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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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das war ganz schön mutig«, raunte sie Arabella zu. »Aber ich weiß nicht, ob es klug war, sich als Lügnerin hinzustellen. Das könnte sich rächen.«
    »Wenn Wally wieder herkommt und alles wie früher wird, ist es das wert«, entgegnete Arabella. Sie hoffte inständig, ihre Rechnung ginge auf und Wally würde sie künftig in Ruhe lassen. Mit weichen Knien stieg sie die Treppe hinauf.
    Maggie blickte ihr nach. Sie wusste nicht, ob Arabella mutig oder dumm war, doch was sie getan hatte, nötigte ihr Respekt ab. Nicht viele Männer – und schon gar keine junge, zierliche Frau wie Arabella – wagten eine Konfrontation mit Barry Bonzarelli. Maggie musterte Barry, Ted und Les verstohlen. Die Männer wirkten ratlos und verwirrt.
    Barry wandte sich Tony zu. »Was meinst du, sagt sie die Wahrheit?«
    »Ich glaub schon«, antwortete dieser achselzuckend. »Wie sie schon sagte – sie hätte ja auch den Mund halten können.«
    Barry kratzte sich am Kopf. Seine dichten Haare standen ihm in allen Richtungen vom Kopf ab.
    »Tja, wie’s aussieht, haben wir Wally umsonst getriezt«, meinte Les. »Wir hätten es wissen müssen. Warum haben wir auch einer Zugereisten geglaubt – noch dazu einem Mädchen wie diesem. Die Kleine ist ziemlich merkwürdig, wenn du mich fragst.«
    Ted nickte. »Da hast du allerdings Recht.«
    »Gib mir vier Bier«, sagte Barry zu Tony. »Ich glaube, wir müssen da jemandem Abbitte leisten.«
    Tony stellte vier Flaschen auf die Theke.
    »Dann bis später«, sagte Barry und fügte an seine Kumpel gewandt hinzu: »Kommt, Jungs, gehen wir.« Die Männer verließen die Bar.
    Tony sah ihnen nach. Er konnte sich denken, wo sie hinwollten: zu Wally.
     
    Barry, Les und Ted gingen zu Frankie Millers Haus. Frankie selbst war nicht da; er war in Alice Springs, wo er wegen seiner schlechten Augen einen Arzt aufsuchen wollte. Die Männer klopften und traten ein, ohne eine Antwort abzuwarten. Wally hockte am Küchentisch, den Kopf auf einer alten Zeitung, und schlief. Seine Kumpel überkam bei seinem Anblick das schlechte Gewissen. Barry tippte ihm auf die Schulter, und Wally schreckte aus dem Schlaf hoch. Einen Augenblick lang glaubte er zu träumen, als er seine drei Freunde sah. Anscheinend war dieser Tag für mehr als eine Überraschung gut.
    »Sieht so aus, als müssten wir uns bei dir entschuldigen«, sagte Barry verlegen.
    »Entschuldigen? Wofür denn?«, fragte Wally, noch immer benommen.
    »Die Kleine im Hotel hat uns gerade gebeichtet, dass alles nur erfunden war, was sie über dich erzählt hat«, erwiderte Les. »Schätze, wir haben es mit unseren Frotzeleien ein bisschen übertrieben. Du weißt doch, dass wir dich bloß auf die Schippe genommen haben, nicht wahr? Ich geb ja zu, manchmal sind wir ein bisschen zu weit gegangen, aber es war nur Spaß. Ehrlich!« Die Männer kannten Wally und wussten, dass er nachtragend sein konnte.
    Wally war sprachlos.
    Seine Freunde dachten, er würde aus Verärgerung schweigen.
    »Trinkst du ein Bier mit uns?« Ted hielt ihm eine Flasche hin.
    Wally griff wie in Trance danach. Er musste erst noch verdauen, was Les gerade gesagt hatte.
    »Was soll das heißen?«, fragte er dann. »Willst du damit sagen, die Kleine hat zugegeben, dass sie gelogen hat?«
    Les nickte und kratzte sich verlegen am Kopf. »Sie hätte sich die ganze Geschichte über dich und … na ja, du weißt schon, nur aus den Fingern gesogen, hat sie gesagt.«
    »Im Ernst?« Wally konnte es nicht fassen.
    »Wenn wir’s dir sagen«, bekräftigte Barry. Er öffnete die vier Flaschen Bier.
    »Wir hätten es wissen müssen«, meinte Ted. »Irgendwas stimmt mit der Kleinen nicht, das sieht doch ein Blinder!« Seiner Meinung nach trug Arabella die alleinige Verantwortung für diese unangenehme Geschichte, und er hoffte, Wally sah es genauso.
    »Da hast du allerdings Recht«, pflichtete Wally ihm bei und rieb sich sein stoppliges Kinn. Die vier Männer prosteten sich zu. Wally nahm einen kräftigen Schluck. Es kam ihm so vor, als wären Wochen vergangen, seit er das letzte Mal ein kühles Bier mit seinen Freunden genossen hatte, und es schmeckte herrlich.
    Dass er Arabella so sehr eingeschüchtert hatte, verschaffte ihm tiefe Befriedigung. Das änderte jedoch nichts daran, dass er ihr die letzten beleidigenden Worte, die sie zu ihm gesagt hatte, niemals verzeihen würde, ganz egal, was sie seinen Freunden erzählte.
     
    Als Maggie an Arabellas Zimmer vorbeiging, stutzte sie. Hörte sie da nicht ein

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