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Im Tal der Sehnsucht

Im Tal der Sehnsucht

Titel: Im Tal der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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wusste von deinen verschiedenen Freundinnen. Ich fand, es war höchste Zeit, meine eigenen Erfahrungen zu machen. Es war kein großer Erfolg. Eine böse Fee muss mich in der Wiege verwünscht haben. Es sollte keinen anderen geben als dich.“
    Er legte ihr einen Finger auf den Mund. „Sag so etwas nicht.“
    „Es tut mir leid.“ Wieder standen Tränen in ihren Augen. „Ich meinte eine gute Fee, die mich gesegnet hat. Am besten sage ich gar nichts mehr. Ich bin dir doch nicht gewachsen.“
    „Meine süße Leona.“ Ein besorgter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. „Du bist mir sogar überlegen. Ich sehne mich unendlich nach dir, aber wenn du nicht willst …“
    Doch sie hatte ihrem Verlangen schon zu weit nachgegeben. „Küss mich“, bat sie und zog seinen Kopf zu sich herunter. In diesem Augenblick war sie stark und stolz. Sie konnte selbst die Verantwortung übernehmen. „Küss mich.“
    Boyd lachte tief und befreit. „Ich werde dich mit Küssen bedecken, Liebste … angefangen bei den Zehenspitzen. Aber zuerst muss ich dich ganz ausziehen …“

10. KAPITEL
    Leona erschien am nächsten Morgen rechtzeitig bei der Arbeit. Sie schwebte auf einer rosaroten Wolke, war überglücklich und überzeugt, dass es mindestens Jahre dauern würde, bis sie zurück auf der Erde war. Sally, ihre junge Assistentin, hatte schon auf sie gewartet und schickte sie gleich in Beas Büro.
    „Setzen Sie sich, Leona.“ Beas Stimme klang ungewöhnlich rau. Dazu machte sie ein düsteres Gesicht, das mit jeder Minute noch finsterer wurde.
    „Gibt es ein Problem?“ Leona dachte sofort an Rupert. Es war unwahrscheinlich, aber immerhin möglich, dass er so schnell reagiert hatte.
    Ihre Chefin lachte unfroh. „Ich weiß seit einer Ewigkeit, dass Sie in Boyd verliebt sind.“
    Leona machte große Augen. „Würden Sie das noch einmal sagen? Aber nein … nicht nötig. Sie wissen also Bescheid. Trage ich vielleicht ein Zeichen auf der Stirn?“
    Bea sah sie durchdringend an. „Es ist nur natürlich, dass Sie Boyd lieben. Ich liebe ihn ja beinahe selbst. Jede Frau liebt ihn. Auf all meinen Reisen ist mir kein solcher Mann begegnet.“
    „Wo steckt dann das Problem? Sie wirken beinahe verstört.“
    Bea zog einen Handspiegel aus der Schublade und hielt ihn vor sich hin – erst etwas entfernt und dann ganz nah.
    „Mein Gott, wie ich erwartet habe. Das bestätigt meine schlimmsten Befürchtungen. Es wird täglich schwieriger, einigermaßen vernünftig auszusehen. Manchmal komme ich mir wie eine Vogelscheuche vor, die Haute Couture trägt. Wir verstehen uns doch, mein Kind, oder?“
    Leona nickte. „Wir sind verwandte Seelen. Ich liebe und bewundere Sie.“
    „Oje!“ Bea, die sonst überall Schrecken verbreitete, war sichtlich gerührt. „Mir kommen gleich die Tränen. Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Unser Herr und Meister hat mich gestern Abend angerufen.“
    „Wann genau?“
    „Spielt das eine Rolle?“
    „Wahrscheinlich nicht. Rupert verliert eben keine Zeit. Er verlangt, dass Sie mich vor die Tür setzen, nicht wahr?“
    „Im Gegenteil.“ Bea nahm einen Kugelschreiber und tat, als wollte sie Leona damit erstechen. „Er will, dass ich Sie befördere.“
    Leona setzte sich kerzengerade hin. „Ich soll die erste Blanchard-Boutique in der Äußeren Mongolei eröffnen.“
    „So ungefähr. Er möchte, dass Sie Rosie Quentin in Perth ablösen. Rosie ist nicht mehr die Jüngste, und wir denken schon länger daran, ihr den Abschied mit einer hübschen Abfindung zu versüßen. Anders würde sie nicht gehen.“
    „Und wenn ich erst auf der anderen Seite des Kontinents bin, kann ich mir Boyd aus dem Kopf schlagen. Ist das der Plan?“
    „Kluges Kind.“ Bea strich sich über ihren frisch gefärbten Bob. „Rupert ist zwar mein Chef, aber – unter uns gesagt – auch ein ziemlich mieser Kerl. Er will Sie aus dem Weg haben.“ Sie warf die Arme hoch. „Er befiehlt es mir!“
    Leona lachte gezwungen. „Es interessiert mich nicht, was Rupert will. Boyd hat mir versprochen, dass mein Job sicher ist. Sie lassen mich doch nicht fallen, oder?“
    Bea runzelte die Stirn. „Mein liebes Kind, Sie wissen, dass ich Sie zu meiner Nachfolgerin gekürt habe. Würde ich mir sonst solche Mühe mit Ihnen geben?“
    „Ich weiß das zu schätzen“, versicherte Leona. „Niemand in der Branche kann Ihnen das Wasser reichen.“
    „Oh, einige haben es durchaus versucht.“ Bea verzog abschätzig das Gesicht. „Sie hatten

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