Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
spielte.
    March spuckte sein Mundstück aus. »Wie konnten Sie das wissen?« fragte er keuchend.
    »Durch gründliches Nachdenken«, antwortete Pitt mit ruhiger Stimme.
    »Das Licht, die Druckausgleichspumpen«, sagte March noch immer benommen. »Der Reaktor muß noch immer arbeiten.«
    »Jedenfalls sieht es so aus. Wollen wir uns die Sache nicht einmal ansehen?« Pitts eiskalte Ruhe verblüffte March.
    »Warum nicht?« erwiderte er. Dabei bemühte er sich, seiner Stimme einen möglichst gleichgültigen Klang zu geben, doch hörte sie sich wie ein rauhes Krächzen an. Aus der Kammer war inzwischen alles Wasser abgelaufen, und mit unruhigen Augen starrte er hinunter auf die Einstiegsluke zur
Starbuck
.
    In dem sicheren Wissen, daß die Luft in der Schleusenkammer ein Zeichen dafür sein mußte, daß man auch im Inneren des U-Bootes frei atmen konnte, legten sie ihre Sauerstoffflaschen, die Taucherbrillen und ihre Flossen ab.
    Dann kniete sich March in die kleine Wasserpfütze, die noch über der Einstiegsluke stand, und begann das Handrad aufzudrehen. Es gab sofort nach, und am Lukenrand stiegen kleine Blasen auf, als die Luft aus dem Bootsinnern in die Schleusenkammer drückte. March beugte sich noch tiefer hinunter und sog die Luft vorsichtig durch die Nase ein.
    »Scheint okay zu sein.«
    »Dann drehen Sie weiter auf.«
    Im nächsten Augenblick zischte die Luft durch die Pfütze über der Luke. Der Druckausgleich war endgültig hergestellt, und das letzte Wasser lief ab. March fühlte die Angst zurückkehren.
    Diesmal gab es keinen Zweifel, daß ihm tatsächlich der kalte Schweiß aus allen Poren lief.
    Vorsichtig hob er den Lukendeckel hoch, dann riß er ihn mit einer schnellen Bewegung auf.
    Unter gar keinen Umständen wollte er als erster das tote Schiff betreten, aber seine Sorge war völlig überflüssig. Wie ein Schatten war Pitt an ihm vorüber, durch die Luke hindurch und die anschließende Leiter hinunter. Dann war er aus Marchs Blick verschwunden.
    Pitt fand sich selbst im hellerleuchteten, aber menschenleeren vorderen Torpedoraum wieder.
    Alles schien ordentlich an seinem Platz zu sein, als hätte die Besatzung den Raum nur vorübergehend verlassen, um in der Mannschaftsmesse Karten zu spielen oder einen kleinen Abendimbiß einzunehmen. Die Kojen hinter dem Torpedolager waren vorschriftsmäßig gemacht, und die Messingplatten auf den Verschlußkappen der Torpedorohre glänzten wie frisch geputzt. Auch die Ventilatoren summten völlig normal. Das einzige Zeichen von Bewegung war Pitts Schatten, der verzerrt über eine Eisenwand huschte. Pitt ging zurück zum Notausstieg und sah zur Luke hinauf.
    »Es scheint niemand zu Hause zu sein. Kommen Sie herunter, und bringen Sie mir meinen Haikiller mit.«
    Den letzten Satz hätte er sich sparen können, denn March kam schon eilig die Leiter herunter, und er hatte beides mitgebracht, Pitts Aluminiumspeer und seine Kamera. Er reichte Pitt die Kohlendioxydwaffe und sah sich mit verstohlenen Blicken im Torpedoraum um. Seine Angst wich einem sichtbaren Erstaunen, als er sah, daß Pitt es ernst gemeint hatte und wirklich niemand da war.
    »Wo sind denn alle hin?«
    »Wir werden versuchen, das herauszufinden«, antwortete Pitt leise. Er nickte in Richtung auf Marchs Kamera. »Ist das Ihre einzige Waffe?«
    March versuchte ein schüchternes Lächeln. »Ich hab’ noch acht Aufnahmen auf dem Film. Vielleicht interessiert sich Commander Boland für unsere Entdeckung. Er wird nicht gerade begeistert darüber sein, daß wir in das Schiff eingedrungen sind.«
    »Keine Hölle kann so grimmig sein wie ein Commander in seinem gerechten Zorn«, erwiderte Pitt mit gespieltem Ernst.
    »Ich werde alle Verantwortung auf mich nehmen.«
    »Sie müssen auf den Monitoren beobachtet haben, daß wir den Notausstieg geöffnet haben«, sagte March mit unsicherer Stimme.
    »Das ist jetzt nicht unsere größte Sorge. Vielmehr hoffe ich, daß Sie mich erst einmal durch das Boot führen und mit allem vertraut machen.«
    »Ich habe auf einem viel kleineren U-Boot gedient. Die
Starbuck
ist ein technisches Meisterstück, von dem wir vor fünf Jahren noch nicht einmal zu träumen gewagt haben. Ich bezweifle, daß ich überhaupt die Kombüse finden würde.«
    »Unsinn«, sagte Pitt. »Wenn man ein U-Boot kennt, kennt man alle. Wohin geht es zum Beispiel da?« Er zeigte auf ein Schott.
    »Wahrscheinlich ist dahinter ein Durchgang, der an den Raketensilos vorbei zur Mannschaftsmesse führt.«
    »Dann

Weitere Kostenlose Bücher