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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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bevor du dich noch eingelebt hast!«
    »Unsinn, Charity. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß er so etwas tun würde.«
    »Hast du eigentlich gehört, daß Caimen zu Luke und Justin gesagt hat, er würde nach England kommen und dich holen, wenn du innerhalb eines halben Jahres nicht zurück bist?«
    Caroline nickte. »Allerdings«, sagte sie. »Und George, unser schüchterner, zurückhaltender George, sagte genau dasselbe. Deine Brüder sind wirklich sehr lieb.«
    Caroline mußte lächeln, als sie an ihre Vettern dachte. Sie durfte wirklich nicht vergessen, wie glücklich sie sich schätzen konnte, daß sie mit ihnen aufgewachsen war. Ihr Charakter war stark durch die Jungen beeinflußt worden, das wußte sie. Vom Äußeren und vom hitzigen Temperament her ähnelte sie Caimen, zeigte aber gelegentlich etwas von Georges Schüchternheit. Sie besaß Justins Gerechtigkeitssinn und stand Luke in nichts nach, was seinen höchst ungewöhnlichen Sinn für Humor betraf.
    »Wir hätten deinem Vater schreiben und so lange warten sollen, bis wir hätten sicher sein können, daß der Brief auch angekommen ist. Es war riskant, einfach so von Boston abzureisen«, sagte Charity ängstlich.
    Caroline lächelte. »Und das mußt gerade du mir sagen? Oder hast du etwa vergessen, daß du diejenige warst, die darauf bestanden hat, sofort abzureisen, nachdem deine Mutter dir erlaubt hat, mich zu begleiten?«
    »Ja, aber doch nur, weil Caimen auf Mama eingeredet hat, mich nicht gehen zu lassen«, erwiderte Charity. Sie klang, als würde sie einer minderbemittelten Person ein sehr schwieriges Problem erklären wollen. Dann seufzte sie und fragte: »Wer war übrigens der große Mann, der dir mit dem Verwundeten geholfen hat?« Der plötzliche Themawechsel verwirrte Caroline, und Charity nutzte die Chance, um sofort weiterzureden. »Er sah wirklich sehr gut aus!«
    »Nein, sah er nicht«, fuhr Caroline ihre Cousine an.
    Selbst überrascht über ihre vehemente Reaktion, verstummte sie. »Ich meine, ich fand ihn überhaupt nicht attraktiv«, verbesserte sie sich schließlich.
    »Das meinst du nicht ernst! Selbst ohne meine Brille konnte ich erkennen, daß er ziemlich außergewöhnlich war.«
    »Hör auf jetzt. Der Mann war arrogant«, sagte Caroline. »Wir werden ihn wahrscheinlich nie wiedersehen, und das ist auch gut so.«
    Charity sah ihre Cousine verdattert an. Dann erschien ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. »Ich fand ihn phantastisch. Er war so groß, und seine Augen hatten ein herrliches Blau ...«
    »Die Augen waren nicht blau, sondern dunkelbraun mit goldenen Sprenkeln darin«, erwiderte Caroline, bevor sie sich zurückhalten konnte.
    Charity lachte auf. »Du findest ihn also doch attraktiv. Ha, du bist in die Falle getappt. Ich wußte sehr gut, daß seine Augen nicht blau sind.« Charity sah höchst zufrieden aus. »Sein Haar ist mir aufgefallen«, fuhr sie fort, ohne auf Carolines wütende Miene zu achten. »Ein bißchen lang und leicht gewellt.«
    »Aber nur leicht«, erwiderte Caroline mit einem Schulterzucken.
    »Er hat mir irgendwie ein bißchen Angst gemacht«, gab Charity zu. »Er wirkte so -«
    »Herrisch?« warf Caroline ein. Charity nickte, und Caroline fuhr fort: »Sein Name ist Bradford, und ich habe keine Lust, noch länger über ihn zu reden. Hast du das fehlende Glas von deiner Brille gefunden?«
    »Ja, ich habe es Ben gegeben. Er hat versprochen, die Brille zu reparieren, wenn wir im Stadthaus deines Vaters angekommen sind. Herrisch ist ein absolut zutreffendes Wort, finde ich.« Mit einem wissenden Nicken schloß sie: »Dieser Bradford läßt sich bestimmt nicht leicht einwickeln.«
    »Wovon redest du überhaupt?«
    »Nur davon, daß du ihn bestimmt nicht so gängeln könntest, wie du es mit Clarence tust!«
    »Ich gängele Clarence nicht«, stieß Caroline empört hervor. »Wieso auch? Wir sind schließlich nur Freunde.«
    »Clarence läuft dir hinterher wie ein Schoßhündchen«, stellte Charity fest. »Er ist viel zu schwach für dich. Selbst Caimen sagt das. Du brauchst jemanden, der stark ist, ansonsten stampfst du ihn in Grund und Boden.«
    »Du redest Blödsinn«, fauchte Caroline.
    »Warte nur ab. Ich habe bemerkt, wie dieser Bradford dich angesehen hat. Er wird bestimmt versuchen, dir den Hof zu machen.« Als Caroline den Mund zum Protest öffnete, setzte Charity lauter hinzu: »Oh, doch. Und wenn du dich einmal verliebst, dann wird nur ein Mann mit starkem Charakter wie dieser Mr. Bradford dein

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