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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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Adelaide nicht besonders gut, da sie die
meiste Zeit im Barossa Valley verbracht hatte. Sie blickte an ihrer Kleidung hinunter und fand sie unpassend. »Ich werde schnell etwas anderes anziehen.«
    Angie schüttelte den Kopf, als Carla den Flur hinunter in ihr Schlafzimmer rannte. »Danke.« Sie legte ihre Hand auf Pauls Arm. »Ich bin froh, dass Sie mit ihr fahren.«
    »Kein Problem«, sagte er auf seine übliche freundschaftliche Art. »Vielleicht ergibt sich auch die Gelegenheit, mit ihr über die Conrads zu reden.«
    »Carla hat ihr Angebot abgelehnt, aber wenn die Bank unser Darlehen nicht verlängert, wird sie keine andere Wahl haben, als es anzunehmen«, informierte Angie ihn.
    Paul schnaubte leicht. »Ich weiß nicht warum, aber irgendwie habe ich bei Walts Angebot ein ungutes Gefühl. Der Mann ist im Valley verschrien, dass er nur daran interessiert ist, sich zu bereichern. Wenn ich zurück bin, werde ich einige diskrete Nachforschungen anstellen und herausfinden, was es mit diesem scheinbar großmütigen Angebot auf sich hat.«
    In diesem Moment fiel bei Angie der Groschen. Sie begriff, dass Paul sich Sorgen um Carla machte. Schon seit einiger Zeit vermutete sie, dass Paul Gefühle für Carla hegte. Sie konnte seine Hilfsbereitschaft, seine enge Verbundenheit mit ihnen und die Blicke, die er Carla hin und wieder zuwarf, nicht länger darauf zurückführen, dass er ein zuverlässiger Freund war. Auch glaubte sie zu wissen, warum er es noch nicht ausgesprochen hatte. Carla hätte oft genug gesagt, dass sie keine Zeit für eine Liebesbeziehung hätte, obwohl sie sich mit Luke Michaels traf. Höchstwahrscheinlich vermutete Paul, dass er gegen den wohlhabenden Luke mit seiner Verbindung zu den Stenmarks keine Chance haben würde.

    Angie lächelte ihn zustimmend an. »Das ist eine ausgezeichnete Idee.«
     
    Das Wartezimmer, das in unmittelbarer Nähe der Intensivstation vom Royal Adelaide Hospital lag, war ziemlich voll, denn die gesamte Stenmark-Familie hatte sich dort versammelt. Als Paul, Carla und Sam das Zimmer betraten, ging Luke spontan auf Carla zu und umarmte sie. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich abwandte. »Es tut mir so leid wegen … Großvater.«
    Wie ein Geier beobachtete Lisel das Geschehen und funkelte Carla giftig an. »Was machst du denn hier?«, fragte sie spitz. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und stellte sich, die Hände aggressiv auf die Hüften gestützt, direkt vor ihre Nichte.
    Wenn Lisel einen Streit wollte, konnte sie ihn gerne haben. »Als Enkelin von Carl Stenmark habe ich genauso das Recht, hier zu sein, wie ihr alle.«
    »Du Hexe! Wir wollen dich und dein Gör hier nicht. Und Papa will auch nicht, dass du hier bist«, geiferte Lisel. Das stundenlange Herumsitzen und Warten auf die behandelnden Ärzte ihres Vaters machte Lisel noch explosiver als sonst schon. »Und wenn du glaubst, dass du durch dein impertinentes Aufkreuzen hier in Papas Testament bedacht wirst, hast du dich geirrt.«
    »Dass du an so etwas nur denken kannst, zeigt, wes Geistes Kind du bist, Tante Lisel«, schoss Carla zurück. »Ich bin an keinem Erbe interessiert. Ich bin hier, weil ich, trotz Großvaters Haltung mir gegenüber, Gefühle für ihn habe und möchte, dass er überlebt und wieder gesund wird.«
    »Bestimmt«, sagte Lisel, und ihre Oberlippe kräuselte sich verächtlich, »damit du dich bei ihm einschmeicheln kannst. Wenn es nach mir geht, wird das keinesfalls geschehen.«
    »Lisel! Genug jetzt!«, knurrte Luke in einem Ton, der an den seines Großvaters erinnerte. »Setz dich hin und benimm dich. Wenn du das nicht kannst, geh spazieren oder so. Aber du machst hier auf keinen Fall eine Szene. Verstanden?«
    »A-aber Luke, sie ist...«
    Lukes Vater trat nach vorn und legte seine Hand unter Lisels Ellbogen. »Ich weiß, du machst dir große Sorgen, Liebes, wie wir alle hier. Komm, wir holen dir Kaffee, der dich aufbaut. Ich könnte auch einen vertragen.« John Michaels, der sein Erstaunen über Lisels Folgsamkeit verbarg, manövrierte sie bestimmt aus dem Zimmer.
    Luke schenkte Carla ein Lächeln. »Ich bin froh, dass du da bist.«
    »Ich auch«, sagte Greta. Sie umarmte Carla und verstrubbelte spielerisch Sams Haar. »Hallo, Sam.« Sie nickte dem großen Mann, der hinter Sam stand, zu. »Paul.«
    Carla versuchte, Lisels Gehässigkeit zu verdrängen, und ihre blauen Augen hefteten sich auf Luke. »Irgendwelche Neuigkeiten?«
    »Sie machen eine Reihe von Tests. Wir werden bald wissen,

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