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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Aufmerksamkeit der Verteidiger auf sich zu lenken. »Ich würde freiwillig auf meinen nächsten Sold verzichten, wenn mir dafür jemand jetzt eine Panzerfaust geben würde«, schrie er über den Lärm hinweg.
    »Erinnern Sie sich denn nicht? Das sollte hier doch ein Überraschungsangriff werden. Man hat uns gesagt, daß wir keine schweren Waffen brauchen würden.«
    Plötzlich ließ eine gewaltige Explosion die Erde erzittern.
    Eine riesige Staubwolke stieg in den Himmel, und Mauerbrocken nagelten wie Geschosse auf die Erde nieder. Die Druckwelle ließ Buckmaster keuchend nach Luft schnappen.
    Dann stand er vorsichtig wieder auf und starrte auf den Trümmerhaufen, in den sich die Sendeanlage mit einem Schlag verwandelt hatte.
    »Funker!« schrie er. »Verdammt noch mal, wo ist der Funker?« Ein Soldat mit geschwärztem Gesicht und schwarz-grüner Tarnuniform kam herbeigeeilt. »Bin schon da, Lieutenant.«
    Lieutenant Buckmaster griff nach dem Hörer des Funktelefons. »Big Daddy… Big Daddy. Hier spricht Mad Chopper. Bitte kommen.«
    »Hier ist Big Daddy. Mad Chopper, was gibt es. Ende.« Die Stimme klang, als ob sie aus einem tiefen Brunnen heraufhallte.
    »Die andere Seite hat den Handel mit einem lauten Krach auffliegen lassen. Ich wiederhole, der Handel ist mit einem lauten Krach aufgeflogen. Wir werden heute keine Nachrichtensendung ins Programm nehmen können.«
    »Big Daddy hat verstanden, Mad Chopper. Er läßt herzliches Beileid ausrichten. Ende.«
    Buckmaster warf krachend den Hörer auf die Gabel zurück.
    Und wenn ihn bis ins Pentagon jeder für verrückt hielt, irgend etwas war schrecklich schiefgelaufen. Von Anfang an war ihm die ganze Sache nicht geheuer vorgekommen. Während seine Männer sich langsam um ihn sammelten, ging ihm die Frage durch den Kopf, ob er je erfahren würde, gegen wen er eigentlich in dieser Nacht gekämpft hatte.

17
    Die Tür wurde aufgestoßen, und zwei Männer schleiften Giordino an den Armen bis zur Mitte des Raumes, wo sie ihn unsanft zu Boden fallen ließen. Pitt hielt sekundenlang den Atem an, denn Al sah wirklich mitleiderregend aus. Um die tiefen Schnittwunden an seinen Füßen hatte sich anscheinend niemand gekümmert. Sie waren weder desinfiziert, geschweige denn verbunden worden. Das Blut einer Platzwunde über dem linken Auge war inzwischen verkrustet und hatte das Lid halb zugeklebt. Das Gesicht hatte dadurch etwas Feindseliges, fast Böses bekommen, in das sich ungebrochener Trotz mischte.
    »Also, Major Pitt«, sagte Delphi mit vorwurfsvoller Stimme.
    »Haben Sie Ihrem Jugendfreund wirklich nichts zu sagen? Nein? Vielleicht haben Sie auch vergessen, wie er heißt? Sagt Ihnen der Name Albert Giordino etwas?«
    »Sie wissen seinen Namen?«
    »Selbstverständlich. Überrascht Sie das?«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Pitt schon wieder in ruhigem Ton. »Ich kann mir vorstellen, daß Orl Cinana Ihnen die kompletten Personalakten von Giordino und mir zugespielt hat.«
    Einen Augenblick lang schien der Hüne, der noch immer über seinen Schreibtisch gebeugt stand, nicht zu verstehen. Dann sanken Pitts Worte langsam in sein Bewußtsein ein, und Delphi zog fragend eine Augenbraue hoch.
    »Captain Cinana?«
Seine Stimme sollte unerschütterlich wie ein Fels klingen, aber Pitt hörte doch ein leises Zögern heraus.
    »Sie stochern im Nebel herum, mein Lieber. Es gibt nichts…«
    »Lassen Sie das Theater«, unterbrach Pitt ihn scharf. »Cinana mag seinen Sold von der Navy bezogen haben, aber gearbeitet hat er für Sie. Eine hübsche Sache, einen Informanten an der höchsten Stelle der Gegenseite sitzen zu haben. So wußten Sie schon von den Operationsplänen der 101. Flotte, noch bevor sie überhaupt schriftlich niedergelegt waren. Wie haben Sie Cinana rekrutiert, Delphi? Mit Geld? Oder Erpressung? Wenn ich an das denke, was schon alles in Ihrer Akte steht, würde ich sagen, Erpressung.«
    »Sie sind ein aufmerksamer Beobachter.«
    »Das war gar nicht nötig, denn man konnte ja schon über die Spur stolpern. Der gute Captain hatte seine Rolle als Informationsbeschaffer ausgespielt. Er wollte nicht länger der böse Verräter sein. Schließlich kam noch seine Affäre mit Adrian Hunter hinzu, und spätestens da mußte Cinana beseitigt werden, bevor er die ganze Organisation auffliegen lassen konnte. Aber dabei sind Sie dann geradezu stümperhaft vorgegangen.«
    Delphi sah Pitt mit zweifelndem Blick an. »Alles pure Vermutungen.«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte Pitt. »Es

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