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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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»Ja, ich weiß. Es ist schrecklich, wenn so etwas geschieht. Und sein Tod wird nur noch mehr Gewalt auslösen.«
    »Ja. Umso mehr Grund für uns, hier zu verschwinden.«
    Sein Partner schüttelte den Kopf. »Bei Gott, MacNamara, du hast wirklich ein sonniges Gemüt!«

[home]
    Kapitel 20
    Schon weit vor der Stadt Rockhampton sahen sie zu ihrer Verwunderung, dass die Straße nach Osten viel belebter war als sonst.
    »Was hat das zu bedeuten?«, erkundigte sich Ned und erntete einen erstaunten Blick.
    »Wo sind Sie gewesen, Mister? Auf dem Mond?«
    »Wieso?«
    »Dort ist eine Goldader. In Rockhampton.«
    Duke, der das mit anhörte, war skeptisch. Er fragte einen Viehtreiber: »Wie kann es in Rockhampton eine Goldader geben? Wo in Rockhampton?«
    »Nicht direkt in der Stadt«, erhielt er zur Antwort. »Etwas weiter draußen. Kennen Sie den Ironstone Mountain?«
    »Allerdings.« Er lachte. »Ich habe einen Besitz im Schatten von dem gewaltigen alten Klotz.«
    »Hattest«, erinnerte ihn Ned.
    »Ach, ist doch dasselbe. Familienbesitz. Ist die Goldader dort irgendwo in der Nähe?«, fragte er den Viehtreiber.
    »Nicht in der Nähe, Freund. Direkt dort. Der alte Klotz, wie Sie ihn nennen, ist ein Goldberg.«
    »Oh, tatsächlich?« Lachend wandte Duke sich an Ned. »Hast du das gehört? Die Kerle hier hat wohl das Goldfieber gepackt. Die sind ja verrückt.«
    Ned wusste nicht recht, was er davon halten sollte. »Wo wollen die denn alle hin, wenn es kein Gold gibt?«
    »Man braucht bloß das Wort auszusprechen, und schon geht die Jagd los«, erklärte Duke. »Es hat dort hier und da kleinere Adern gegeben, sogar ein paar Kupfervorkommen, heißt es, und immer mal wieder kommt jemand in die Stadt und ruft, man hat am Ironstone Gold gefunden, doch dann stellt es sich als Schutt heraus, meistens ist es gelber Eisenkies.«
    Der Verkehr auf der Straße wurde dichter, und je näher sie der Stadt kamen, desto mehr war von einem Goldberg die Rede. Am Ende wurde Duke unsicher, er war beinahe überzeugt, dass es stimmte. Er bestand darauf, in aller Eile nach Rockhampton zu gelangen.
    »Wozu?«
    »Frag nicht so viel! Komm, wir reiten querfeldein.«
    Er stürmte los, und Ned hatte Mühe, ihn im Blick zu behalten. Dies war keine freie Ebene wie das Land im Westen; der Küstenstreifen bestand aus üppigem Weideland mit Palmen und schattigen Baumriesen, häufig auch aus einem Dschungelgewirr, das Duke bei seinem wilden Ritt in die Stadt zu umgehen wusste.
    Bald ritten sie am Fitzroy River entlang und um die belebten Straßen herum, bis Duke sein Pferd zum Stehen brachte, Ned die Zügel zuwarf und in einem Gebäude verschwand, das sich mit dem Titel »Vermessungsamt« schmückte.
    Ein Schreiber erkannte ihn. »He, Duke! Habe Sie seit einer Ewigkeit nicht gesehen. Wo haben Sie gesteckt?«
    Duke eilte zu ihm und nahm ihn beiseite. »Eine Frage, Casey. Was ist das für eine Geschichte vom Ironstone Mountain? Stimmt das mit dem Goldfund?«
    »Aber sicher, Duke.«
    »Und ist er groß?«
    »Es heißt, ja. Fred Morgan ist dort fündig geworden und jetzt erheben er und seine Brüder Anspruch auf den ganzen Berg!«
    »Würde es sich lohnen, sich Schürfrechte auf Mango Hill zu sichern?«
    »Und wie, aber Sie müssen sich beeilen, bevor jemand anders zugreift. Gehen Sie zur Minenverwaltung. Schleichen Sie sich durch den Hintereingang; an den Massen vorne kommen Sie nicht vorbei. Mein Bruder Syd arbeitet jetzt dort; nicken Sie ihm zu, dann nimmt er sich Ihrer an.«
    Ned wartete auf der Straße vor dem Vermessungsamt bei den Pferden. Leute kamen und gingen, aber von Duke war nichts zu sehen.
    Endlich kam er aus der anderen Richtung stolziert. Er schwenkte die Schürfrechte für Mango Hill.
    »Was wird dein Bruder dazu sagen?«
    »Keine Ahnung. Ich muss zur Bank. Sieh du nach, ob Post da ist, wir treffen uns dann im
Hotel Criterion

    Duke ging jetzt vorsichtig zu Werke. Er musste etliche Berechnungen anstellen. Er hatte von dem Verkauf von Mango Hill noch Geld auf der Bank. Geld, das für die Rückzahlung des Darlehens zu verwenden er »vergessen« hatte. Und in seinem Geldgürtel verwahrte er ein Vermögen von dem Verkauf seiner Rinder.
    Er eilte in die
Commercial Bank
, um mit Sam Pattison zu reden. Der begaffte die staubige Gestalt an seiner Tür.
    »Du meine Güte, Sie sind’s, MacNamara! Ich habe Sie nicht erkannt. Ich dachte, Sie sind ein bärtiger Buschmann geworden. Sind Sie eben angekommen?«
    »Ja.«
    »Es dürfte Sie interessieren, dass Ihr

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