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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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unserem Gespräch, nicht wahr?«
    »Äh, hm. Natürlich nicht.«
    »Dann haben wir uns verstanden. Ich werde Ihnen in absehbarer Zeit eine Kiste zukommen lassen. Auf Wiedersehen, Basil.«
    Luke legte nachdenklich den Hörer auf. Seine Kiefermuskeln mahlten angestrengt, während er darüber nachdachte, wie er seine Entscheidung dem Vorstand, der in einer Stunde tagen würde, übermitteln sollte. Mutter, die ohnehin nicht Mitglied des Vorstands war, würde zweifellos erfreut sein. Doch sie war wahrscheinlich die Einzige, die zustimmen würde. Er schnaufte verdrießlich, als er an die diversen Reaktionen dachte. Es würde eine hitzige Diskussion werden.

    Angespanntes Schweigen herrschte, als Luke über Sundown Crossing berichtete und seinen Vorschlag an Basil Coulthard, Carlas Darlehen zu verlängern.
    »Warum hast du das erlaubt?«, fragte Lisel und ging sofort zum Angriff über. »Wegen Conrads Dummheit ist Carla dort, wo wir sie haben wollen. Es wird nun ein Leichtes sein, sie aus dem Valley zu vertreiben, da sie ja kein Geld hat. Dann wären wir diese unerwünschte Person samt Anhang ein für alle Mal los.«
    Luke fixierte seine Tante einige Sekunden regungslos, bevor er antwortete. »Früher hätte ich dir zugestimmt. Aber wir alle haben gesehen, was sie in der kurzen Zeit, die sie hier ist, erreicht hat, und ich meine, Sundown Crossing hat es verdient, zum Valley zu gehören. Deshalb habe ich Basil ermutigt, das Darlehen zu genehmigen.«
    »Das kann doch nicht dein Ernst sein«, entgegnete Lisel und funkelte über den Konferenztisch hinweg den Mann an, für den sie eingetreten war, seit er ein kleiner Junge gewesen war.
    Nun mischte sich auch John Michaels ein. »Das war nicht Teil des Rhein-Schloss-Plans, Luke. Du hättest uns vorher fragen müssen, bevor du dem Bankmanager grünes Licht gegeben hast.«
    »Als Präsident der Gesellschaft musste ich eine sofortige Entscheidung treffen. Und ich habe sie getroffen. So einfach ist das.«
    »Von wegen einfach!«, zeterte Lisel und ignorierte den missbilligenden Blick ihres Vaters.
    Carl sagte kein einziges Wort. Er überließ es den anderen, Luke anzugreifen. Er beobachtete lediglich ihre Reaktionen und hörte genau zu, was sein Enkel dazu zu sagen hatte. Er hatte Luke beigebracht, Entscheidungen zu treffen, weil er in absehbarer Zeit die Firma übernehmen würde.

    Alle, die jetzt um den Konferenztisch herumsaßen, wussten das. Lisel reagierte, wie man es von ihr erwartet hatte, denn sie hasste Carla. Das war aus jedem Wort, das Lisel über Rolfes Tochter sagte, herauszuhören. Und obwohl John Lukes Vater war, schlug sein Herz nur für die Fima. Für ihn zählte lediglich der Erfolg des Betriebs.
    Josh Aldrich, der kürzlich erst zum Produktions- und Versandmanager aufgestiegen war und damit die Leitung des Gesamtablaufs von der Ernte bis zum Auftragsversand innehatte, nahm ebenfalls an den monatlichen Vorstandssitzungen teil. Er schüttelte stirnrunzelnd den Kopf und verkündete: »Es ist ziemlich offenkundig, warum Luke das getan hat.«
    Lisel musterte Josh interessiert. »Dann kannst du uns bestimmt aufklären.«
    Josh nickte. »Luke möchte wahrscheinlich nicht, dass ich das sage, aber die Vorstandsmitglieder sollten wissen, dass Luke sich in letzter Zeit ziemlich häufig mit Carla getroffen hat. Er hat sich in sie verliebt.«
    » Was ?«, kreischte Lisel empört. »Niemals!« Ihr Blick zuckte zwischen Josh und Luke hin und her. »Das kann nicht wahr sein. Sag mir, dass Josh sich geirrt hat.« Sie rang die Hände und fing an, mit dem Papierkram, der vor ihr lag - ihrem aufgemöbelten Werbeprogramm - herumzuhantieren. »Nicht Carla - jede andere, aber nicht sie!«
    »Meine persönlichen Gefühle hatten nichts mit meiner Entscheidung zu tun. Wir wissen alle, dass Carlas Weingut im Vergleich zu unserem Pachtbesitz ziemlich klein ist. Vom geschäftlichen Standpunkt aus gesehen ist es die Mühe nicht wert, dass wir uns weiterhin stark dafür machen, es zu kaufen.«
    Carl hörte seinem Enkel zu und prüfte die Mienen der anderen am Tisch. Niemand glaubte Luke. Carl atmete tief
ein und spürte, wie sich etwas in seiner Brust verengte. Luke hatte Joshs Vorwurf nicht abgestritten, allein das verriet schon einiges. Luke hatte sich in Carla verliebt! Das war etwas, was er nicht hören wollte, es würde die Sache nur noch verkomplizieren. Ein unsichtbares Gewicht legte sich auf seine Brust und wurde immer schwerer, so dass er kaum mehr durchatmen konnte. Er versuchte,

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