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Im Todesnebel

Im Todesnebel

Titel: Im Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gegen den Bootskörper klopfte, zum Zeichen, daß er seinen Teil der Aufgabe erledigt hatte. Pitt schob Farris in den Notausstieg hinaus, während der zweite Mann von der
Martha Ann
die Ventile öffnete, um den tiefer gelegenen Torpedoraum zu fluten. Als der innere Wasserdruck sich dem äußeren fast angeglichen hatte und nur noch ein schmaler Raum zur Decke der Torpedokammer geblieben war, tauchte er hinab und öffnete die inneren Klappen der Torpedorohre.
    Erschrocken, und im nächsten Moment amüsiert, beobachtete er einen Papageifisch, der gelassen an ihm vorbei in den Torpedoraum geschwommen kam.
    Pitt hatte Farris eine Sauerstoffflasche auf den Rücken geschnallt und das Mundstück des Atemgerätes zwischen die Zähne gedrückt. Jetzt schob er ihm noch die Tauchmaske über die ungläubig starrenden Augen.
    »Ich pass’ schon auf, daß er heil nach oben kommt, Sir.« Der Bergungstaucher hatte sich neben Farris gesetzt und seinen rechten Arm wie eine Klammer um dessen Hüfte gelegt.
    Froh, sich nur noch um sich selbst kümmern zu können, nickte Pitt dem Mann ein Dankeschön zu und legte dann seine eigene Tauchausrüstung an. Seine leere Sauerstoffflasche ersetzte er durch eine neue. Als Pitt mit allem fertig war und die erbeutete Waffe wieder sicher in seiner rechten Hand war, klopfte der Bergungstaucher mit dem Knauf seines Messers gegen die Ausstiegsluke und überließ dem Rudergänger die Ehre, die Schleusenkammer von außen öffnen zu dürfen.
    Theoretisch hätten sie sich jetzt alle von der Luftblase, die im nächsten Moment aus der Schleusenkammer entwich, an die Wasseroberfläche tragen lassen können. Doch schlug die Wirklichkeit der Theorie ein Schnippchen wie in diesem Augenblick, als der Schlauch von Pitts Atemgerät an einem Haken der Ausstiegsluke hängenblieb. Sekundenlang starrte er den anderen hilflos hinterher, wie sie zur
Martha Ann
hinauftauchten und nicht einmal bemerkt hatten, daß Pitt ihrem natürlichen Fahrstuhl zur Wasseroberfläche verlorengegangen war.
    Es kostete ihn zwar keine besondere Mühe, sich zurück in die Schleusenkammer sinken zu lassen, bis der Luftschlauch frei war, aber als er dann wieder ins Meer hinaustauchte, versperrte ihm eine andere unangenehme Überraschung den Weg: ein
Sphyrna zygaena
, ein über fünf Meter langer Hammerhai. Einen Moment lang hoffte Pitt, daß der graue, über eine Tonne schwere Koloß, der zu den Arten gehörte, die Menschen angreifen, ihn nicht bemerken und über ihn hinwegschwimmen würde. Doch dann sah er, wie sich der breite, flache Haischädel mit den rasiermesserscharfen Zahnreihen in seine Richtung drehte und die böse Fratze des Ungeheuers auf ihn zugeschossen kam.
    Pitts Haikiller war unbrauchbar in der
Starbuck
zurückgeblieben, die einzige Waffe, die er noch besaß, war die sonderbare Pistole, mit der March getötet worden war. Während der Hai, angelockt durch das Blut, das das verletzte Bein trotz des Verbandes wie eine Wolke umhüllte, seine Kreise immer enger zog, blickte Pitt gebannt auf das riesige Tier, das sich scheinbar ohne jede Anstrengung durch das Wasser bewegte und ihn aus einem großen Auge an einem Ende seines Hammerkopfes anstarrte.
    Schließlich hatte der Hai den Abstand zu seinem Opfer soweit verringert, daß er nur noch wenige Zentimeter an Pitt vorbeischoß. Pitt ließ seinen linken Arm vorschnellen und schlug dem Untier mit der Faust gegen die Kiemenspalte. Was für eine unnütze, lächerliche Geste, dachte er. Doch anscheinend hatte den Hai der unerwartete Angriff überrascht, denn ein mächtiger Schlag mit der Schwanzflosse ließ den Abstand zu seinem Opfer wieder größer werden. Doch dann wendete er in einem engen Bogen und kam zurück. Pitt behielt das Ungeheuer im Auge und schlug gleichzeitig, so kräftig er konnte, mit seinen Gummiflossen.
    Er warf einen hastigen Blick zur Wasseroberfläche, sie war keine zehn Meter mehr entfernt.
    Und doch war es nicht mehr zu schaffen, denn der Hai griff wieder an, und Pitt blieb nur noch eine letzte Trumpfkarte.
    Er streckte die rechte Hand aus, die die Waffe hielt, und zielte sorgfältig. Der Hai hätte nur noch das Maul aufzureißen brauchen, und Pitts Arm wäre zwischen den furchteinflößenden Zahnreihen verschwunden gewesen. Als das Ungeheuer ihn fast erreicht hatte, drückte Pitt ab.
    Der Schuß traf den Riesen in sein kalt starrendes linkes Auge.
    Wütend warf sich der .Hai herum, sein Schwanz peitschte wild durch das Wasser. Pitt wurde von dem Wirbel nach

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