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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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gesagt hatte. Sie ließ den Kopf hängen und zog sich niedergeschlagen in ihr Zimmer zurück.

9
     
     

     
     
     
     
     
    Schon am nächsten Tag ritten fünfzehn Schafscherer in die Stadt. Zum Glück hatte Maggie den ganzen Morgen Brot gebacken. Um Tony zu besänftigen, hatte Arabella darauf bestanden, den Stall auszumisten. Da Stuart Thompson sein Pferd mitgenommen hatte, war er wenigstens leer.
    Die Schafscherer waren über den Birdsville Track aus Queensland gekommen, wo sie einen Monat gearbeitet hatten. Nach dem langen Ritt waren sie müde, durstig und schmutzig und freuten sich auf eine Waschgelegenheit, eine Rasur, ein weiches Bett und ein Bier – natürlich nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
    Arabella versuchte, den Scherern aus dem Weg zu gehen, bemühte sich aber gleichzeitig, Maggie nach Kräften zu helfen. Während die Scherer in der Bar ein kühles Bier genossen, hängte Maggie an einer Wäscheleine hinter dem Haus Laken auf und stellte eine große Wanne dahinter, damit die Männer sich ausziehen und waschen könnten, vor neugierigen Blicken geschützt. Sie bat Arabella, Handtücher, einen Spiegel, ein Rasiermesser, einen Streichriemen und Seife zu holen. Als Maggie das Wasser erwärmt und in die Wanne gefüllt hatte, gingen die Männer nacheinander hinaus, um sich frisch zu machen.
    Ted Wallace machte hinten im Hof ein großes Feuer und legte eine Stahlplatte auf die Backsteine rechts und links der Feuerstelle. Um Maggie Arbeit abzunehmen, hatten er und Tony beschlossen, die Lammkoteletts draußen über dem offenen Feuer zu braten. Maggie brauchte nur noch das Brot aufzuschneiden und Tomatensoße bereitzuhalten. Bis das Essen fertig war, labten die Scherer sich am Bier.
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit war es so weit. Im Schein der Fackeln, die Tony rings um die Grillstelle in den Boden gesteckt hatte, konnte Arabella von der Küche aus beobachten, wie Ted die Lammkoteletts und Brot austeilte und die Scherer es sich schmecken ließen. Sie hatten einen gesunden Appetit und waren ein fröhliches Völkchen, doch Maggie hatte so ihre Befürchtungen.
    »Eben reißen sie noch Witze und lachen«, sagte sie zu Arabella, »und eine Sekunde später ist die wildeste Schlägerei im Gange. Diese Kerle sind unberechenbar. So hart, wie sie arbeiten, so leidenschaftlich gern spielen sie Karten. Das einzig Gute ist, dass sie selbst in schweren Zeiten Geld für Bier übrig haben. So wie diese Burschen hier – nach einem Monat Schufterei auf den Schaffarmen können sie das Geld nun mit vollen Händen ausgeben.«
    Arabella fiel auf, dass die Aborigine-Mädchen sich mitsamt ihrer Beschützerin Rita eingefunden hatten und in der Nähe der Scherer herumlungerten. Anscheinend hofften sie, dass auch für sie ein paar Scheine heraussprangen. Arabella schauderte bei dem Gedanken, auf welche Weise die Mädchen sich ihr Geld verdienen mussten.
    Nach dem Essen steuerten die Männer abermals die Bar an. Als alle drinnen waren, schnappte Maggie sich einen Abfalleimer. »Ich will nur rasch den Müll draußen einsammeln. Es ist jedes Mal die gleiche Schweinerei.«
    Arabella folgte ihr nach draußen. Überall lagen leere Flaschen, Kotelettknochen und Knorpel herum.
    »Die Abfälle locken Fliegen und Dingos an, wenn man sie nicht gleich beseitigt«, sagte Maggie.
    »Wenigstens ist die Küche sauber geblieben«, stellte Arabella fest. Sie bemerkte die Blicke der Männer, die sie mit unverhohlener Neugier musterten, und fühlte sich befangen. Als sie Ordnung geschaffen hatten, gingen die beiden Frauen wieder ins Haus. Arabella fragte, ob sie sich zurückziehen dürfe. Die Blicke der Männer machten sie nervös.
    »Sicher, gehen Sie nur«, sagte Maggie. Sie hielt es für klüger, wenn Arabella den Scherern aus dem Weg ging. Einige hatten seit Monaten keine Frau mehr gesehen – wer konnte schon sagen, auf welche Gedanken diese Kerle kamen. Das behielt Maggie aber wohlweislich für sich. »Sobald hier unten alle versorgt sind, werde ich auch nach oben gehen«, sagte sie. Tony und Ted würden allein zurechtkommen, und Rita war ja auch noch da, falls es einem der Schafscherer einfallen sollte, Ärger zu machen.
    Arabella ging auf ihr Zimmer und schloss die Tür ab. Von unten drang das Krakeelen und Grölen herauf, das an Lautstärke noch zuzunehmen schien, als die Einheimischen sich unter die Scherer mischten, um zu erfahren, was es Neues in der Gegend gab.
    Plötzlich kreischte eine Frau. Arabella trat neugierig auf den Balkon

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