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Im Tod vereint - Divided in Death (18)

Titel: Im Tod vereint - Divided in Death (18) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Versehen mitgenommen. Wir sind hier schließlich nicht in einer Seifenoper oder so. Wir gehen mit dem gebührenden Ernst und der gebührenden Sorgfalt mit den Toten um.«
    »Das ist mir bewusst, Morris.« Ebenfalls erbost baute sie sich direkt vor ihm auf. »Aber Bissel ist nicht hier, also gehen wir die einzelnen Schritte der Entsorgung einer Leiche gefälligst noch mal durch.«
    »Also gut. Es gibt einen so genannten Warteraum. Leichen, die für die Entsorgung vorgesehen sind, werden
vom diensthabenden Pathologen aus dem Aufbewahrungsraum geholt, und um eine Verwechslung auszuschließen, geht er ihre Daten noch mal durch. Dann holen der Fahrer und der Sanitäter die Leiche ab und dabei wird sie nochmals überprüft. Es hat also ganz sicher niemand aus Versehen Bissel ins Krematorium gekarrt und eine der beiden anderen Leichen hiergelassen. Eine verdammte Leiche fehlt. Die Zahlen stimmen nicht.«
    »Ich glaube nicht, dass es eine Verwechslung war. Rufen Sie als Erstes im Krematorium an und fragen, wie viele Leichen letzte Nacht für Sie verbrannt worden sind. Außerdem will ich die Namen der beiden Leute, die die Leichen dorthin gefahren haben. Sind sie noch im Haus?«
    »Sie sind ganz sicher nicht mehr da.« Inzwischen wirkte Morris eher besorgt als wütend, und so schloss er vorsichtshalber die Tür. »Ihre Schicht ging nur bis sechs.« Eilig marschierte er in sein Büro, rief den Schichtplan auf und griff gleichzeitig nach seinem Link.
    »Powell und Sibresky. Ich kenne diese beiden Männer. Sie reißen ständig irgendwelche blöden Witze, machen ihre Arbeit aber wirklich gut und haben immer einen zuverlässigen Eindruck auf mich gemacht. Hier spricht Chefpathologe Morris«, sagte er in sein Link. »Ich würde gerne eine Lieferung überprüfen, die heute am frühen Morgen von uns kam.«
    »Einen Augenblick bitte, Dr. Morris, ich verbinde Sie mit der Annahme.«
    »Findet das außer mir sonst noch jemand krank?«, wunderte sich Peabody. »Ich meine, Annahme. Als wären es irgendwelche dämlichen Pakete. Brrr.«
    »Halten Sie die Klappe, Peabody. Überprüfen Sie
diesen Powell und diesen Sibresky, damit ich mir ein Bild von ihnen machen kann.«
    »Ich habe Ihnen die beiden doch bereits beschrieben«, beschwerte sich Morris. »Sie karren ganz bestimmt nicht irgendwelche falschen Leichen ins Krematorium. Wir haben ein ausgeklügeltes System, um … Ja, hier spricht Morris«, sagte er, nachdem er endlich mit der Annahme verbunden worden war. »Wir haben heute Morgen zwei unbekannte Leichen, eine männlich, eine weiblich, zur Entsorgung zu Ihnen gebracht. Aktenzeichen NYC-JD500251 und 252. Könnten Sie das bitte mal überprüfen?«
    »Selbstverständlich, Dr. Morris. Ich rufe kurz die Daten auf. Die Lieferung ist eingetroffen und wurde ordnungsgemäß entsorgt. Brauchen Sie die Nummern?«
    »Nein, danke. Diese Auskunft genügt.«
    »Möchten Sie auch die dritte Lieferung überprüfen?«
    Ohne sein Herz zu sehen, wusste Eve, dass es ihm bei dieser Frage in die Hose rutschte. Sie sah es an der Art, wie er sich möglichst langsam in seinen Schreibtischsessel sinken ließ. »Eine dritte Lieferung?«
    »NYC -J D500253. Alle drei wurden um ein Uhr sechs von Clemment in Empfang genommen.«
    »Und sie wurden alle drei bereits entsorgt?«
    »Natürlich, Doktor. Die Entsorgung war um … drei Uhr achtunddreißig abgeschlossen. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Nein. Nein. Danke.« Damit brach er die Übertragung ab. »Ich begreife nicht, wie das passieren konnte. Es ergibt ganz einfach keinen Sinn. Der Auftrag war eindeutig. Hier steht es.« Er klopfte auf den Bildschirm des
Computers. »Zwei Leichen, nicht drei. Es gibt keinen dritten Entsorgungsauftrag und es steht auch nirgends, dass eine dritte Leiche für die Entsorgung freigegeben worden ist.«
    »Ich muss mit Powell und Sibresky reden.«
    »Ich komme mit. Ich muss dieser Sache auf den Grund gehen, Dallas«, meinte er, bevor sie widersprechen konnte. »Das hier ist mein Haus. Auch wenn die Gäste tot sind, bin ich trotzdem für sie zuständig.«
    »Also gut. Bestellen Sie die Spurensicherung, Peabody. Und Feeney soll einen seiner Leute schicken, damit er sich Morris’ Computer etwas genauer ansieht. Ich will wissen, ob irgendwelche Daten darauf in den letzten vierundzwanzig Stunden verändert worden sind.«
     
    Sie holten einen sehr erbosten Sibresky aus dem Bett. Obwohl er etwas sanfter wurde, als er Morris sah, kratzte er sich weiter wutschnaubend am Hintern

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