Im Tal der Mangobäume
Duke gebilligt?«
»Richtig.«
»Ein ungesetzmäßiges Darlehen«, schnaubte Paul.
»Na, na, na! Was war daran bitte ungesetzmäßig?«
»Er hat Kooramin-Station als Sicherheit eingesetzt!«
»Das stimmt. Nehmen Sie Platz. Ich bekomme sonst noch einen steifen Hals.«
Anstatt sich zu setzen, stützte Paul beide Hände auf Pattisons Schreibtisch und beugte sich zu ihm.
»Duke besitzt Kooramin-Station nicht!«, knurrte er.
»Ihm gehört ein Drittel davon, und ich bin mir sicher, vierhundert Pfund sind verglichen mit Kooramins Wert ein Klacks.«
»Wovon reden Sie? Vierhundert Pfund sind für jedermanns Verhältnisse eine Menge Geld. Oder werden Sie derart mit Geld und Whisky überschüttet, dass Sie jegliches Maß verloren haben?«
»Jetzt reicht es, Paul. Was erlauben Sie sich eigentlich! Setzen Sie sich, damit wir uns darüber von Mann zu Mann unterhalten können. Ansonsten ist die Unterhaltung beendet.«
Von Mann zu Mann?, dachte Paul, während er widerstrebend auf den Stuhl sank. Es war, als würde man mit einem schlüpfrigen Fisch reden.
»Duke besitzt von Kooramin lediglich ein Drittel«, wiederholte er.
»Das ist mir bekannt. Sie und Ihr Bruder John Pace besitzen den Rest. Ich stand unter dem Eindruck, es sei eine Entscheidung der Familie, ihm einen Start zu ermöglichen. Die MacNamaras besitzen einen guten Namen, und ich habe keinen Grund gesehen, ihm seine Bitte abschlagen. Er hatte sogar einen Kreditbrief vom Hauptsitz dieser Bank aus Brisbane dabei, den er aufgrund Ihres guten Namens erhalten hatte. Sollte ich einen Fehler begangen haben, indem ich dieses Darlehen gewährte, dann überlassen Sie die Sorgen mir.«
»Sorgen, Sie? Sie haben doch weit mehr Sicherheit als nötig! Und Sie haben ihm das Darlehen ohne die Einwilligung der anderen Eigentümer des Besitzes gegeben.«
»Hätten Sie sich denn geweigert?« Sam schien verwirrt, doch Paul durchschaute seine Unschuldsmiene.
»Versuchen Sie nicht, mir den schwarzen Peter zuzuschieben, Sie durchtriebener Mistkerl. Ohne mich oder John Pace davon zu unterrichten, haben Sie nun ein Pfandrecht auf unserem Besitz. Das ist gesetzwidrig, verdammt und zugenäht!«
Sie debattierten weitere zehn Minuten, aber Paul schien diesem Mann nicht beikommen zu können, der immer wieder auf den Punkt zurückkam, dass Duke das Darlehen vielleicht unter Vorspiegelung falscher Tatsachen erlangt habe, während Paul seinen Bruder nur widerstrebend beschuldigte.
Am Ende zuckte Pattison die Achseln. »Mir reicht es. Ich habe ihm das Darlehen in bester Absicht gewährt …«
»Bester Absicht?«, gab Paul zurück. »Das können Sie ja nicht mal buchstabieren!«
»Nun, also …«, fuhr Pattison fort, »und welche Schritte soll ich Ihres Erachtens nun einleiten? Anklage wegen Vortäuschung falscher Tatsachen gegen ihn erheben? Das würde Ihnen wohl kaum gefallen. Oder sähen Sie es lieber, wenn ich das Darlehen kündigen würde? Was möchten Sie, Mr.MacNamara?«
Als Paul sich zum Gehen erhob, hätte er am liebsten den Schreibtisch umgeworfen.
»Ich denke darüber nach.« Er war völlig perplex, welche Wendung das Gespräch genommen hatte.
»Aus zuverlässiger Quelle habe ich erfahren«, sagte Pattison verschmitzt, »dass Sie selbst hinter Murphys Farm her waren. Da war Ihr Bruder Ihnen wohl einen entscheidenden Schritt voraus?«
Paul überhörte das. »Seien Sie versichert, Pattison, dass Ihre Hauptgeschäftsstelle von der Angelegenheit erfährt. Sehen Sie sich also lieber schon mal nach einem anderen Posten um!«
* * *
Schließlich erfuhren sie die schlechten Neuigkeiten von Paul, der die von Rolf Stanmore weitergeleitete Information bestätigte. Sie waren mit ihrer Weisheit am Ende und wussten keine Lösung. Zumindest keine vertretbare, da John Pace die Pferdepeitsche bevorzugte und Eileen Duke liebend gern des Betrugs angeklagt hätte.
»Unsere Situation ist alles andere als zufriedenstellend«, meinte John Pace matt.
»Stimmt«, erwiderte seine Frau. »Duke hat uns reingelegt.«
»Nein, das ist es nicht. Ich glaube, das ist nur der Anfang von allen möglichen Reibereien, die uns nun erwarten, da wir für Paul und Duke arbeiten.«
»Das tun wir nicht!«, fing Eileen streitlustig an, doch als sie darüber nachdachte, berichtigte sie sich: »In gewisser Hinsicht tun wir es wohl.«
»Duke hat den Vertrag, den ich ihm geschickt und in dem ich unser Gehalt und unsere Ansprüche erläutert habe, nicht unterschrieben«, setzte John Pace hinzu.
»Und das wird
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