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Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga

Titel: Im Tal der roten Sonne - Australien-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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das Handwerk legen, bevor er seine Betrügerein fortsetzt. Ich schlage vor, wir geben das, was wir wissen, an die Polizei und die zuständige Versicherungsgesellschaft weiter. Die sollen ihn dann in die Zange nehmen.« Pauls Ton war kühl und hart. »Er umgeht schon seit Jahren die Gesetze, daher wird es langsam Zeit, dass er kriegt, was er verdient hat.«
    »Sehr richtig.« Carla gähnte herzhaft. Sie sollte eigentlich wütend auf Walt sein, und tief in ihrem Innern war sie es auch. Aber irgendwie erschien sein Verhalten angesichts dessen, was heute Abend passiert war, völlig unwichtig. Irgendjemand hatte einen wesentlichen Teil des Weinguts zerstört und versucht, sie, Sam und die Loongs umzubringen. Es war zu schrecklich, um darüber nachzudenken.
    »Glauben Sie, Walt hat etwas damit zu tun, was heute Abend passiert ist, weil ich sein Angebot, Teilhaber zu werden, abgelehnt habe?«, fragte Carla gedehnt.
    »Keine Ahnung. Das Ganze scheint etwas extrem zu
sein, selbst für ihn. Aber zumindest wissen wir, dass er definitiv hinter dem Weingut her ist. Die Möglichkeit, dass er etwas damit zu tun hat, sollte nicht außer Acht gelassen werden.«
    »Wer könnte sonst noch …?«
    Paul nahm ihre Hand und drückte sie leicht. »Wer würde davon profitieren, wenn Sie nicht mehr wären und Sundown Crossing verfallen würde?«
    Die Antwort auf diese Frage lag offen auf der Hand, und Carla sprach sie aus. »Die Stenmarks. O nein. Bestimmt nicht.« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Großvater nicht und Luke auch nicht. Ich gehöre jetzt zur Familie.« Während sie daran dachte, stiegen ihr Tränen in die Augen, die sie wütend wegwischte. Nein . Auf keinen Fall konnte Paul sie davon überzeugen, dass ihr Großvater oder Luke die Drahtzieher waren.
    »Nun, irgendjemand wollte Sie loswerden. Das ist unbestritten.«
    Sie legte ihre Hand über die Augen und stieß einen tiefen, lang gezogenen Seufzer aus. Etwas passierte mit ihr, ganz tief im Innern. Und das hatte absolut nichts mit dem Brand zu tun. Dass Paul ihre Hand hielt, hatte eine verblüffende Wirkung auf ihren Körper, ihre Gefühle. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, und ihr Mund wurde trocken. O Gott. Sie brauchte... wollte, dass er sie eng an sich drückte und sie all den Schrecken vergessen ließ, wenn auch nur für einen winzigen Augenblick. Und sie sehnte sich nach ihm, wie sie sich schon lange nach niemandem mehr gesehnt hatte! Aber was war der Grund dafür? Die Antwort war ganz einfach. Sie war in Paul verliebt.
    Ihre Augen öffneten sich weit, während sie mit blendender Klarheit Gewissheit über ihre Gefühle erlangte. Sie liebte ihn! Dies zuzugeben, löste die ganze Verwirrung auf, die sie
seit Wochen, Monaten gespürt hatte. Es waren die kleinen Dinge. Die Sehnsucht, mit ihm zusammen zu sein und seine Gesellschaft zu genießen. Sein Humor, sein offenes, freundliches Wesen. Es gab so vieles an ihm … Sie hatte ihre Gefühle verdrängt und verleugnet und hatte sich eingeredet, dass es wichtigere Dinge gab, auf die sie sich konzentrieren sollte. Aber was war wichtiger als Liebe? Sie hatte sich damit abgefunden, dass die Liebe in ihrem Leben keinen Platz mehr hatte. Jetzt konnte sie ihre Gefühle nicht länger verleugnen. Ein zaghaftes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Sie liebte Paul van Leeson. Aber was war mit ihm? , fragte eine leise Stimme in ihrem Kopf. Erwiderte er ihre Gefühle? Paul war nicht besonders mitteilsam und behielt seine Gefühle gerne für sich. Dennoch, könnte er vielleicht mehr als Freundschaft für sie empfinden? Die Frage, die so wichtig für sie war, verlangte eine Antwort, aber … wie sollte sie sie nur stellen?
    Er ließ ihre Hand los und legte seinen Arm um ihre Schulter, um sie - sicher freundschaftlich - zu umarmen. Sie überraschte ihn, indem sie ihn direkt ansah, wobei die Frage in ihren Augen zu lesen war. Schüchtern hob sie die Hand, und ihre Finger strichen über sein Kinn. Sein Blick weitete sich, dann kniff er die Augen zusammen. Er atmete tief durch und wartete.
    »Ich denke, Sie haben nichts gegen einen kleinen Kuss einzuwenden, denn ich möchte Ihnen dafür danken, was Sie heute Abend für mich getan haben«, flüsterte sie. Ihre Stimme klang heiser und ein wenig unsicher.
    Paul bewegte sich nicht. Er schob sie nicht von sich und wartete einfach ab, was sie tun würde. Sie sehnte sich verzweifelt nach seiner Berührung, dem Gefühl seiner Lippen auf ihren, und sie lehnte sich so dicht an ihn, bis ihr Gesicht nur

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