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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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keinerlei Illusionen hin, dass Jack seine Information über Dukes Kauf von Toombye für sich behalten würde. Innerhalb einer Stunde wäre es auf Oberon in aller Munde.
    Als Paul und eine Gruppe seiner Viehhüter an diesem Abend zurückkehrten, kam Duke zufällig auch gerade des Wegs und gesellte sich zu seinem Bruder, nachdem dieser sein Pferd weggebracht hatte und nun – den Sattel hinter sich herschleifend – den Weg hinaufging.
    »Ich wollte kurz mit dir reden«, sagte er.
    »Aha. Worüber denn?«
    »Über das Anwesen, das ich gekauft habe. Ich habe Murphys Farm gekauft. Toombye.«
    Paul schritt vor ihm her in eine Scheune und warf seinen Sattel zu Boden. Als er wieder herauskam, sagte er: »Ich weiß. Sam Pattison hat es mir erzählt. Ich habe mich gefragt, wann du es endlich ausspuckst. Nun würde ich gern wissen, wie es dazu gekommen ist.«
    »Ganz einfach«, erwiderte Duke, erleichtert, dass diesmal kein Wutausbruch folgte. »Als ich Nelson kaufte, habe ich Chester Newitt kennengelernt, und der hat mich zu den Versteigerungen nach Toombye mitgenommen.«
    »Wo sich ein paar Diebe gerade mit fünfzig Pferden aus dem Staub gemacht haben! Noch so eine Bagatelle, die du zu erwähnen vergessen hast. Aber erzähl weiter.«
    »Na, jedenfalls war Murphy völlig aufgelöst, weil einige der Männer, die Pferde zum Verkauf mitgebracht hatten, ihm die Schuld gaben. Und so sind wir ins Gespräch gekommen, und er sagte, er würde verkaufen wollen. Da wurde ich hellhörig. Schließlich ist es ist ein schönes Anwesen.«
    »Und er hat dir nicht zufällig erzählt, dass ein anderer MacNamara auch am Kauf Toombyes interessiert ist, nehme ich an?«
    »Wann hätte er das denn tun sollen? Als wir ankamen, hatten er und seine Frau sich im Haus verbarrikadiert. Die Besitzer der gestohlenen Pferde schossen auf sie. Da hatte er an Besseres zu denken als daran, wer wir waren und was wir vorhatten.«
    »Und bei all euren Gesprächen und Besichtigungen, ehe du gekauft hast, nehme ich an …«
    Duke nickte. »Ich habe mich ordentlich umgesehen, glaub mir.«
    »… hat Murphy mich nie erwähnt?«
    »Weiß nicht, kann schon sein«, stammelte Duke.
    Sein Bruder gab ihm einen Kinnhaken, der ihn rückwärts in den Morast schickte.
    »Du bist ein verdammter Lügner, Duke! Mein Herz hing so sehr an Toombye, und du hast es mir vor der Nase weggeschnappt. Wenn du es so unbedingt wolltest, dann bitte. Aber nun pack dein Zeug und verschwinde wieder dorthin. Ich will dich hier nicht mehr sehen!«
     
    Laura versuchte zu vermitteln, aber Paul blieb hart.
    »Ich habe ein ungutes Gefühl wegen des Darlehens, das Duke sich aufgehalst hat«, meinte er zu ihr. »Viel eigenes Geld hat er nicht, und allein mit dem Tal der Lagunen als Sicherheit kann er Toombye nicht gekauft haben. Das ist ein Scherz.«
    »Woher könnte er es sonst haben?«
    »Wenn ich das nur wüsste!«
    »Frag doch Pattison!«
    »Das könnte ich schon, aber das ist so eine Sache. Er könnte sich weigern, sich darüber auszulassen, und in diese Lage möchte ich ihn ungern bringen. Ich frage mich, was der Kerl für Toombye gezahlt hat. Ich habe Murphy dreihundertundfünfzig Pfund angeboten, also die Farm mit allem Drum und Dran.«
    »Dann muss er von Duke mehr bekommen haben.«
    »Unmöglich. So viel Geld könnte Duke sich nicht leihen. Jedenfalls nicht von einer Bank.«
    »Von wem dann? Eurem Stiefvater? Mr.Rivadavia?«
    »Undenkbar. Duke hasst ihn.«
    Laura ging zu Dukes Zimmer. »Ich mache mir jetzt wirklich Sorgen um ihn. Er ist noch so jung. Er könnte sich da in etwas hineinmanövriert haben, das ihm über den Kopf wächst. Ich spreche mal mit ihm.«
    Aber sie war nach wenigen Minuten zurück. »Er ist fort. Du solltest ihm hinterherreiten, Paul. Bring ihn wieder her und finde heraus, wie es steht.«
    »Nein. Lass ihn gehen. Sobald ich Zeit habe, machen wir beide uns auf die Suche nach einem neuen Heim, Liebste. Ein Gutes hat das Ganze ja: Wir vergeuden unsere Zeit nicht länger damit, auf eine Entscheidung Murphys zu warten.«
     
    Eileen bildete sich etwas darauf ein, sich nicht darüber zu freuen, wenn der Postwagen einmal in der Woche die Zufahrt hinaufrollte. Sie konnte die Aufregung nicht verstehen, die Briefe auslösten, da neun von zehn davon aus Rechnungen oder schlechten Nachrichten bestanden. Und was Telegramme anging …
    Ihr Mann behauptete, sie sei die geborene Pessimistin, aber Eileen war da anderer Meinung.
    »Erwarte nicht von mir, dass ich auch nur ein Telegramm

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