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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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nicht kommen. Wie geht es Georgina?«
    »Ah«, seufzte er und log dann: »Ihrem Bein geht es besser, aber die ganze Geschichte hat sie wohl doch mehr mitgenommen, als ich gedacht hatte. Sie spricht davon, nach England zurückzukehren. Sie hat genug von dem Klima. Die Sommer können strapaziös sein …«
    Lark trat hinzu. »Entschuldige, dass ich dich vernachlässigt habe, Rosa, Schätzchen, doch wie ich sehe, bist du in guten Händen. Jetzt müsst ihr aber beide mit mir kommen, ihr seid an meinem Tisch.«
    Jasin trank auf sein Glück, Rosa wiederzusehen, und Rosa trank selig ihren Champagner, hocherfreut über seine Gesellschaft, ehe sich andere zu ihnen an den Tisch setzten; doch sie zeigten kaum Interesse an den Neuankömmlingen. Ihre Gastgeberin flatterte in ihrem fließenden rosé-weißen Musselinkleid hin und her und machte keine Anstalten, die zwei zu stören.
    Die Lampions waren schon vor einer geraumen Weile angezündet worden, und Rosa kam es vor, als sei die Soiree zu Ende, kaum dass sie begonnen hatte. Die leicht angeheiterten Gäste bedankten sich bei Lark für den schönen Abend und trafen neue Verabredungen. Aber dann konnte Rosa sie nicht finden.
    »Sie muss zu ihrer Kutsche gegangen sein; sie dachte wohl, ich bin schon vorgegangen.«
    »Soll ich Sie begleiten?«, fragte Jasin.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht? Es ist gleich beim Tor.«
    Sie nahm seinen Arm, und so schritten sie über die mit Kies bestreuten Wege.
    »Ich habe den Abend sehr genossen«, sagte Rosa.
    Die Kutsche stand an ihrem Platz hinter einer hohen Hecke, aber von Lark war nichts zu sehen.
    »Dann muss ich eben warten«, meinte Rosa.
    »Soll ich sie suchen gehen?«
    »O nein. Sie wird sicher gleich hier sein.«
    Jasin half ihr in die Kutsche, blieb am Wagenschlag stehen und plauderte einige Minuten mit ihr, bevor er zu ihr hineinstieg. »Ich muss Ihnen etwas sagen.«
    »Und das wäre?«
    »Sie sind die schönste Frau, die mir je begegnet ist.«
    »Oh!«, war alles, was Rosa dazu einfiel, und dann lag sie in seinen Armen. Er küsste sie, und sie war wie im Himmel mit diesem stattlichen, charmanten Mann.
    Sie hörten Lark nicht kommen und auf Zehenspitzen davonschleichen. Aber kurz darauf hörten sie sie am Tor rufen.
    »Rosa, bist du da?«
    Jasin stieg auf der Heckenseite aus der Kutsche und antwortete: »Ja, hier, wir warten auf Sie. Wo sind Sie gewesen?«
    »Ich musste meinen silbernen Tafelaufsatz vor den Leuten retten, die die Speisen geliefert haben, die hätten ihn sonst mitgenommen.«
    Lark reichte dem Kutscher das Paket hinauf und Jasin eilte um die Kutsche herum, um ihr den anderen Wagenschlag aufzuhalten.
    »Können wir Sie am Hotel absetzen?«, fragte sie.
    »Nein danke, meine Liebe. Es ist gleich über die Straße. Ich hatte einen sehr vergnüglichen Abend. Vielen Dank für die Einladung.«
    Als Lark in der Kutsche Platz genommen hatte, schloss Jasin den Wagenschlag und wünschte den Damen einen guten Abend.
    »Er ist so ein erfrischender Gesellschafter«, sagte Lark seufzend, als die Kutsche sich in Bewegung setzte. »Es gibt viel zu viele verdrießliche Menschen auf der Welt. Ich behaupte, Juan Rivadavia und Jasin Heselwood sind die zwei kultiviertesten und attraktivsten Herren im ganzen Land. Wobei Juan in meinen Augen vorne liegt«, fügte sie kichernd hinzu. »Er hat so eine verführerische Stimme.«
    Rosa lächelte. »Aber Juan gebietet über kein Reich.«
     
    Die gefürchtete Zusammenkunft mit Milly Forrest war genauso schlimm, wie Lucy Mae und Rosa erwartet hatten.
    Sie plauderten lange beim Morgentee, ehe Rosa Lucy Mae unter dem Tisch einen Tritt gab und ihre Freundin, tapfer um Fröhlichkeit bemüht, das Wort ergriff.
    »Mutter, ich habe eine freudige Überraschung für dich. Du wirst Großmutter!«
    Milly blinzelte. Setzte ihre Teetasse ab. »Ich habe mich schon gefragt, wann du es mir erzählen würdest. Ich bin ja nicht blind. Offenbar hast du es Rosa gesagt, und sie freut sich offensichtlich darüber. Es ist ihr wohl nicht in den Sinn gekommen, dass kein Ehemann in Sicht ist.«
    »Aber es gibt einen«, verteidigte sich Rosa. »Sagen Sie es Ihrer Mutter, Lucy Mae.«
    »Was?« Milly sah ihre Tochter wütend an. »Sage nur nicht, du hast in aller Eile den Lebensmittelhändler geheiratet. Oder unseren Gärtner.«
    »Du musst nicht so sarkastisch sein.«
    »Ach? Und wie sollte ich sein?«
    »Du solltest ein wenig Verständnis zeigen. Duke ist der Vater. Und wenn ich mich recht erinnere, hast du das angebahnt. Du

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