in ihr Zimmer hinauf, um früh zu Bett zu gehen, traf sie in der Diele auf Maggie. Sie hatte sich nach dem Abendessen, das still und in bedrückender Atmosphäre verlaufen war, in ihr Zimmer zurückgezogen.
    »Ich fürchte, es kündigt sich schon wieder ein Unwetter an«, sagte Maggie. Tatsächlich war in der Ferne Donnergrollen zu hören.
    »O Gott. Was mag mit der armen Moira und ihrer Familie passiert sein?«, fragte Arabella. »Sie hat versprochen, heute hierherzukommen. Offenbar ist sie irgendwo zwischen Farina und hier stecken geblieben.«
    »Wir können nur für sie beten«, sagte Maggie.
    »Und ich dachte, das Bier wäre inzwischen ebenfalls hier. Ted sagte, die Kamele, die es bringen, würden es ganz sicher bis nach Marree schaffen, trotz des Schlamms nach dem Regen.«
    »Den Kamelen macht der Schlamm nichts aus, aber ich bezweifle, dass die Afghanen losziehen, wenn es blitzt und donnert. Es ist zu gefährlich.« Maggie konnte sehen, dass Arabella sehr besorgt war. »Ich bin dir dankbar für alles, was du versucht hast, Arabella. Es ist nicht deine Schuld, dass es nicht geklappt hat, also hab jetzt kein schlechtes Gewissen.«
    »Wenn es bloß nicht so viel geregnet hätte!«, sagte Arabella in hilflosem Zorn. »Dann wäre alles so gelaufen, wie Jonathan und ich es geplant hatten. Dieses elende Wetter!«
    »Wir kämpfen hier ständig gegen das Wetter, das weißt du doch«, sagte Maggie. »Normalerweise gegen die Dürre. Da ist es schon ironisch, dass wir ausgerechnet dann Regen bekommen, wenn wir ihn am wenigsten haben wollen.«
    »Es tut mir leid, dass alles so gekommen ist, Maggie.«
    »Mir auch. Aber wie ich schon sagte, es ist nicht deine Schuld. Gute Nacht, Arabella.«
    Arabella konnte sehen, dass Maggies Sorgen schwer auf ihr lasteten. Maggie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch Arabella war sicher, dass sie verzweifelt war. Sie wusste, dass Maggie nur Tony zuliebe verbarg, wie schlecht es ihr tatsächlich ging – so, wie Tony es vor Maggie verbarg. Es war eine selbstlose Liebe.
     
    Eine Stunde später zuckten wieder Blitze über den Himmel und erhellten die Fenster, und das Grollen des Donners war näher gekommen. Arabella lag wach und angekleidet auf ihrem Bett und betete für Moira und ihre Familie, bis sie von Erschöpfung übermannt wurde und einschlief.
    Um Mitternacht wurde sie von einem

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