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Im Tal der Sehnsucht

Im Tal der Sehnsucht

Titel: Im Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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Trauer in sich gekehrt, hatte sie lernen müssen, alles für sich zu behalten. Natürlich durfte sie Boyd bewundern. Er war der Star der Familie, zu der sie weitläufig gehörte. Eine romantische Affäre würde dagegen große Probleme mit sich bringen. Vielleicht würde sie sogar ihren Job verlieren, wenn Bea sie nicht schützen konnte.
    Sie brauchte vor allem Zeit, um gründlich über alles nachzudenken. Boyd und sie hatten so leidenschaftlich aufeinander reagiert, als müssten sie lange Versäumtes nachholen. Würde das so weitergehen? Würden die Sehnsucht und mit ihr die Verzweiflung noch zunehmen?
    „Mein armes Mädchen.“ Boyd schien etwas von ihrer Not zu ahnen. „Komm.“ Das war wieder der sanft überredende Ton. „Wir wollen nach Hause.“
    Er half ihr in den Sattel und pfiff seinem Braunen, der etwas abseits graste, während Fatima regungslos stehen geblieben war, als hätte sie dem Gespräch gelauscht.
    Die Geheimnisse des Herzens, dachte Boyd. Es wurde Zeit, einige von ihnen zu offenbaren. Etwa seine Gefühle für Leona, die ihn schon lange mit ihr verbanden …

4. KAPITEL
    „He, da bist du ja! Ich habe überall nach dir gesucht.“ Robbie kam durch den langen Korridor des Westflügels auf Leona zu. Er schien ganz durcheinander zu sein. „Bist du ausgeritten?“
    „Du weißt doch, wie gern ich reite.“ Sie versuchte aus alter Gewohnheit, seine Stimmung zu erraten. „Wann bist du angekommen?“
    „Vor etwa einer Stunde. Ich hatte gehofft, wir würden zusammen Tennis spielen.“
    „Was spricht dagegen?“ Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. Es würde noch stundenlang hell sein, und körperliche Anstrengung war sicher Balsam für ihre angespannten Nerven. „Ist alles in Ordnung?“ Sie sah ihm direkt in die dunklen Augen. Sollte sie ihn vor Boyds Strafpredigt warnen? Nein, besser noch nicht.
    „Jetzt bist du ja da.“ Robbie zuckte lässig die Schultern. „Ohne dich bin ich auf Brooklands verloren.“
    „Ist das der einzige Grund für deine Nervosität?“
    „Es geht mir gut … ehrlich.“ Das klang fast beleidigt. „Ich hatte das Pech, Tonya über den Weg zu laufen. Die Frau ist wirklich unmöglich. Und Jinty sprüht vor guter Laune. Sie hat mich umarmt, als wäre ich ihr Lieblingsneffe. Rupert war ebenfalls überglücklich, mich wiederzusehen. Wo ist Boyd? Er lässt sich nirgendwo blicken.“
    „Wir sind zusammen ausgeritten“, antwortete Leona betont gleichgültig, was ihr nicht leichtfiel. Dabei setzte sie den Weg zu ihrem Zimmer fort.
    „Tatsächlich?“ Robbie folgte ihr auf dem Fuß. „Dann kommt ihr euch endlich näher?“
    Sie ging unverdrossen weiter. „Nicht dass ich wüsste.“
    „Obwohl du sein Schmusekätzchen bist?“
    „Ich habe mich immer als sein verlorenes Küken betrachtet“, erklärte sie lachend.
    „Aber, Leona … Schatz. Du bemühst dich doch ständig um seine Gunst.“ Er stieß einen tiefen Seufzer aus. „Ich übrigens auch, wenn du es genau wissen willst. Muss ich heute Abend im Smoking erscheinen?“
    „Unbedingt.“
    „Ich wette, du hast ein fantastisches Kleid mitgebracht.“ Robbie war stolz auf seine schöne Schwester. Niemand sonst hatte so wundervolles Haar, so schimmernde Haut und so strahlende Augen. Sie war einfach ein Traum.
    „Ein Kleid, wie es kein zweites gibt“, scherzte Leona. In Wahrheit hatte sie zwei zur Auswahl mitgebracht. Nur dei netwegen, Boyd. Nur für dich. „Hör zu, ich dusche schnell. Der Ritt war anstrengend. Du kannst dich inzwischen umziehen, und wir treffen uns in zwanzig Minuten am Tennisplatz.“
    „Du bist ein Engel.“ Robbie umarmte sie. Sein Temperament und seine Herzlichkeit verrieten immer wieder den Südländer. „Soll ich Simon und seine Freundin bitten mitzuspielen? Sie wollen demnächst ihre Verlobung bekannt geben.“ Simon war ein entfernter Cousin und arbeitete auch im Unternehmen der Blanchards.
    Leona nickte. „Gute Idee. Emma ist wirklich nett.“
    „Und ihre Familie besitzt eine der größten Schaffarmen“, ergänzte Robbie bissig. „Diese Kleinigkeit wollen wir nicht vergessen.“
    „Nun ja.“ Leona zuckte die Schultern. „Geld heiratet eben meistens Geld.“
    „Und Macht erzeugt Macht. Wirklich beneidenswert! Heutzutage bekommt eine Frau bei der Scheidung das halbe Vermögen des Mannes. Warum soll sie da nicht auch eine anständige Mitgift mitbringen, wie es früher üblich war? Deshalb will der alte Rupert doch Boyd mit Chloe verkuppeln.“
    „Robbie!“, wies Leona ihn harsch

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