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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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dagegen. »Ich werde noch ein Mädchen einstellen«, erklärte sie Charlie.
    »Warum? Man sollte meinen, wenn mehr Frauen im Haus sind, brauchst du eher weniger Mädchen.«
    »Man bittet seine Gäste nicht einzuspringen, Charlie! Und es sind fünf Personen mehr bei Tisch; die Köchin wird Hilfe brauchen. Sei nicht so ein Griesgram.«
    »Der Griesgram bezahlt schließlich, vergiss das nicht«, murmelte er hinter seiner Zeitung, und Rosa nahm sich vor, ihn in Zukunft nicht mehr in Haushaltsangelegenheiten einzuweihen. Sie konnte zusätzliches Personal jederzeit aus eigener Tasche bezahlen.
    Lucy Mae kam wie verabredet zum Morgentee. Die gute arme Lucy Mae, die äußerst amüsant sein konnte, trotz ihrer Kümmernisse. Die allerdings wirklich bedenklich waren. Sie war in anderen Umständen! Und hatte Angst, es Milly zu sagen.
    »Sie wird Riechsalz in die eine Hand und eine Schrotflinte in die andere nehmen«, hatte Lucy Mae schniefend unter Tränen gesagt. »Es wird furchtbar werden. Werden Sie mir beistehen, wenn ich es ihr eröffne?«
    »Ich? Guter Gott, nein!«
    »Bitte. Ich hätte Dukes Brief nicht verbrennen sollen. Sie können sagen, dass Sie ihn gelesen haben. Dass Duke mein Verlobter ist!«
    »Ist er das? Haben Sie ihm geschrieben, dass Sie seinen Antrag annehmen?«
    »Nein, weil ich mir nicht sicher bin, dass ich ihn annehmen will.«
    »Lucy Mae!« Ihre Haltung versetzte Rosa in Erstaunen. »Soll das heißen, Sie wollen den Vater des Kindes nicht heiraten? Das müssen Sie aber!«
    »Wer sagt das? Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit Duke glücklich würde.«
    »Himmel!« Rosa war beeindruckt. An schierem Wagemut übertraf dies alles. Sie wünschte, ihr Mann könnte das hören. Juans Verstöße gegen gesellschaftliche Normen waren nichts gegen Lucy Maes Unerschrockenheit. Sie lächelte, als ihr bewusst wurde, dass ihr Haus womöglich einer weiteren Freundin verboten werden würde.
    »Warum weinen Sie dann?«, fragte sie.
    »Ach, ich weiß nicht. Es liegt wohl an meinem Zustand, und ich bin ziemlich durcheinander.«
    »Ich auch«, sagte Rosa grinsend. »An welchem Tag wollen Sie Ihrer Mutter die frohe Botschaft verkünden?«
    »Sie wird Sonntagmorgen zu Hause sein. Würde Ihnen das passen?«
    »Sehr gut. Ich komme zeitig, damit wir es hinter uns bringen.«
    Das war morgen früh, besann sich Rosa nervös. Milly war eine furchteinflößende Person.
    »Wahrscheinlich wird sie uns beide züchtigen«, murmelte sie. In diesem Augenblick rollte Larks Kutsche knirschend durchs Tor.
     
    Der Botanische Garten schimmerte im schwindenden Sonnenlicht. Gold sprenkelte das dichte Laubwerk der Bäume, die sich über üppig grünen Rasenflächen erhoben und über den bunten Gartenbeeten, die die Wege säumten.
    Sie schlenderten zu der Rotunde. Lark wirkte erstaunt. »Ach du meine Güte. Einige Damen sind schon da, Rosa, und sie haben Herren mitgebracht! Nun gut, es dürfte keine Rolle spielen.«
    »Wo ist das Orchester?«, fragte Rosa.
    »Es war kein Orchester. Ein Quartett sollte Mozart spielen, aber die haben mich im letzten Moment im Stich gelassen. Sehr bedauerlich. Leer sieht die Rotunde albern aus!«
    »Macht nichts. Die Tische und Stühle drumherum sehen hübsch aus. Ich hatte nicht mit einer so reizenden Szenerie gerechnet. Chinesische Lampions!«
    »Es wird ja so früh dunkel in diesem herrlichen Winter. Gefällt dir die Dekoration? Ich bin einfach verliebt in Rosé mit Weiß.«
    Darauf mischte Lark sich unter die Versammelten und nahm Rosa mit.
    »Ah, Julia und Jonas, meine Lieben! Wie schön von Ihnen, dass Sie gekommen sind. Und Sie, Alice … darf ich Ihnen meine Freundin Mrs.Palliser vorstellen. Wo ist Ihre Schwester? Ich bedaure sehr, dass keine Musik spielt, aber suchen Sie sich doch einen Tisch. Die Bedienungen servieren Champagner, und die Kuchen sind einfach köstlich.«
    Während Lark ihren Pflichten als Gastgeberin nachkam, mischte Rosa sich unter Neuankömmlinge, von denen sie die meisten schon kannte, und plauderte munter mit ihnen, bis sie unversehens Jasin Heselwood gegenüberstand.
    Er war verblüfft. »Rosa! Wie schön, Sie wiederzusehen. Lark hat mir gar nicht erzählt, dass Sie kommen.«
    »Ich habe mich erst in letzter Minute entschieden«, sagte sie und errötete leicht, als ihr der Verdacht kam, dass Lark dies eingefädelt hatte. »Ich wusste gar nicht, dass Sie in der Stadt sind.«
    »Doch ja, habe diverse Geschäfte zu erledigen. Wie geht es dem guten Doktor?«
    »Sehr gut; er konnte heute Abend

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