Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
Vom Netzwerk:
sehen«, erwiderte Arabella. »Und bis sie erfahren, wie viel du für dieses Land und seine Einwohner getan hast und noch tun willst.«
    Jonathan zog sie in seine Arme und küsste sie. »Ich liebe dich«, sagte er.
    »Ich liebe dich auch, Jonathan Weston.« Sie lächelte. »Mrs Arabella Weston … das hört sich gut an, findest du nicht auch?«
    »Auf jeden Fall.« Jonathans Lächeln schwand. »Wirst du mit deinen Eltern nach England zurückkehren, bis wir unsere Hochzeit ausrichten können?«
    »Ich wüsste nicht, weshalb wir nicht hier heiraten sollten.«
    Jonathan blickte sie erstaunt an. »Aber deine Eltern …«
    »Die kannst du getrost mir überlassen«, antwortete Arabella lachend.
     
    Zum Abendessen verteilte Moira wieder von ihrem Brot und der Konfitüre, und Mohomet Basheer brachte Tee.
    »Ich frage mich, wie viele Leute sonst noch nach Marree aufgebrochen sind«, sagte Maggie, als sie beim Essen saßen. Vor Sorge um diese Menschen, die seit Jahren ihre Freunde waren, hatte sie keinen Appetit.
    »Die Maxwells wollten Fleisch in die Stadt bringen, um es für das Barbecue zu spenden«, sagte Arabella. »Hoffentlich stecken sie nicht irgendwo im Schlamm fest.«
    »Sie müssen zwei oder drei Flüsse überqueren, um hierherzukommen«, sagte Maggie. »Die meiste Zeit sind die Flussläufe zwar ausgetrocknet, aber nach dem vielen Regen werden sie angeschwollen sein. Wahrscheinlich ist die Reise nicht ganz ungefährlich.«
    Diese Neuigkeit bereitete Arabella zusätzliche Sorgen, zumal am Abend immer noch niemand in Marree erschienen war.
    Eine Stunde später legten alle sich schlafen. Moira und ihre Leute machten es sich in ihrem Wagen bequem, den sie neben den Heuschober gezogen hatten.
    Arabella lag auf einem der Klappbetten neben Maggie, die sich unruhig hin und her wälzte und schließlich den Versuch aufgab, Schlaf zu finden. Sie lag wach und blickte zu den Sternen hinauf, die sie durch das schadhafte Dach des Heuschobers sehen konnte. Traurig dachte sie an das bevorstehende Weihnachtsfest. Als es das Hotel noch gegeben hatte, hatte sie den Menschen dieser Stadt und dieses Landes ihre Gastfreundschaft und Aufmerksamkeit schenken können, und sie hatte stimmungsvolle Weihnachtsfeiern ausgerichtet. Diesmal aber lastete der Gedanke an das Fest schwer auf ihr.
    »Wie ist es hier in Marree eigentlich an Heiligabend?«, flüsterte Arabella, die ebenfalls nicht schlafen konnte. Auch sie hatte an Weihnachten gedacht und sich gefragt, wie das Fest im Outback gefeiert wird.
    »Heiligabend war immer der beste Tag des Jahres in unserem Hotel«, sagte Maggie. »Nicht wahr, Tony? Oder schläfst du schon?«
    Tony drehte sich auf die Seite und stützte sich auf einen Ellenbogen. »An Heiligabend sind immer alle in die Stadt gekommen. Maggie hat tagelang im Voraus gebacken, und wir haben ein riesiges Barbecue veranstaltet.« Er lächelte, als er daran zurückdachte.
    »Es wurde viel gesungen«, sagte Maggie wehmütig.
    »Und noch mehr getrunken«, fügte Tony hinzu.
    »Manchmal haben die Männer sich verkleidet und eine Show aufgeführt«, sagte Maggie. »Weißt du noch, als ich Wally als Frau verkleidet habe? Er sollte Schneewittchen darstellen, sah aber eher so aus wie eine der hässlichen Schwestern aus Aschenputtel.« Sie musste kichern, als sie daran zurückdachte.
    »Ich wäre gern mit meiner Kamera dabei gewesen«, sagte Jonathan mit verschlafener Stimme.
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Wally bei so etwas mitmacht«, sagte Arabella.
    »Er war sturzbetrunken«, flüsterte Maggie. »Er wusste gar nicht, was ich ihm angezogen habe.«
    »Und seitdem hat niemand gewagt, es ihm zu sagen«, fügte Tony hinzu.
    Arabella kicherte. »Das glaube ich schon eher.«
    »Einen solchen Heiligabend werden wir jetzt nie wieder erleben«, sagte Maggie traurig. »Wie war Weihnachten denn für dich, Arabella?«
    »Oh, es war wundervoll«, erwiderte sie, wobei auch sie sich ihren Erinnerungen hingab. »Meine Eltern hatten jedes Jahr ein stimmungsvolles Abendessen mit Freunden, die sie zu uns einluden. Nach dem Essen spielte meine Mutter Klavier, und wir sangen Weihnachtslieder. Im Kamin brannte ein Feuer, manchmal hat es draußen geschneit. Und während die Erwachsenen sich unterhielten, saß ich gemütlich im Warmen am Fenster und schaute zu, wie die Schneeflocken vom Himmel fielen. Im Licht, das aus dem Fenster fiel, funkelten sie wie Kristalle.« Sie seufzte in wehmütiger Erinnerung. »Und wir hatten immer einen wunderschön

Weitere Kostenlose Bücher