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Im Taumel der Herzen - Roman

Im Taumel der Herzen - Roman

Titel: Im Taumel der Herzen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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können.«
    »Du weißt, dass das zu riskant ist.«
    »Nicht, wenn Vater sich ein wenig entspannt und nicht mehr so auf der Hut ist. Was bis jetzt noch nicht der Fall ist. Er misstraut uns noch viel zu sehr. Offenbar hat ihm das Zimmermädchen nicht erzählt, dass es uns heute Morgen zusammen im Bett vorgefunden hat. Aber wenn wir eine weitere Nacht miteinander verbringen und er mit eigenen Ohren hören kann, wie wir uns im Bett vergnügen, sollte ihn das eigentlich überzeugen. Heute können wir es zeitlich genau abstimmen. Sobald er nach Hause kommt, legen wir los.«
    »Sobald mein Kopf ein Kissen berührt, schlafe ich ein. Ich bin heute einfach zu müde.«
    »Dann eben morgen oder übermorgen. Wann immer wir sicher sein können, dass er in seinem Zimmer ist.«
    Zwei weitere Nächte in Willow Woods? Sofort überlegte Julia es sich anders. »Also gut, heute Nacht.«

43
    A uf dem Rückweg nach oben musste Julia mindestens drei Mal gähnen. Sie wusste nicht recht, wie sie das schaffen sollte: gegen den Schlaf ankämpfen und gleichzeitig gegen die starke Anziehungskraft, die Richard auf sie ausübte — war beides denn nicht unvereinbar? Während sie einen verzweifelten Seufzer ausstieß, zermarterte sie sich das Gehirn, ob es wirklich keine Möglichkeit gab, den Grafen davon zu überzeugen, dass sie und Richard das Bett teilten, ohne dass sie es tatsächlich tun mussten. Doch müde, wie sie war, konnte sie keinen klaren Gedanken fassen, sonst wäre sie auch nicht schon wieder unterwegs in Richards Zimmer gewesen.
    Vor seiner Tür blieb Richard stehen und nickte über seine Schulter zum Zimmer des Grafen hinüber. »Obwohl ich immer noch einen Eid darauf leisten würde, dass der Vertrag im Arbeitszimmer ist, stünden wir ziemlich dämlich da, wenn Vater dort nur Wachen postiert hätte, um uns glauben zu machen, dass das Dokument sich dort befindet.«
    Julia hielt das für äußerst unwahrscheinlich. »Vielleicht ist ihm die Idee tatsächlich gekommen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich die Mühe machen würde.«
    »Obwohl ich einen Wachposten besinnungslos schlagen und mir einfach schnappen könnte, worauf wir es abgesehen haben? Ich hatte vorhin das Gefühl, dass Olaf auf dem Weg hier herauf war, um das Zimmer meines Vaters zu bewachen.
Er ließe sich nicht so leicht besinnungslos schlagen wie einer von den anderen Lakaien. Also ist jetzt die perfekte Gelegenheit, sein Zimmer zu durchsuchen, nur um sicherzugehen. Charles hat gesagt, dass er nur an ein paar Abenden pro Woche auswärts isst. Es könnte also sein, dass er das Haus nicht mehr verlässt, solange wir noch hier sind.«
    Es sei denn, wir sind nächste Woche immer noch da, dachte Julia voller Angst. »Dann musst du die Gelegenheit unbedingt nutzen.«
    Richard versuchte die Tür zu öffnen, verkündete dann jedoch: »Abgeschlossen!«
    Bevor Julia ihre Enttäuschung zum Ausdruck bringen konnte, grinste er sie an und machte sich für einen Moment an dem Schloss zu schaffen. Dann schnappte er sich die Lampe, die im Gang auf einem Tisch stand, und ließ die Tür aufschwingen. Julia eilte geradewegs zu dem Fenster, das auf die Seite des Hauses hinausging, und öffnete es, damit sie lauschen konnte, ob die Kutsche schon zu hören war. Sonst würden sie Miltons Rückkehr womöglich erst bemerken, wenn er bereits den Gang herunterkam, und Julia hatte keine Lust, sich von ihm auf frischer Tat in seinem Zimmer erwischen zu lassen.
    Hin und wieder warf sie einen Blick über ihre Schulter, um zu sehen, welche Fortschritte Richard beim Öffnen der Schreibtischschubladen machte. Mit dem Werkzeug, das er benutzte, funktionierte es fast so schnell wie mit einem Schlüssel! Wenn das alles vorbei war, musste sie James Malory ihren Dank aussprechen. Mittlerweile verschwand Richard samt Lampe in dem begehbaren Kleiderschrank. Demnach war er fast fertig, und es galt nur noch das Schloss der geheimen Kammer zu knacken.
    Julia war gerade im Begriff, das Fenster zu schließen, als sie Richard überrascht rufen hörte: »Dieser Hurensohn!«
    Hatte er den Vertrag gefunden?! Sie stürmte in das Ankleidezimmer
und durch die offene Tür in die Kammer, wo sie wie vom Donner gerührt stehen blieb.
    »Du meine Güte!«, konnte sie nur sagen, und dann gleich noch einmal: »Du meine Güte!«
    An den Wänden des langen schmalen Raumes stand ein Regal neben dem anderen, und alle reichten bis zur Decke. Jedes einzelne Regalfach war mit Vasen und Urnen in allen Größen und Formen

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