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Im Tal des Windes: Roman (German Edition)

Im Tal des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Im Tal des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Maly
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ihm im Hals stecken.
    Sie wusste selbst nicht, woher sie die Kraft nahm, ihm die Wahrheit zu sagen.
    » Das Kind ist nicht von dir, Thomas. «
    Sie machte sich nicht die Mühe, ihre Tränen fortzuwischen. Sie tropften von ihrem Kinn auf die Arme, die sie vor ihrem Bauch verschränkt hielt, wie um Liams Kind zu schützen, vor den Schlägen, die jetzt sicher kamen.
    Doch die Schläge kamen nicht. Thomas entfuhr ein Schluchzen, das wie der Schrei eines verwundeten Tieres klang.
    » O Gott, womit haben wir das verdient! « , schrie er und fasste mit brennenden Augen ihre Hände. » Was haben diese Schweine dir angetan?! «
    Johanna war wie gelähmt. Was glaubte Thomas, was geschehen war?
    » Die widerliche Saat eines Wilden in meiner geliebten Frau! « Er starrte zornig auf die Wölbung ihres Unterleibs und schüttelte fassungslos den Kopf. Langsam sickerte in Johannas Verstand, wie es für Thomas aussehen musste. Er dachte, sie sei bei dem Überfall vergewaltigt worden, und sie hatte nichts dagegen, ihn in dem Glauben zu lassen.
    Thomas trat wieder zu ihr. Seine Hand strich liebevoll über ihre Wange, während in seinen Augen Hass und Bitterkeit zu erkennen waren. Er war aschfahl.
    » Du hättest es mir sagen sollen. Du bist nur eine Frau. Ich weiß, du konntest dich nicht wehren, ich mache es dir nicht zum Vorwurf. Es wäre meine Aufgabe gewesen, dich zu beschützen. Ich habe versagt. Verzeih mir, ich habe versagt. «
    Thomas sank vor ihr auf die Knie und küsste wie besessen ihre Hand. » Verzeih mir, verzeih. « Johanna war sprachlos und schüttelte nur den Kopf. Dann strich sie ihm über das Haar und zog ihn auf die Beine.
    Wenn es nur diesen einen Thomas gegeben hätte, hätte sie ihn womöglich lieben und eine lange glückliche Ehe mit ihm führen können, doch hinter dieser Seite seiner Persönlichkeit verbarg sich ein berechnender Mörder. Eine kleine Veränderung, die Art, wie sich plötzlich seine Kiefermuskeln anspannten und das Mitgefühl in seinen Augen Kälte Platz machte, und er trat in Erscheinung.
    Er stand auf und legte Johanna die Hände auf die Schultern. Seine Berührung war nun alles andere als sanft, sein Blick fiebrig.
    » Kannst du dich daran erinnern, wie dieses Schwein aussah? Oder waren es mehrere? Ich schwöre dir, die werden nicht so einfach davonkommen. Ich werde… «
    » Du wirst nichts tun « , erwiderte sie mit bebender Stimme und sah ihn beschwörend an.
    » Du erinnerst dich nicht « , sagte er enttäuscht. » Natürlich, es muss entsetzlich gewesen sein. Komm, setz dich. « Er führte sie zu einer Recamière, schien ihre Hand gar nicht mehr loslassen zu wollen.
    Gegen ihren Willen schweiften ihre Gedanken ab in die Vergangenheit. Die kurze Zeit, die sie mit Liam verbracht hatte. Abende und Nächte voller Zärtlichkeit. Und jetzt das ungeborene Kind, das sie selbst in diesem Moment beängstigend glücklich machte.
    Wie aus weiter Ferne drangen Thomas’ Worte zu ihr, und dann verstand sie endlich, was er sagte.
    » Du musst das Kind nicht bekommen, Johanna. Wir könnten es nicht lieben. Ihr Frauen kennt doch Methoden, um solch einen Bastard loszuwerden, oder? Noch ist es nicht zu spät dafür. Es ist doch kaum ein Mensch. «
    Thomas wollte Liams Kind töten?!
    » Bist du wahnsinnig geworden? « , fuhr sie ihn an.
    » Das kann nicht dein Ernst sein! «
    » Das Leben ist heilig, Thomas. Du hast schon genug verbrochen, um auf immer in der Hölle zu schmoren. Ein Kind ermorden! Das fehlte noch. «
    Sie sprang auf und wollte davonrennen, doch er hielt sie fest.
    » Unser eigenes verlierst du und ein fremdes willst du aufziehen? « , brüllte er. » Dann bring es von mir aus zur Welt, aber in meinem Haus bleibt es keine fünf Minuten! «
    Thomas ließ sie los. Sie glaubte, eine Träne in seinem Auge zu entdecken, doch dann war er auch schon auf und davon. Seine zornigen Schritte dröhnten durch den Flur, dann hallten seine Worte aus dem Hof herauf. Sie konnte nicht verstehen, was er schrie, doch als sie zum Fenster lief und hinaussah, wusste sie sofort, was los war.
    Die Männer aus Urupuia, die an den neuen Stallgebäuden arbeiteten, ließen Holz und Werkzeug an Ort und Stelle liegen und gingen davon. Er hatte die Arbeiter davongejagt, weil sie Maori waren und somit zu dem Eingeborenenstamm gehörten, deren Angehörige sie angeblich missbraucht hatten. Seine Vermutung war Öl für das Feuer seines Hasses, und Johanna hatte nichts dagegen getan.
    Nachdenklich legte sie die Hände auf den

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