Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
Vom Netzwerk:
weiß ich doch. Und du hast dich schon darauf gefreut, glaube ich. Ich bin durchaus imstande, allein zu reisen, zumal ich ohnehin nicht ganz allein sein werde. Gewiss sind weitere Fahrgäste dabei.«
    »Genau das bereitet mir ja solche Sorgen. Weiß der Himmel, mit wem du dich abgeben musst!«
    »Also, Jasin. Es sind doch nur zwei Tage.
Cobb & Co.
genießen einen guten Ruf, ich habe mich erkundigt. Ihre Kutschen halten an ausgewählten Herbergen. Das wird bestimmt sehr interessant für mich.« Sie seufzte. »Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Edward wieder hier ist. Eine wunderbare Überraschung, Jasin, wirklich. Aber meinst du nicht, es ist ein wenig zu früh, ihm die Verantwortung für Montone zu übergeben? Was Rinder angeht, ist er doch völlig ahnungslos.«
    »Er ist lernfähig. Jack Batterson bleibt weiterhin Vorarbeiter, und Clem ist erster Viehhüter. Bewährte Stützen also, die ihn einarbeiten können.«
    »Aber als Verwalter?«
    »Georgina, er muss lernen, eine Farm zu führen, und zwar mit allem, was dazugehört. Jack hat mit Buchführung nichts am Hut. Er wird Edward die Büroarbeit mit Freuden überlassen. Und ich werde ein Wörtchen mit Clem reden, dass er ihm so viel wie möglich vom Besitz zeigt. Außerdem sind wir ja ein paar Wochen da. Da kann ich ihn persönlich einweisen.«
    »Oh, na schön. Er wird es schon schaffen.« Sie blickte auf. »Wir beeilen uns besser, es sieht ganz nach einem weiteren Regenguss aus. Regnet es in Brisbane eigentlich jeden Tag?«
    »Im Sommer oft genug.«
    Er brachte sie auf ihr Hotelzimmer und bestellte dann ein weiteres Zimmer in der Nähe für ihren Sohn.
    »Würden Sie jemanden schicken, um Mr.Heselwoods Gepäck vom Hafen abzuholen?«, fragte er den Hoteldirektor. »Er trifft später ein.«
    »Gewiss doch, Sir. Begeben Sie sich wieder nach draußen?«
    »Ja.«
    »Dann würde ich Ihnen einen Regenschirm empfehlen.«
    »Vielen Dank, ich riskiere es ohne.« Wenngleich Jasin in Sydney oft einen Schirm benutzt hatte, wusste er, dass man seinen Gebrauch an diesem Ende der Welt für unmännlich hielt.
    Er marschierte zur Geschäftsstelle von
Cobb & Co.,
besorgte für seine Frau eine Fahrkarte für den folgenden Morgen und gab bekannt, sie werde mit einem zusätzlichen Schrankkoffer reisen.
    »Wer wird denn sonst noch in der Kutsche fahren?«, fragte er den ältlichen Angestellten.
    »Tja, lassen Sie mich mal sehen … Ihre werte Gattin möchte nach Gympie. Dasselbe Ziel haben Dr. und Mrs.Lombe sowie zwei Nonnen.«
    »Das wären schon alle?«
    »In der Kutsche selbst ja, Sir, das würde ich meinen, solange nicht noch jemand hinzustößt. Weitere Herren fahren oben auf der Kutsche.«
    »Und Sie verfügen über gute Kutscher?«
    »Die besten, Sir. Erfahrene Männer. Sind schon seit Jahren für die Gesellschaft tätig.«
    »Vielen Dank.« Er gab dem Angestellten einen Shilling. »Sehen Sie zu, dass meine Frau einen Platz mit Blick auf die Pferde bekommt. Und stellen Sie sicher, dass es ein Fensterplatz auf der rechten Seite ist, so dass sie die Morgensonne genießen kann, jedoch nicht unter der Nachmittagshitze zu leiden hat.«
    Der Angestellte strahlte. »Betrachten Sie das als erledigt, Euer Ehren.«
    Jasin marschierte aus der Geschäftsstelle in den schwülwarmen Regenguss und beobachtete, wie ein halbes Dutzend erschöpft wirkender Viehhüter in die Stadt ritt, Lassos und Gewehre an den Satteln befestigt, ihr Bündel dahinter. Neben ihnen lief der unvermeidliche Hütehund.
    Bei ihrem Anblick erfasste ihn eine Welle der Erregung. Er hatte einfach schon zu viel Zeit auf seinem beschaulichen, gut geführten Anwesen Carlton Park unten in Neusüdwales verbracht, von wo aus er sich im Sommer in das Haus in Sydney zurückgezogen hatte. Er musste zurück in den Sattel und wieder das Leben eines Mannes führen. Es reichte ihm nicht, den Großgrundbesitzer zu spielen, eine Herausforderung musste her! Montone war solch eine Aufgabe gewesen, eine wirklich großartige, und er hatte sie gemeistert. Nun brannte er darauf, Anspruch auf Land irgendwo da oben in jenem fabelhaften Weidegebiet zu erheben, das Leichhardt Tal der Lagunen genannt hatte.
    Seit Jahren war es unerreichbar gewesen. Was wäre das für eine grandiose Herausforderung! Einstweilen jedoch war es schon aufregend genug, mit seinem Sohn ins Hinterland zu reiten.
    Er überquerte die Straße und machte sich auf die Suche nach seinen beiden Farmgehilfen.
     
    Am nächsten Tag begann John Pace die Debatte erneut und

Weitere Kostenlose Bücher